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Unter Tage

Verfasst: 03.03.2006, 17:04
von Perry
Unter Tage


Wo bist du gewesen
als ich neulich einfuhr
in den Schacht
zwischen deinen Beinen

Wo warst du
als ich in deiner Tiefe
nach Lustquarz
schürfte

Wo ist dein Schrei geblieben
als schließlich Wasser
in den Stollen brach
die Sohle flutete

Verfasst: 01.07.2016, 18:10
von Niko
Ich glaubs ja nicht, perry! Das ist vielleicht lyrisch. Aber keinesfalls erotisch. Das ist - sorry - schrott. Aber sowas von! Sie hat wahrscheinlich schon an die Zigarette danach gedacht....

Verfasst: 01.07.2016, 18:19
von Zefira
Ups. Dieses Werk, lieber Niko, hättste mal in dem Schacht belassen sollen, in dem es seit 2006 lag ...

Verfasst: 01.07.2016, 18:29
von aram
..niko ich hab fast den eindruck, du sammelst beispiele, die für löschungen sprechen.-) (...das ist humorvoll gemeint- alte texte werden bisher eh nicht gelöscht.)

Verfasst: 01.07.2016, 18:33
von Nifl
Zumal ein Vorführen -ohne dass sich der Autor verteidigen kann- auch nicht so recht die feine englische Art ist. Überdies wollte Perry damals, dass Lisa ihn löscht.

Verfasst: 01.07.2016, 18:38
von Niko
Mein Beitrag, altgediente Steiger vor dem " hängen im Schacht" zu bewahren.

Glück auf! - Stollejocke

Verfasst: 01.07.2016, 18:41
von Niko
Ach
....siehst nifl....Wie konnte ich mich nur so im Ton vergreifen. Wo das andere besser können. ;-) ( ich liebe smiley) zudem hatte ich tatsächlich nicht gesehen, dass perry völlig raus ist aus dem Salon.

Verfasst: 14.09.2019, 06:16
von Pjotr
Hatte gerade bei einer Suche zufällig diesen Faden im Beifang.


Niko hat geschrieben:Ich glaubs ja nicht, perry! Das ist vielleicht lyrisch. Aber keinesfalls erotisch. Das ist - sorry - schrott. Aber sowas von! Sie hat wahrscheinlich schon an die Zigarette danach gedacht....


Verstehe Deine Kritik nicht, Niko. Du unterstellst dem Text, er wolle erotisch sein, und nach diesem Maßstab bezeichnest Du ihn als Schrott. Das ist so, als würde man Meerwasser an seinem Zuckergehalt messen.

Meiner Ansicht nach soll der Text keinswegs den Leser erotisieren. Mir scheint, es geht vielmehr um Ängste, Distanzen, Sarkasmen ... und diese Atmosphäre bildet der Text entsprechend kalt und dunkel ab.

Verfasst: 14.09.2019, 14:25
von Zefira
Mich erinnert der Text an die berühmte Szene aus "Die nackte Kanone", in der während des Liebesspiels Bilder von Gleithämmern, startenden Raketen und Feuerwerk eingeblendet werden. Allerdings kommt mir das "Gedicht" nicht so vor, als wäre es bewusst komisch gemeint.

Wer mal lachen möchte, hier die Szene: Fireworks

Verfasst: 14.09.2019, 15:13
von Pjotr
Unvergessliche Szene.

Beim Lesen lag es mir fern, an Frank Drebin zu denken. Aber wenn man sich seine Stimme dabei vorstellt, wie er diese Worte dramatisch-vorwurfsvoll an seine Gattin richtet, wird das natürlich höchst witzig.

Ich muss das mal bei ein paar anderen Gedichten testen ....

Verfasst: 15.09.2019, 15:01
von Klara
Am interessantesten finde ich das Wort "neulich" im Text.
Da frage ich mich: Wie weit nach dem Schachtschürfen diese fragenden Zeilen verfasst sein mögen. Und warum der Schürfende nicht direkt nachgefragt hat - in Wörter- oder Körpersprache.
Ohne das "neulich" wird es ein besserer Text, den ich als Versuch lese, Unsagbares zu vermitteln, den Moment zu rekapitulieren, die Einsamkeit während eines körperlichen Aktes zum Ausdruck zu bringen mit der Bitte um Linderung (oder gar Besserung beim nächsten Mal?), oder auch die Unfähigkeit, von sich abzusehen. So schlecht nun auch wieder nicht!