Fragen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 02.06.2007, 22:52

Fragen

Und in Stille
gehe ich vorbei
an den Astern,
den Forsythien
und den bunten Bändern
zur Stunde meiner Geburt
und meinem Schrei.

Wer hat ihn gehört
oder gar gesehen?

Vielleicht ist er
zu finden in der Ferne
des Alls
auf dem Weg zum Urknall?

Und deiner auch?

Was wollten wir sagen?

Nichts?

Nun kullern wir
im Internet mit
manchen Tragödien.

Küsse wären mir lieber.

Mit liebem Gruß
ein Moshe

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.06.2007, 01:15

Hallo Moshe,

das ist ein aufregendes Gedicht, bei dem du verspielt zugange bist,-)
Erst der Blick zurück, dann der schon fast mystische Bezug, um dann ganz krass in die absurde Realität des Internets zu fallen und schließlich einfach festzustellen "Küssen wären mir lieber", herrlich!
Das gefällt mir echt gut,-)
Saludos
Mucki mit einem Grinsen im Gesicht ;-)

Max

Beitragvon Max » 03.06.2007, 11:37

Lieber Moshe,

mir gefällt an diesem Gedicht die fröhliche Haltung, in der Du von ganz ernsten Themen zu halb.seriösen Fragen kommst um dann zu fragen

Was wollten wir sagen?

Nichts?


Das ist schön. Natürlich auch

Küsse wären mir lieber.



Zwei Fragen:

Gehört
Mit liebem Gruß
ein Moshe


mit zum Gedicht? Wenn ja, so gefällt mir das gut. Es erinnert mich an einen Song von Leonard Cohen, wo er sozusagen auch eine Art Brief sing, den er mit L. Cohen unterzeichnet.

Schließlich wollte ich mich zunächst über die Astern und Forsythine mokieren, weil die doch nie gleichzeitig blühen (Kleingärtnergewäsch ;-) ), dann aber fiel mir ein, dass das vermutlich einen Weg aus dem Herbst in den Frühling zurück beschreibt. Liege ich richtig, d.h. ist es so gedacht?

Liebe Grüße
max

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 03.06.2007, 13:14

Lieber Moshe,

Lustig und nachdenklich zu gleich,

Ja, was wollten wir sagen? Das frage ich mich auch oft. Wahrscheinlich eh nix.

Und Küssen ist defintiv erbaulicher.

Sehr lieb grüßt
Elsa
Schreiben ist atmen

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 03.06.2007, 17:36

Liebe Drei!

Freut mich, daß es gefällt. Es ist wohl ein Ton, den ich noch nie angeschlagen habe.

Max, die letzten beiden Zeilen gehören hier in der Tat dazu und scheinen mir auch sehr gut zu passen.
In der modernen Groß-Gärtnerei heutzutage sind die Blumen durchaus gleichzeitig erhältlich, aber das ist eigentlich nebensächlich. (Du wirst doch kein Kleingärtner sein? :auge0023: )
Es ist da an einen Weg gedacht und auch wieder nicht gedacht, mehr so ein Zeitraffer, der alles ohne Zeit sieht, und somit eine Frage entsteht, dem Titel gemäß.

So long

Moshe

Perry

Beitragvon Perry » 03.06.2007, 17:41

Hallo Moshe,
eingangs lese ich eine zeitliche Rückwärtsbewegung, einmal vom Tod zur Geburt, dann zum Urknall. Was den Schrei anbelangt, ich als Leser konnte ihn nicht hören, da ich nicht anwesend war und im All keine Töne zu hören sind :-) . Dann kommt ein Du ins Spiel, ein Blickwechsel ins Alltägliche mit einem Schuss Liebe. Das gefällt mir natürlich. Die Mehrzahl des Titels kann ich im Text allerdings nicht finden, deshalb eine Frage von mir: Wie "kullert" man im Internet? Insgesamt gern gelesen!
LG
Manfred

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 03.06.2007, 17:54

Lieber Manfred!

Man 'kullert' im Internet mittels Worten mit Tragödien.
Wobei du hier auch eine Frage der Fragen aufwirfst.

MlG

Moshe

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 15.06.2007, 21:08

hallo moshe,
wo wir kullern, ist eigentlich egal - schreien sollten wir! die stimme erheben sollten wir, damit der "urknall" hörbar ist. fragen sind sehr wichtig. vorallem die existentiellen, die uns auf die gemeinsakeiten zurückführen.
deine dichtung etwas einsilbig aber hörbar.

gruß
chiquita

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 15.06.2007, 22:18

Liebe chiquita!

Geschrieen haben wir doch, von früh an.
Hat man uns gehört? Ja. Was hat man mit uns gemacht?
Sollen wir weiter schreien?

Du schreibst, daß meine Dichtung etwas einsilbig sei. Bezieht sich das auf diesen Text hier oder insgesamt?

Welcome

Moshe

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 15.06.2007, 22:31

sprachlich, moshe. ich bin zwar eine banane aber männlich. einsilbig muß nicht schlecht bedeuten. ich fände es halt gut, wenn du das thema bildhaft stärker, bunter aufbereitet hättest.
man rutscht gar zu leicht vom anspruch des poetischen ins essayistische.

gruß
chiquita

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 18.06.2007, 19:17

Gute Sichtweise!

Kannst du das hier untermauern mit Vorschlägen?

Ich gebe ohne Frage zu, noch nie einer männlichen Banane begegnet zu sein. Die, die ich kenne, sind Hybriden. Chiquitas sind da besonders gut geformt, wie ich las.

:banana5:

Moshe

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 19.06.2007, 14:40

hallo moshe, ich finde die 1. strophe poetisch prima. danach ergehst du dich mir ein paar ticks zu viel in erklärungen, und die poetische sprache verliert an kraft.

gruß
chiquita

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 19.06.2007, 19:22

Lieber Chiquita!

Darf ich eine etwas inhaltlichere Stellungnahme erwarten?

MlG

Moshe

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 19.06.2007, 19:32

weiß ich nicht, moshe. wenn du mir sagst, wie ich dein gedicht lesen soll ... . vielleicht lese ich es ja einfach falsch. die erste strophe geht bis "schrei", und dann folgt, das, was ich als poetisch schwächelnd bezeichnen würde. der kopf überholt den bauch - so in etwa war meine leseempfindung.

gruß
chiquita


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