Liebe Bea,
ich wollte deinem Text auf keinen Fall die Daseinsberechtigung absprechen - ich kann doch immer nur von mir ausgehen und ich bin immer eine utner vielen. Ich wollte nur spiegeln, wie der Text bei mir ankommt und dass ich mit der Form etwas Probleme habe.
was ist eine offizielle Bearbeitung eines Themas? Da bin ich nun sprachlos. Ich versuche eigentlich nie Themen offiziell zu bearbeiten. Ich schreibe einem Anlass oder einer Inspiration folgend mit den Worten und Bildern, die sich in meinem Kopf formen. Und bearbeite und schleife (fine-tuning).
Das "offiziell" war von mir eine ziemliches Krückenbrückenwort - du fragst also völlig berechtigt nach. Auf mich wirkt der Text eben eher "privat" - sei es, dass du selbst unter Migräne leidest oder Bekannte oder Freunde von dir - ein bisschen wie auch ein Tagebucheintrag - allerdings natürlich nicht so in Reimform. Dein text ist schon ein literarischer Texte - ganz klar, aber er wirkt mir in zu großen Anteilen dabei privat. Was das nun heißt in puncto "besser machen" weiß ich natürlich auch nicht - sowas ist verdammt schwer.
Mag sein, dass der Text deinem Empfinden nach aus zu gängig ist, und so frage ich mich, was ihn deiner Ansicht nach gängig macht oder was am gängigen verwerflich ist.
Für mich sind viele Worte im text verwendet, die nah an der Beschreibung liegen, wie Kranke Migräne beschrieben würden, bei schmerzen spricht man ja oft bildlich oder im übertragenen Sinne, wenn man von ihnen berichten soll, um sie dem anderen zeigbar zu machen. Für mich setzt sich dein Text poetisch nicht stark genug von diesen Schilderungen ab, um mich einzufangen. Es ist eine rein ästhetische Kritik.
Einen höheren Anspruch habe ich an meine Lyrik eigentlich nicht, als die in den Menschen, die sich von den Texten angesprochen fühlen, Bilder zu evozieren
ja, na klar - allerdings ist das etwas tautologisch - wer sich angesprochen fühlt, in denen werden auch Bilder evoziert, ist ja eigentlich das gleiche ,-). Bei mir ist das eben nicht geschehen, trotzdessen, wenn du das sagen wolltest, ich von dem
Thema angesprochen fühle, da meine Mutter an starker Migräne leidet. Dein Anspruch wurde bei mir also nicht erfüllt (was ja nicht tragisch ist...oder schlimm oder irgednwas generelles bedeutet, aber kundtun darf ich es doch?)
Meinst du, dass der Text eventuell mit einem anderen Titel besser bedient wäre?
ja, ich denke schon - allerdings weiß ich nicht, ob das deine Intention ist...?
Dass ich nicht alle mit meinen Texte ansprechen kann ist zwar schade, aber ein "fact of life".
ja klar, habe auch nichts anderes behauptet..
Rein von meiner Gefühlsebene kommt es mir so vor als würde dein Kommentar dem Text eine Daseinsberechtigung absprechen.
Nein, ich habe nur Kritik geübt. Durch die genauere Erklärung ist das vielleicht auch besser nachzuvollziehen?
Mit kronkreten Vorschlägen wie besser tue ich mich natürlich schwer - darüber müsste ich lange nachdenken. Wahrscheinlich würde ich zum Thema Migräne eine Collage machen - eine visuelle...das gleiche könnte man auf der Sprachebene machen und mit grafischen Elementen arbeiten. Das wäre so meien erste Idee, die aber natürlich jeder Wirklichkeitsprobe entbehrt...
Auch wenn mich ein Text in seiner Form nicht so anspricht, kann ich aber durchaus würdigen, dass anderen es ganz anders geht. Da die Kritik vor meinem Kommentar rein positiv war, mich das Thema angeht und ich anderer Meinung war, wollte ich dir einfach nur meinen Eindruck schildern.
Liebe Grüße,
Lisa