Seht ihr ihn in seiner Qual?,
erwartungsvoll liegt er am Stahl,
so kalt ist diese Winternacht,
die Not hat ihn zum Gleis gebracht.
Er wartet auf den Zug des Todes,
ein Zittern tobt in seinem Bein,
im Wald ertönt ein lautes Zischen,
bald wird er auf der Reise sein.
Die Gleise werden immer heißer,
der Zug verschlingt das Angstgekreisch,
der Himmel wird nun plötzlich heller,
das Eisen schneidet sich ins Fleisch.
Warum kam es zu dem Ende?,
die Antwort war's die ich nicht fand,
so steh ich an der Denkmalstätte,
mit einer Kerze in der Hand.
Auf die Kerze tropfen Tränen,
die kalte Nässe nimmt das Licht,
ich weine an dem Ort des Todes,
und meine Tränen trocknen nicht.
SUIZID
Guten Morgen,
also ich versuche mich mal vorsichtig an einen Kommentar heranzuschleichen... Ich finde, es ist ein wenig schwierig, zu deinen beiden Gedichten etwas konstruktives zu sagen, denn sprachlich und rhythmisch ist es eigentlich gut und flüssig lesbar. Das Thema selbst ist sehr schwermütig und trist finde ich. Auf jeden Fall kam die Stimmung bei mir beim ersten Lesen wirklich an, richtig schauerlich. Beim zweiten Lesen fand ich es dann schon wieder ein wenig harmloser, wusste ja, was mich erwartet. Aber das ist nur meine Meinung. Interessantes Thema und recht gut rübergebracht mit einer Sprache,die jeder versteht. Viel Spaß weiterhin und
grüßerl moana
also ich versuche mich mal vorsichtig an einen Kommentar heranzuschleichen... Ich finde, es ist ein wenig schwierig, zu deinen beiden Gedichten etwas konstruktives zu sagen, denn sprachlich und rhythmisch ist es eigentlich gut und flüssig lesbar. Das Thema selbst ist sehr schwermütig und trist finde ich. Auf jeden Fall kam die Stimmung bei mir beim ersten Lesen wirklich an, richtig schauerlich. Beim zweiten Lesen fand ich es dann schon wieder ein wenig harmloser, wusste ja, was mich erwartet. Aber das ist nur meine Meinung. Interessantes Thema und recht gut rübergebracht mit einer Sprache,die jeder versteht. Viel Spaß weiterhin und
grüßerl moana
Seid gegrüsst!
Das Gedicht hat nicht mit jemandem zu tun den ich kenne bzw. es ist mit keiner persönlich Erfahrungen verbunden.
Das Gedicht ist entstanden, als ich abends einen Spaziergang machte, und über eine Bahnübersetzung ging.
Es ist für mich typisch eher schwermütige Gedichte zu schreiben, da mir diese besser gelingen und ich dieses triste Gefühl auch gut vermitteln kann.
Und besonders wenn ich lese, dass solche Gedichte das Gefühl wiedergeben können, welches ich beim Schreiben empfinde, weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Vielen Dank für eure Kritiken
Gruß Morten
Das Gedicht hat nicht mit jemandem zu tun den ich kenne bzw. es ist mit keiner persönlich Erfahrungen verbunden.
Das Gedicht ist entstanden, als ich abends einen Spaziergang machte, und über eine Bahnübersetzung ging.
Es ist für mich typisch eher schwermütige Gedichte zu schreiben, da mir diese besser gelingen und ich dieses triste Gefühl auch gut vermitteln kann.
Und besonders wenn ich lese, dass solche Gedichte das Gefühl wiedergeben können, welches ich beim Schreiben empfinde, weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Vielen Dank für eure Kritiken
Gruß Morten
Die Aussage ist klar.
Die Beschreibung des Geschehens ist eindeutig genug.
Insgesamt stören mich einige wenige Kleinigkeiten:
Angstgekreisch verbergen? Kann ich mir nicht recht vorstellen, Töne zu verbergen.
Dann, ich weiß ja nocht wo er sich auf die Schienen legt, aber ich denke, daß er das irgendwo auf freier Strecke macht (sonst würde er wohl schnell gesehen und von den Gleisen geholt). Also kann der Zug nicht einfahren.
Überdenke das mal kurz.
Die letzte Strophe empfinde ich leider als unfreiwillig komisch.
Was hat seine Art des Selbstmords damit zu tun, daß er gerne Bahn fuhr? Die ganze Zeile "einst fuhr er doch so gerne Bahn" würde ich eher bei einem harmlosen Gedicht noch ertragen können, aber nicht in diesem Zusammenhang.
Mal von der Unreinheit "Bahn" auf "an" abgesehen;
Das Gedicht hat was, beschreibt sehr gut, aber die letzte Strophe macht m.E. alles zunichte. Die Strophe solltest du in jedem Fall überarbeiten. Ganz weglassen geht ja nicht, da das Gedicht sonst keinen Abschluß hätte, außerdem denke ich, daß die Denkmalstätte und dein Akt des Kerzenanzündens wichtig ist.
