urkraft

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.05.2007, 17:54

2. Fassung

urkraft

mit mächtigem sog
verführt mich jede woge
will nach deinem leib greifen
im wiegenden takt versinken

vor und zurück
vor und zurück

mich an dich schmiegen
deine schwingung atmen
wellenkämme erklimmen
in tiefen stürzen - mit dir

auf und ab
auf und ab

dein sog flutet mich
mein zögern ebbt ab
deine urkraft lässt mich beben
soll ich es wagen

hin und her
hin und her

ich gehe auf dich zu
du bäumst dich hoch auf
reißt mich in deinen schlund
werde zum spielball deiner wucht

hinauf und hinunter
hinauf und hinunter

kein entrinnen - keine flucht
deiner versuchung unterlegen
gewagt und verloren
strandest mich ins andere blau

ins andere blau
ins andere blau



1. Fassung

urkraft

mit mächtigem sog
verführt mich jede woge
deine blaue hand zu greifen
in deinem rhythmus zu versinken

vor und zurück
vor und zurück

mich an dich zu schmiegen
deine schwingung zu atmen
höhen zu erklimmen
in tiefen zu fallen

auf und ab
auf und ab

dein sog flutet mich
mein zögern ebbt ab
deine urkraft lässt mich beben
soll ich es wagen

hin und her
hin und her

ich gehe auf dich zu
du bäumst dich hoch auf
reißt mich in deinen schlund
werde zum spielball deiner wucht

hinauf und hinunter
hinauf und hinunter

kein entrinnen keine flucht
deiner versuchung unterlegen
gewagt und verloren
strandest mich ins andere blau

aus und vorbei
aus und vorbei

© Mucki
13.05.2007
Zuletzt geändert von Mucki am 17.05.2007, 19:20, insgesamt 3-mal geändert.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 15.05.2007, 22:10

Hallo Mucki

Das finde ich sehr interessant. Die Wiederholungen (vor und zurück, hin und her) geben dem Gedicht einen treibenden Klang, der gut zu Wellen passt. Gefällt mir. Der Vergleich Wasser/Beziehungen finde ich auch ansprechend.

Nach dem Lesen fragte ich mich, ob statt "blaue Hand" in der ersten Strophe nur "Hand" stehen sollte. Blau taucht als Bild noch einmal in der letzten Strophe auf (das andere Blau). Nur so ein Gedanke.

"höhen zu erklimmen
in tiefen zu fallen "

Das lässt mich eher an Berge denken, nicht an Wasser. Wäre vielleicht "Obenauf zu schwimmen - in der Tiefe zu versinken (oder ertrinken????) für Dich eine Alternative?

Liebe Grüße

Jürgen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.05.2007, 22:36

Hallo Jürgen,

Das finde ich sehr interessant. Die Wiederholungen (vor und zurück, hin und her) geben dem Gedicht einen treibenden Klang, der gut zu Wellen passt. Gefällt mir. Der Vergleich Wasser/Beziehungen finde ich auch ansprechend.


Da freu ich mich :) Genau dieses "Wellende" wollte ich damit erreichen.

Nach dem Lesen fragte ich mich, ob statt "blaue Hand" in der ersten Strophe nur "Hand" stehen sollte. Blau taucht als Bild noch einmal in der letzten Strophe auf (das andere Blau). Nur so ein Gedanke.


Da hab ich auch schon drüber gegrübelt. Mein Gedanke war, dass es sich ja um zwei verschiedene "Blau" handelt, dass es deshalb geht. Nur "Hand" wäre ein bisschen wenig. Da würde etwas fehlen. Und "nasse Hand" wäre wohl ziemlich einfallslos *g*. Hast du eine Idee für ein anderes Adjektiv, das zur Hand passen könnte?

"höhen zu erklimmen
in tiefen zu fallen "

Das lässt mich eher an Berge denken, nicht an Wasser. Wäre vielleicht "Obenauf zu schwimmen - in der Tiefe zu versinken (oder ertrinken????) für Dich eine Alternative?


Also "ertrinken" auf keinen Fall, zu dramatisch. Außerdem kommt dies ja im Schluss, nur anders formuliert. Geht aus dem Kontext nicht hervor, dass es sich ganz klar um das Meer handelt, um riesige Wellen? Denkt man wirklich an Berge? Mal schauen, wenn andere das auch so sehen, muss das wirklich ändern. Danke dir,-)
Saludos
Mucki

Scal

Beitragvon Scal » 15.05.2007, 23:27

Hallo Mucki,

vielleicht statt "blaue Hand"

"nach deinem Leib zu greifen"

weil der Sog mehr als nur die Hand umfasst, wenn man das ganze Geschehen mit in Betracht zieht.

