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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 26.06.2007, 00:18

gelöscht
Zuletzt geändert von Gast am 28.07.2007, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.06.2007, 01:24

Hi Mel,

beim Titel ahnte ich schon, dass jetzt etwas Makaberes kommt, auch weil es von dir ist,-)
Der Hammer, echt. Grauslich gut!
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 26.06.2007, 01:49

Liebe Mel,

ich hoffe, das dein Herz zu dir und aus dir sprechen kann. :smile:

Das, was du dem Lyrich in den Mund gelegt hast, ist makaber, ja, aber es trifft doch wohl die Tatsache, dass es genügend Menschen gibt, die keine Ahnung davon haben, wie es eigentlich in ihnen "ausschaut".

Es heißt zwar immer so prima: Man soll aus seinem Herzen keine Mördergrube machen, aber wie oft geschieht genau dieses.

Dein Text gefällt mir in seiner knappe treeffenden Art.

Liebe Nachtgrüße
Gerda

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 26.06.2007, 08:42

Puh, Mel,

harter Tobak, aber gut gemacht. Das Makabre für mich ist dabei der Abstand zu sich selbst, dissoziieren heißt das (glaube ich).

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 26.06.2007, 09:16

Hallo Melusine,

in der Tat ein makabrer, aber guter Text. Ich habe erst gedacht, ob man rote Linien etwas drastischer, doppeldeutiger machen könnte, z. B. Ein Netz aus roten Linien. Aber bei einer Operation von einem Netz aus Linien zu sprechen, ist wohl gewagt, daher lasse es lieber. Ich werfe es als spontane Überlegung in den Raum.

MfG

Jürgen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 26.06.2007, 11:25

Liebe Mel,

ich finde das sprachlich etwas zu "wuchtig", mir fehlt der poetische Eindruck, auch wenn ich das Ende und den Blickwurf mag.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Text entweder als längerer Prosatext oder sehr stark reduziert noch ganz anders auflebt als jetzt.


Eigenautopsie (Versuch I)


besser:

Autopsie im Selbstversuch I

Heute will ichs endlich mal wissen;
wie’s in meinem Herzen ausschaut


würde mir reichen (und so wie der der text jetzt ist ist er ja auch nicht wirklich heftig (soll er wohl auch nicht..aber..er bleibt dadurch eben auch sehr konventionell = macht ihn uninteressant für mich). ich würde ihn eher ins Skurrile verschieben oder eben verschlichten.


(die Geschichte arbeite ich jetzt mal nicht aus ,-))



Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.06.2007, 13:16

Hallo Jürgen,

Ich habe erst gedacht, ob man rote Linien etwas drastischer, doppeldeutiger machen könnte, z. B. Ein Netz aus roten Linien. Aber bei einer Operation von einem Netz aus Linien zu sprechen, ist wohl gewagt, daher lasse es lieber.


die roten Linien habe ich als die roten Linien gelesen, welche die Ärzte vor einer Operation auf den Körper zeichnen (vor allem wohl in der Schönheitschirurgie), um genau an diesen Linien ihr Skalpell anzusetzen.
Obwohl: man könnte sie hier auch anders interpretieren, da sie sich auf der Herzseite befinden: rote Linien für Spuren von Schmerz evtl.?
Saludos
Mucki

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 26.06.2007, 14:22

kenne ich das schon? hallo melusine, wirkt etwas schnurzig geschrieben, hat aber einen bemerkenswerten inhalt - geht ins gruselige - da macht es wieder sinn, daß du es nicht lyrisch verwischst. du willst nicht nur deinem sondern auch dem herzen des lesers auf den leib rücken. ich bezweifle, daß du damit erfolg haben wirst, denn manche menschen tragen ihr herz noch hinter ihrem rückgrat - so tief kannst du gar nicht schneiden. dein gedicht macht erst schaudern, hinterläßt mich dann aber sehr sehr traurig.

gruß
chiqu.