Gruß
Die Beschreibung des Geschehens ist eindeutig genug.
Insgesamt stören mich einige wenige Kleinigkeiten:
Angstgekreisch verbergen? Kann ich mir nicht recht vorstellen, Töne zu verbergen.
Dann, ich weiß ja nocht wo er sich auf die Schienen legt, aber ich denke, daß er das irgendwo auf freier Strecke macht (sonst würde er wohl schnell gesehen und von den Gleisen geholt). Also kann der Zug nicht einfahren.
Überdenke das mal kurz.
Die letzte Strophe empfinde ich leider als unfreiwillig komisch.
Was hat seine Art des Selbstmords damit zu tun, daß er gerne Bahn fuhr? Die ganze Zeile "einst fuhr er doch so gerne Bahn" würde ich eher bei einem harmlosen Gedicht noch ertragen können, aber nicht in diesem Zusammenhang.
Mal von der Unreinheit "Bahn" auf "an" abgesehen;
Das Gedicht hat was, beschreibt sehr gut, aber die letzte Strophe macht m.E. alles zunichte. Die Strophe solltest du in jedem Fall überarbeiten. Ganz weglassen geht ja nicht, da das Gedicht sonst keinen Abschluß hätte, außerdem denke ich, daß die Denkmalstätte und dein Akt des Kerzenanzündens wichtig ist.
Gruß
Erstfassung:
Seht ihr ihn in seiner Qual?,
erwartungsvoll liegt er am Stahl,
so kalt ist diese Winternacht,
die Not hat ihn zum Gleis gebracht.
Er wartet auf den Zug des Todes,
dieser fährt gerade ein,
man hört nun schon ein lautes Zischen,
bald wird er auf der Reise sein.
Die Gleise werden immer heißer,
doch er verbirgt das Angstgekreisch,
der Himmel wird nun immer heller,
das Eisen schneidet sich ins Fleisch.
Warum kam es zu dem Ende?,
einst fuhr er doch so gerne Bahn,
es bleibt nur eine Denkmalstätte,
dort zünd' ich eine Kerze an.
Seht ihr ihn in seiner Qual?,
erwartungsvoll liegt er am Stahl,
so kalt ist diese Winternacht,
die Not hat ihn zum Gleis gebracht.
Er wartet auf den Zug des Todes,
dieser fährt gerade ein,
man hört nun schon ein lautes Zischen,
bald wird er auf der Reise sein.
Die Gleise werden immer heißer,
doch er verbirgt das Angstgekreisch,
der Himmel wird nun immer heller,
das Eisen schneidet sich ins Fleisch.
Warum kam es zu dem Ende?,
einst fuhr er doch so gerne Bahn,
es bleibt nur eine Denkmalstätte,
dort zünd' ich eine Kerze an.
Ich picke mir mal die letzte Strophe der zu rasch überarbeiteten Version heraus.
Du fasst zusammen und kleidest in Reime, was mit dem Selbstmörder geschehen ist.
Die Form ist die eine unglückliche, die Wortwahl die zweite unglückliche Wahl.
Kann man von einem Menschen, der seinem Leben ein Ende gemacht hat, sagen:
Er liegt umher in vielen Teilen?
Ich sage : Nein.
Er kann nicht umherliegen, nur herumliegen.
Man kann umhergehen, aber nicht umherliegen, weil das „umher“ eine Bewegung beinhaltet.
Dann bitte ich einmal zu überlegen ob man so von Leichenteilen eines Menschen spricht...
Als nächstes:
man sieht den Zug nun weitereilen,
1. hört sich das so an, als wenn nichts Schreckliches passiert sein, 2. wird ein Zug nach so einem Unfall gestoppt.
Der 3. Vers: am Bahngleis weilt so manches Stück
Leichenteile als Stücke zu bezeichnen und sie weilen zu lassen, entschuldige aber das hört ja fast romantisch an, so als hätten sie noch die Wahl sich fort zu bewegen...
letzter Vers... abgesehen vom 2. „nun“ innerhalb von 4 Zeilen, setzt das allem die Kronen auf.
Für mich hat dieses Gedicht, den Stil eines sog. Anlassgedichts, sprich: Es hört sich an, als könne es zu einem Jubiläum oder einer Geb.feier vorgetragen werden.
Die gekünstelte Inhaltsschwere macht aus dem schrecklichen Ereignis kein gutes – Gedicht.
Wenn ich wollte, könnte ich so mit jeder Strophe verfahren, nein, ich kann an diesem Text nichts Gutes finden.
Als geschmacklos und dilettantisch würde ich es bezeichnen.
Gruß
Gerda
Du fasst zusammen und kleidest in Reime, was mit dem Selbstmörder geschehen ist.
