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Goodbye to a world I supposed to live in

Verfasst: 13.06.2007, 18:11
von pandora
gone

Verfasst: 13.06.2007, 22:44
von Max
Liebe Pan,

mir gefällt dieser Abschiedsgedanke. Das Fremde, das Du in so vielfältiger Weise zu beschreiben weist, kommt mir bei aller Fremde bekannt vor.

Wie in beinahe jedem Deiner Gedichte beschreibt Du mit großer Genauigkeit, die Du nicht bereit bist einem originellen Einfall zu opfern - und doch sind Deine Bilder nicht gebräuchlich. Der Falter, schon beinahe das am häufigsten benutzte Bild in Deinem Gedicht, taucht zweimal auf, wenn ich das Insekt, das dem Kokon entschlüpft auch als Falter zähle. So vermutete ich dahinter System und wollte ihn auch am Ende des Gedichts vorbeiflattern sehen, aber er kam wohl zu spät für das Gedicht.

Was mir sehr gefällt: die Beschreibung der liebgewonnen Worte, die dennoch plötzlich karftlos werden udn aus den "Einbändne fallen

wie vergessene kleeblätter.
transparent glücklos.


Am Ende scheint mir als schwanktest Du dazwischen eine kleine Hoffnung zu streuen, oder eben nicht und wüsstest Dich nicht so recht entscheiden ... zum einen könnten die Worte wurzeln, zum anderen dufteten sie dann anders (sehr schön!) .. irre mich mich?

Liebe Grüße
max

Verfasst: 14.06.2007, 16:42
von Gast
Oh, liebe pan,

das ist wieder eines von deinen Gedichten, die sich im Schwebezustand befinden oder mich dahin befördern ... Natürlich hat es auch eine erzählende Ebene.
Ich spüre Rascheln, Flattern, Rieseln ... Veränderung, bin empfänglich dafür mir die Atmosphäre vorzustellen, und habe merkwürdigerweise dann das Bild eines alten, wunderschönen, großen Speichers, mit schrägem Lichteinfall vor Augen wo sich das im Gedicht Beschriebene tatsächlich zuträgt.
Deine Intention mag wohl eine völlig andere sein, ich lese und empfinde ihn in seiner Tendenz rund und ausgeglichen wunderbar unaufgeregt, obwohl er von Abschied und vergänglichkeit handelt.
Tolle Bilder, eines möchte ich aufgreifen:

pandora hat geschrieben:es sind auch die worte in den büchern,
die schlingern, sich aneinander festhalten
und doch an den rand rutschen.
knisternd.


Das gefällt mir besonders, wegen "der Worte, die in Büchern schlingern" ...

Ein wirklich schöner Text, an dem ich nichts auszusetzen habe. :smile:


Liebe Grüße
Gerda

Verfasst: 14.06.2007, 18:39
von pandora
liebe gerda, lieber max,

danke für eure rückmeldungen.

ich freue mich, wenn die worte bilder erzeugen...

was den schluss angeht, so scheint es tatsächlich so zu sein, dass ich beim schrieben schwankte, ob ich den abschied als einen endgültigen, unaufschiebbaren/unvermeidbaren darstelle, oder ob ich in diesem kontext auch die möglichkeit einer neuentwicklung bedenke. du irrst also nicht, lieber max, aber das ist mir erst im nachhinein klargeworden.
den falter könnte man durchaus noch einmal in die vorletzte strophe aufnehmen, aber eigentlich wäre mir das dann doch zu viel geflatter. (das sich aus dem kokon befreiende insekt soll ja ein bild sein für eine anstehende veränderung und der davonfliegende falter ein indiz für eine sich vollziehende entwicklung. )

lg
pan

Verfasst: 22.06.2007, 12:57
von Perry
Hallo Pandora,
was für ein wundervolles Stimmungsgedicht.
Dieses aus dem "Kokon flügelt" öffnet gekonnt die Tür in die mystisch wehe Gedankenwelt des LyrIch. Für mich könnte das Gedicht mit den Stimmen der Zeit enden, auch wenn die Verse über die "wurzelnden und duftenden Worte ihren -für mich eigenen- Reiz haben.
LG
Manfred

Verfasst: 22.06.2007, 13:42
von Elsa
Liebe Pan,

das ganze Gedicht knistert und flattert und taumel durch die lichterne schlaflosigkeit.

ich finde es genial. Ein Entwicklungsgedicht von großer Güte.

Lieben Gruß
ELsa

Verfasst: 23.06.2007, 09:19
von Chiquita
ich finde, das gedicht ist sehr persönlich. es fasziniert durch eine eindringliche leichte sprache, die etwas braucht, um sich bei mir zu legen. dann das bild der aus dem einband herausrutschenden worte und buchstaben, die man behutsam zurücklegt - aber es ist nicht mehr das gleiche, nicht mehr derselbe duft. der mensch entwickelt sich in seinem innern - er häutet sich in seinem leben oft, und in der neuen haut, obwohl es für den oberflächlichen betrachter gleich aussieht, ist er ein anderer.
das ist meine interpretation pandoras gedicht, das ich für sehr gelungen halte, obwohl es sprachlich nicht ganz auf meiner schiene liegt. letzlich fängt mich der geist des gedichtes ein.

gruß
chiquita