Gast

Beitragvon Gast » 26.06.2007, 16:41

Hallo,
wow, so viele Kommentare, da komm ich ja gar nicht nach. Bitte entschuldigt, falls ich jetzt mal in meiner ersten Stellungnahme was übersehen sollte.

Mit den roten Linien meinte ich wirklich das, was Mucki vermutet: Das Markieren der Stellen, wo geschnitten werden soll. Ich kenne das aus Fernsehdokumentationen. Andere Interpretationen sind natürlich zulässig :).

Zum Formalen - @ Lisa: Ich kann gut verstehen, wenn es dir zu "wuchtig" ist. Poetisch sollte und wollte es aber gar nicht sein. Ich war im Zweifel, ob ich es vielleicht unter "Erzählgedichte" einstellen soll, aber dafür schien es mir dann doch zu kurz.

Ich hab's hier im Salon eingestellt, weil ich mir bezüglich der Form (und Ausführung) selber unsicher bin. Es war soweit ich mich erinnere sehr spontan niedergeschrieben und ich bin momentan in der richtigen Stimmung, es vielleicht zu überarbeiten. Einen Prosatext möchte ich eigentlich nicht daraus machen, Verdichtung wäre eher meine Intention.

Das "Selbst" liegt meinem Empfinden nach schon im Titel, ich weiß zwar, dass Autopsie eigentlich etwas anderes bedeutet, aber "auto" heißt ja "selbst" (soviel ich weiß).

Was ich ausdrücken wollte ist, in etwa, das Gefühl: Ich verstehe mich selber nicht und das macht mich verrückt, ich muss es jetzt wissen, auf Teufel komm raus ... so ungefähr. Also halt eine Art ungeduldiger, geradezu gewalttätiger (autoaggressiver) Versuch der Selbstanalyse.

Ja, chiqu., du kennst es, hast es auch schon mal anderswo kommentiert.

Gerda, Elsa, Gurke: Danke für eure positiven Rückmeldungen!

LG Mel

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 26.06.2007, 16:46

hm, das könnte ins borderline-syndrom rutschen - falls es tatsächlich zur selbstverletzung zum selbst-verständnis führen sollte.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.06.2007, 16:47

Hi Mel,

Was ich ausdrücken wollte ist, in etwa, das Gefühl: Ich verstehe mich selber nicht und das macht mich verrückt, ich muss es jetzt wissen, auf Teufel komm raus ... so ungefähr. Also halt eine Art ungeduldiger, geradezu gewalttätiger (autoaggressiver) Versuch der Selbstanalyse.


jep, genau DAS bringst du auch rüber und zwar sehr! anschaulich.
Saludos
Mucki

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.06.2007, 16:54

Hallo Ralph,

hm, das könnte ins borderline-syndrom rutschen - falls es tatsächlich zur selbstverletzung zum selbst-verständnis führen sollte.


Nicht jede tatsächliche Selbstverletzung (um die es hier auch gar nicht geht), gehört nicht gleich in die "Schublade" Borderliner.
Borderliner spalten in Schwarz und Weiß, aber analysieren nicht sich selbst, sie projezieren auf andere.
Nur mal so angemerkt.
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 26.06.2007, 16:54

@ chiqu.:
Es gibt auch psychische Autoaggression.
Hast du das damit gemeint, dass es dich "traurig zurücklässt"?

Gast

Beitragvon Gast » 26.06.2007, 16:58

Ach so, und... ich würde das jetzt eher nicht so gern unter laienpsychologischen Aspekten diskutieren, obwohl es dafür sicher eine Menge Stoff hergibt. "Borderline" ist soweit ich weiß ein modischer Sammelbegriff für so ziemlich alle psychischen Probleme, die der moderne Mensch nur haben kann *g*. Ich glaube eigentlich nicht, dass ich an Borderline-Syndrom, ADSL oder sonst sowas leide. (Aber wer weiß...)


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