Die Form ist die eine unglückliche, die Wortwahl die zweite unglückliche Wahl.
Kann man von einem Menschen, der seinem Leben ein Ende gemacht hat, sagen:
Er liegt umher in vielen Teilen?
Ich sage : Nein.
Er kann nicht umherliegen, nur herumliegen.
Man kann umhergehen, aber nicht umherliegen, weil das „umher“ eine Bewegung beinhaltet.
Dann bitte ich einmal zu überlegen ob man so von Leichenteilen eines Menschen spricht...
Als nächstes:
man sieht den Zug nun weitereilen,
1. hört sich das so an, als wenn nichts Schreckliches passiert sein, 2. wird ein Zug nach so einem Unfall gestoppt.
Der 3. Vers: am Bahngleis weilt so manches Stück
Leichenteile als Stücke zu bezeichnen und sie weilen zu lassen, entschuldige aber das hört ja fast romantisch an, so als hätten sie noch die Wahl sich fort zu bewegen...
letzter Vers... abgesehen vom 2. „nun“ innerhalb von 4 Zeilen, setzt das allem die Kronen auf.
Für mich hat dieses Gedicht, den Stil eines sog. Anlassgedichts, sprich: Es hört sich an, als könne es zu einem Jubiläum oder einer Geb.feier vorgetragen werden.
Die gekünstelte Inhaltsschwere macht aus dem schrecklichen Ereignis kein gutes – Gedicht.
Wenn ich wollte, könnte ich so mit jeder Strophe verfahren, nein, ich kann an diesem Text nichts Gutes finden.
Als geschmacklos und dilettantisch würde ich es bezeichnen.
Gruß
Gerda
Vom Lebensglück kann man so schreiben, da ich annehme das dieser Mensch vorher glücklich gelebt hatte und dies eine Kurzreaktion war.
Ich finde es nicht zynisch geschrieben. Hätte aber lieber gesehen, wenn sich dieses Drama wirklich so abgespielt hätte. Gedichte ohne eigene Erfahrungen sind oft für mich leer und dieses Thema braucht einen Wahrheitsbezug.
Ich weiß nicht warum, aber mir gefällt die erste Version besser.
Gruß Maija
Mir klingt das alles zu zynisch- sorry!
Ich finde es nicht zynisch geschrieben. Hätte aber lieber gesehen, wenn sich dieses Drama wirklich so abgespielt hätte. Gedichte ohne eigene Erfahrungen sind oft für mich leer und dieses Thema braucht einen Wahrheitsbezug.
Ich weiß nicht warum, aber mir gefällt die erste Version besser.
Gruß Maija
Also, ich muß gestehen, nun bin ich ratlos.
Ich dachte, gerade die letzte Strophe des Ursprungsgedichts läge dir am Herzen, mit der Kerze, die du anzündest an der Stelle des Suizids...
Und die finde ich in der neuen Fassung gar nicht mehr.
Die neue Fassung ist ein ganz anderes Gedicht als die alte, da nun nicht mehr der geringste persönliche Bezug zum Selbstmörder erkennbar ist.
Jemand schrieb "zu voreilige Überarbeitung" - das stimmt leider.
Versuche doch besser, die erste Version zu verbessern, so viel war da doch gar nicht im Argen, müßte doch lösbar sein.
Beim Schnitter-Gedicht hats ja auch geklappt...
Diese neue Fassung ist jedenfalls keine Verbesserung.
Gruß
Frank
Ich dachte, gerade die letzte Strophe des Ursprungsgedichts läge dir am Herzen, mit der Kerze, die du anzündest an der Stelle des Suizids...
Und die finde ich in der neuen Fassung gar nicht mehr.
Die neue Fassung ist ein ganz anderes Gedicht als die alte, da nun nicht mehr der geringste persönliche Bezug zum Selbstmörder erkennbar ist.
Jemand schrieb "zu voreilige Überarbeitung" - das stimmt leider.
Versuche doch besser, die erste Version zu verbessern, so viel war da doch gar nicht im Argen, müßte doch lösbar sein.
Beim Schnitter-Gedicht hats ja auch geklappt...
Diese neue Fassung ist jedenfalls keine Verbesserung.

Gruß
Frank
Vielen Dank für eure Kritiken!
Ich habe mich nun, so wie es mir geraten wurde, an die Erstversion gewagt und sie versucht zu verbessern bzw. mich auch auf den persönlichen Bezug zu dem Selbstmörder zu konzentrieren und eine gewisse Traurigkeit in den Abschluss des Gedichtes zu stecken.
In Erwartung auf eure Kritiken
Morten
Ich habe mich nun, so wie es mir geraten wurde, an die Erstversion gewagt und sie versucht zu verbessern bzw. mich auch auf den persönlichen Bezug zu dem Selbstmörder zu konzentrieren und eine gewisse Traurigkeit in den Abschluss des Gedichtes zu stecken.
In Erwartung auf eure Kritiken
Morten
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