Lieben Gruß
Scal

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 15.05.2007, 23:30

Liebe Mucki,

das Wasser ist eindeutig dein Element! Du hast es mit dem hin/her schwingen.

Ich würde unbedingt das andere blaue beibehalten.
Eher die blaue hand in nasse hand verändern?

Klasse!

Lieben Gruß
ELsie
Schreiben ist atmen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.05.2007, 23:33

Hi Scal,

vielleicht statt "blaue Hand"

"nach deinem Leib zu greifen"

weil der Sog mehr als nur die Hand umfasst, wenn man das ganze Geschehen mit in Betracht zieht.


Ja, das wäre eine Idee. Danke dir, Scal,-) Ich merke sie mir vor.
Saludos
Mucki

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.05.2007, 23:38

Liebe Elsie,

das Wasser ist eindeutig dein Element! Du hast es mit dem hin/her schwingen.


Stimmt! *lach*

Überhaupt inspiriert mich dieses Monatsthema sehr ;-)

Ich würde unbedingt das andere blaue beibehalten.
Eher die blaue hand in nasse hand verändern?


Ja, das andere blau behalte ich auch. Es ist mir wichtig.
Aber nasse Hand klingt nicht so gut. Scals Vorschlag finde ich recht gut. Ich merke ihn mir vor, wenn ich eine 2. Fassung einstelle, falls noch weitere Änderungsvorschläge kommen.

Klasse!


*strahl*
Danke dir!
Saludos
Mucki

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 16.05.2007, 08:48

Liebe Mucki,

Ja, Scals Vorschlag ist überdenkenswert!

Wassergrüße,
ELsie
Schreiben ist atmen

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 16.05.2007, 12:56

Hallo mucki,

das ist ein schönes Wassergedicht. Die Wiederholungen finde ich überwiegend passend, nur in der dritten Strophe sind es für mich einen Tick zuviele "Zu". Das "Höhen erklimmen" klingt schon ein wenig bergig, stört mich aber nicht. Falls du da aber dran drehen willst dann vielleicht so.

Wellenkämme entern
tief fallen?

schön zu lesen

reimerle

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.05.2007, 23:24

Hallo reimerle,

danke dir,-)

Ja, es sind zuviele "zu" drin, das stimmt.

Ich überlege auch, ob ich die beiden letzten "Aus und vorbei" rausnehme und stattdessen das
"ins andere blau" zweimal drunter setze, versetzt und kleiner geschrieben, das letzte dann ganz klein.
Ich werde morgen mal eine neue Fassung einstellen.
Saludos
Mucki

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.05.2007, 17:57

Hallo in die Runde,

ich habe jetzt eine 2. Fassung eingestellt, vor allem sämtliche "zu" rausgenommen und die letzten beiden Zeilen geändert und ein paar Worte im Text.
Ich wollte eigentlich vor die letzten beiden Zeilen einmal 1 Leerzeichen setzen und vor die letzte 2 Leerzeichen, bekomme es aber nicht hin, auch nicht mit diesem Code: &|#160; :12:
Habe jetzt in der letzten Zeile diesen Verblassungseffekt dafür eingesetzt.
Was meint ihr, besser? Kann man es insgesamt so lassen?
Saludos
Mucki

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leonie
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Beitragvon leonie » 17.05.2007, 18:48

Liebe Mucki,

auch wenn ich mich vorher noch gar nicht gemeldet habe: Ich finde es gut so. Allein in der ersten Strophe fehlt mir das "zu" ein wenig. Oder ein "will" am Anfang der dritten Zeile? ICh finde, ja, man kann es auf jeden Fall so lassen!

Liebe Grüße

leonie

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Beitragvon Mucki » 17.05.2007, 19:22

Liebe leonie,

ja, du hast Recht. Ich habe ein "will" eingefügt in die dritte Zeile. So ist es runder. Ich weiß, die und auch die anderen Zeilen "schreien" nach einem "zu", aber es wären derer zuviel gewesen.
Fein, dass es für dich so jetzt stimmig ist,-)
Saludos
Mucki

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 17.05.2007, 19:46

Liebe Mucki,

ich finde, man kann es sehr gut so lassen. Die "zu"-Entfernungen haben echt gut getan.

Zum Abschluss das andere blau ist wirklich sehr gelungen inkl. Wiederholungen und kleiner als Echo.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen


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