Im Juli

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 12.07.2007, 23:00

Im Juli

schlagen Träume wild,
wenn es leicht regnet,
auf das Bild des Vaters.

Du bist mein.

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 13.07.2007, 09:51

Hallo Moshe,

wird hier - bedingt durch irgendeine Jahreszeit oder Wetterlage?? - die Erinnerung an einen Menschen angegriffen. Ich weiß, das klingt ein bisschen verwirrt, aber das bin ich auch. Was bedeutet: Du bist mein?

Fragende Grüße
Marlene

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 13.07.2007, 20:11

Du bist mein?

Man hat seine Erinnerung, seinen Vater, seine ganze Geschichte bis zu diesem Punkt, auch wenn man sie nicht mag, auch wenn sie problematisch ist.

Und der Juli ist doch der Höhepunkt des Jahres im Sommer, ggf. im Leben.

Moshe

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 14.07.2007, 15:04

Hallo Moshe,

für mich ist der Herbst, die Erntezeit der Höhepunkt des Jahres. Eine Erinnerung, die einen besitzt, statt dass man sie besitzt, solltest du vielleicht noch besser ausformulieren. Vielleicht in der Art von: "Du bist mein, sagte sie." Das von dir gewählte "Du bist mein" kann in diesem Zusammenhang alles - oder leider auch nichts - bedeuten.

Liebe Grüße
Marlene

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 14.07.2007, 19:26

Liebe Marlene!

Das Gedicht handelt von einem Trauma, in diesem Fall mit einem Elternteil, dem Vater.

Es ist geschrieben für alle, die Traumatas dieser Art haben. Davon gibt es nicht wenige, sowohl auf der männlichen, als auch auf der weiblichen Seite.

Der Juli ist der Moment im Leben hier in diesem Alter, der auf alles Weitere verweist und Einfluß haben wird.
Du sagst sehr richtig, daß der Herbst der Höhepunkt ist, die Zeit der Ernte. Was und wieviel geerntet wird, hängt aber von Faktoren ab, die davor liegen.

Mit liebem Gruß

Moshe

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 16.07.2007, 11:02

Lieber moshe,

das gefällt mir! Das hat was feines und schlichtes, bleibt einfach, aber nicht zu fremd - ich würde allerdings überlegen, den letzten Vers zu streichen. (braucht es für mich nicht, allerdings lese ich den Txt überhaupt nicht deiner Intention gemäß, für mich ist es eine traurige, emanzipierte aber nicht abstandnehmende Liebe zum Vater). Und hinter regnet würde ich ein Semikolon setzen.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 16.07.2007, 16:40

Liebe Lisa!

Schön, daß dich dieser kleine Text bewegt.
Wenn ich deine Anregungen übernehmen würde, wäre es dein Text und ggf. das Verhältnis zu deinem Vater.

MlG

Moshe

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 16.07.2007, 17:46

Lieber moshe,

danke für das ggf.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.


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