Lyrik und Prosa

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Caty

Beitragvon Caty » 29.06.2007, 06:03

Ich hätt da ein paar Verse für dich ich hab
Mich jetzt selbst erkannt ich weiß was
Von dir und von mir jagts das Herz
Auf die Zunge in deinem Bärenfell
Stehst du an der Wohnungstür fällst
Mir in den Arm und dann weiß ich
Nichts mehr Viellieber du hast auf mich
Scheints einsilbigste Prosawirkung

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 29.06.2007, 12:48

ungewöhnlich getaktet, schön geschrieben. ein komma da und dort täte nicht schlecht - ich weiß, magst du nicht, caty. mir gefällt dein gedicht, weil es fellig auf der zunge zergeht.

gruß
chiqu.

Caty

Beitragvon Caty » 29.06.2007, 14:50

Nett von dir, Chiquita. Caty

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 29.06.2007, 17:09

ich bin nicht der beste textkritiker, caty - meist fallen meine kritiken entweder nett oder blöd aus. meine konstruktivitätsvermögen ist wahrscheinlich für dieses forum zu beschränkt.
mal gucken, ob dein gedicht noch jemand hinterm ofen vorlockt.

gruß
chiqu.

Caty

Beitragvon Caty » 29.06.2007, 18:14

Ich hab nichts gegen "blöde" Kritiken, Chiquita, wenn sie Hand und Fuß haben. Und ich glaube nicht, dass dein Konstruktivitätsvermögen für dieses Forum zu beschränkt ist, dazu schreibst du zu gute Texte. Gegen nette Kommentare habe ich aber auch nichts. Ja, mal sehen, ob noch was Konstruktives kommt. Herzlichst Caty

Herby

Beitragvon Herby » 29.06.2007, 19:59

Hallo Cathy,

auch mir gefällt die Idee und ihre sprachliche Umsetzung gut. Nur über eine Stelle stolpere ich noch:

... ich hab
Mich jetzt selbst erkannt ich weiß was
Von dir und von mir jagts das Herz


Ich vermute mal, dass "ich weiß was" im Zusammenhang mit dem Beginn des folgenden Verses gelesen werden soll, also "ich weiß was von Dir", doch das klingt mir direkt nach der immerhin gewichtigen Selbsterkenntnis seltsam schwammig vor.

Ralph sprach die Kommasetzung an. Ich tue mich zwar generell etwas schwer mit Texten ganz ohne Zeichensetzung, aber bei Deinem Text fände ich Kommas oder Punkte sogar störend, weil sie nach meinem Leseempfinden den Fluss, das Drängende Deines Textes bremsen würden.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Herby

Caty

Beitragvon Caty » 30.06.2007, 06:34

Lieber Herby, hab Dank für die Beschäftigung mit dem Text. Zur Stolperstelle "ich hab mich jetzt
selbst erkannt ich weiß was von dir und von mir jagts das Herz auf die Zunge". Ich würde das so erklären: Das LyrIch hat nachgedacht, hat ein Gedicht geschrieben, vielleicht stimmt etwas in der Beziehung nicht. Es hat über sich selbst nachgedacht und über das Du, über die Liebe, es ist noch ganz Feuereifer, es will erzählen, vorlesen. Aber das Du, als es in der Tür steht, in seinem "Bärenfell", bremst ab (Gründe nenne ich nicht, die mag der Leser finden) nimmt LyrIch in den Arm, und alles, was LyrIch auf dem Herzen hatte, ist vergessen. Das ist die Story.

Ich verstehe deine so formulierte Frage nicht, meiner Ansicht nach ist da alles korrekt. Verstehen würde ich allerdings, wenn du fragen würdest: Warum gibt es nur ein "mir"? Das wäre der Stolperpunkt. Hier handelt es sich um den Apokoinu - ein Wort (mir) gilt für zwei Gedanken, eine Wortfigur. "Korrekt" müsste es ja heißen: "ich weiß was von dir und von mir/mir jagts das Herz auf die Zunge". Ist meine Erklärung verständlich und alles beantwortet?

Zur Kommasatzung: Nein, Herby, ich schreibe nicht ganz ohne Kommas. Mitunter setze ich sogar Kommas, und zwar dann, wenn ich ein Wort oder einen Gedanken besonders absetzen oder ungewollte Verwechslungen vermeiden will. Aber generell setze ich keine Kommas, sie würden den Lesefluss zu sehr unterbrechen und völlig andere Akzente hineinbringen. Außerdem: Ich habe es sehr gern, wenn man etwas langsamer und nicht über das Gedicht "hinwegliest", schließlich habe ich mir dafür den Kopf zerbrechen müssen und Zeit geopfert, und wir wissen es, heute werden nicht nur Gedichte "konsumiert".

Nochmal besten Dank für die Beschäftigung mit dem Text. Einen schönen Tag wünsche ich noch.

Herzlichst Caty

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 30.06.2007, 09:32

Liebe Caty,

Ich als Prosaschreiberin sage: grrrrrr, obwohl mir dein Text gefällt.

Aber Prosa ist beileibe nicht "einsilbig".

Ich weiß schln, was du meinst in diesem Kontext.

Ich mein ja nur Grüße, :-)
ELsa
Schreiben ist atmen

Scal

Beitragvon Scal » 30.06.2007, 09:43

Hallo Caty,

wenn es einfach hieße:

"und von mir das Herz auf der Zunge" ?

Lieben Gruß
Scal

Caty

Beitragvon Caty » 30.06.2007, 10:16

Liebe Elsa,

da ich selbst Prosa schreibe, kann ich das grrr gut verstehen. Ich bitte um Abbitte.

Herzlichst Caty

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 30.06.2007, 10:25

Ok, liebe Caty :drück:

ELsa
Schreiben ist atmen

Caty

Beitragvon Caty » 30.06.2007, 10:27

Lieber Scal,

dein Vorschlag wäre eine Überlegung wert, doch er drückt nicht meine Absicht aus. Der Apokoinu ist nicht versehentlich "hineingeraten", sondern in voller Absicht. Vollständig würde es nach deinem Vorschlag heißen: Ich weiß was von dir und von mir das Herz auf der Zunge. Kann man machen, aber diese Bildung will mir nicht so recht gefallen. Es braucht meiner Ansicht nach schon des Verbs in diesem Fall. Aber vielen Dank, Scal, dass du dich mit dem Text beschäftigt hast, ich freu mich. Noch einen schönen Tag.

Herzlichst Caty

Scal

Beitragvon Scal » 30.06.2007, 10:37

Verstehe, Caty,

gemeint war meinerseits

ich weiß was von dir - und von mir (weiß ich) das Herz auf der Zunge (die Verse). Aber vielleicht hast du es ohnehin auch so aufgefasst.

LG, Scal

Caty

Beitragvon Caty » 30.06.2007, 12:00

Nein, ich hatte eine andere Absicht der Aussage. LyrIch weiß jetzt etwas über das, was zwischen den beiden läuft, was vielleicht zu Unstimmigkeiten führt. Und das ist so drängend, dass LyrIch das Herz auf der Zunge trägt. So habe ich es gemeint. Wie gesagt, dein Vorschlag ginge auch, aber er sagt mir nicht ganz zu, weil er die Aussage verändert.

Herzlichst Caty


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