sehnsucht

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9470
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 26.04.2007, 10:31

sehne mich
nach sucht
erfüllung
unerwünscht


endlich ist das sehnen
unwiederbringlich
sein verlust


rot=ursprungsposting
blau=zweites Gedicht zum Thema Sehnsucht
Zuletzt geändert von Ylvi am 28.04.2007, 19:46, insgesamt 2-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 26.04.2007, 23:09

Liebe Smile,

ein nettes kleines Wortspiel. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Leider ist der Gedanke ja nicht ganz neu, es gibt ja die berühmte Definiton der Eifersucht, als Sucht, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.

Liebe Grüße
max

Gast

Beitragvon Gast » 26.04.2007, 23:42

Liebe smile,

ich sehe nicht dass dein kurzer Vers so einen Sinn ergibt.
Ich glaube mit dem dem "Suchen", was auch in "Sucht" steckt, könntest du andere potentere Möglichkeiten sinnvoll er- "Sehnen" ;-) oder "sehnend suchen"

So ist mir das schlicht zu dünn.


Lieber Max, du meinst diesen Spruch, nehme ich an:

Eifersucht ist eine Leidenschaft,
die mit Eifer sucht was Leiden schafft.


Mir ist nicht klar wie das mit Sehnsucht gehen soll

Sehnsucht ist eine Leidenschaft
die mit Sehnen sucht was Leiden schafft?

Das funktioniert m. E. hier nicht.

Sehnsucht ist nicht = Leidenschaft, oder, was meinst du?

Liebe Nachtgrüße
Gerda

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9470
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 27.04.2007, 10:33

Hallo ihr beiden,
ein nettes kleines Wortspiel. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

für mich schon :rolleyes:
mit Eifersucht und dem Spruch, hat es nun gar nichts zu tun
und einen Sinn ergibt es für mich auch.
danke trotzdem für eure Rückmeldung.

Ich poste mal noch ein zweites Kurzes dazu. Das zum gleichen Thema gehört.

liebe Grüße smile

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 27.04.2007, 13:50

Hallo smile,

ich lese deine Zeilen so, dass das LI von etwas träumt, sich nach etwas sehnt. Es will gar nicht, dass sich diese Sehnsucht, dieser Traum erfüllt, damit das LI weiterträumen kann.

Und dieses "Weiterträumen", sich weiter nach etwas sehnen, löst beim Ich ein "wohliges" Gefühl aus.

Mit anderen Worten: Wenn du keine Träume mehr hast, was hast du dann? Nichts mehr.
Mir gefallen deine Zeilen, weil ich dieses Gefühl gut kenne,-)
Saludos
Mucki

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9470
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 27.04.2007, 16:05

Hallo Mucki,
ja, das ist ein Aspekt davon. Freu!
Ein anderer ist noch, dass nicht immer alles, nach dem man sich sehnt auch lebbar ist und das LI sich dessen bewußt ist.
liebe Grüße smile

Max

Beitragvon Max » 28.04.2007, 18:54

Hallo ihr beiden,
Zitat:
ein nettes kleines Wortspiel. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

für mich schon rolleyes
mit Eifersucht und dem Spruch, hat es nun gar nichts zu tun
und einen Sinn ergibt es für mich auch.
danke trotzdem für eure Rückmeldung.


Liebe Smile,

auf dieser Antwort kann ich leider keine Diskussion aufbauen, kannst Du vielleicht andeuten, was der tiefere Sinn dieses Textes sein soll, den Du ja hineinlegen wolltest, den aber andere, unter anderem ich nur mühsam erkennen.

Liebe Grüße
Max

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9470
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 28.04.2007, 19:14

Hallo Max,

entschuldige, aber ich hatte deinen Komm. nicht als Grundlage für eine Diskussion gesehen, dazu hat er sich vielleicht auch zu wenig mit dem Text auseinandergesetzt, oder?
Vielleicht hilft dir Muckis Komm. und meine Antwort darauf weiter. Oder das zweite Gedicht, das ich oben eingestellt habe. Vielleicht verschließt sich dir dieser Gedanke auch völlig, weil er dir fremd ist?
Das Ich sehnt sich nach dem Zustand der Sehnsucht, nicht nach ihrer Erfüllung.

liebe Grüße smile

Max

Beitragvon Max » 28.04.2007, 19:27

Liebe Smile,

wo steht denn dieser zweite Text, vielleicht könntest Du ihn ja verlinken?

Was den Inhalt angeht: sowohl dass eine Sehnsucht in der Vorstellung oft schöner ist, als in der umgesetzten Realität (wobei sich die Frage stellt, wonach sich denn das schöner bemisst) als auch die Einsicht, dass sich nicht jede Sehnsucht erfüllen lässt, halte ich für Allgemeinplätze. Die Gedanken sind mir nicht fremd, aber sie sind für mich auch keine tiefen Wahrheiten.
Die Umsetzung dier Gedanken in ein Gedicht, dass mit "sehnen" uns "Sucht" spielt, halte ich für nett, aber dasist eben genau der Wortspielteil.

Liebe Grüße
Max

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 28.04.2007, 19:43

Hallo Max,

der zweite Text steht, wie Smile bereits erwähnte, oben im Kopfposting.
Linksbündig dadrunter.
Saludos
Mucki

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9470
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 28.04.2007, 20:30

Hallo Max,

ich hoffe ich habe es jetzt deutlicher gesetzt im Posting.
Inhaltlich kann ich nur sagen, dass wir wohl aneinander vorbei reden.
Was den Inhalt angeht: sowohl dass eine Sehnsucht in der Vorstellung oft schöner ist, als in der umgesetzten Realität (wobei sich die Frage stellt, wonach sich denn das schöner bemisst) als auch die Einsicht, dass sich nicht jede Sehnsucht erfüllen lässt, halte ich für Allgemeinplätze. Die Gedanken sind mir nicht fremd, aber sie sind für mich auch keine tiefen Wahrheiten.

Es geht eben nicht um die Umsetzung, nicht um die Erfüllung.
Es geht um den Zustand. Sehnsucht als Ziel.
Wenn das natürlich für dich Allgemeinplätze sind, kann ich daran auch nichts ändern.
(Insgesamt finde ich deine Komms. zu diesem Gedicht nicht gerade sehr produktiv.)

Grüße smile

Louisa

Beitragvon Louisa » 28.04.2007, 22:07

Hallo!

Falls meine Meinung dazu erwünscht ist :smile:, bitteschön:

Zum ersten Gedicht:

sehne mich
nach sucht
erfüllung
unerwünscht


Für mich steht da in erster Linie der Wunsch nach einer "Sucht" und nicht nach der "Sehnsucht". Nun ist die Sehnsucht eine Sucht, meinst Du. Das stimmt vielleicht, aber ich finde auch, dass dies ein bekannter Gedanke ist.
Mit diesem Eifersuchts-Spruch hat das für mich inhaltlich auch nichts gemein, aber es ist ebenso ein Wortspiel und mir gefallen sie beide nicht sonderlich :smile: .
Es gibt so viele Worte und so viele schöne Wortspiele. Fried finde ich ganz groß darin, aber dieses hier ist mir noch ein bisschen zu wenig.
Ich kann diesen Gedanken auch nicht nachvollziehen. Wenn ich mich nach etwas sehne, dann möchte ich, dass es eintritt und labe mich ungern in meiner Unerfüllung. Aber meistens tut der Mensch nichts anderes :smile: .

Aber gern? -Ich nicht.

Das zweite finde ich genau wie das erste vor allem voller abstrakter, oft verwandter Begriffe. Schon allein das Wort "Sehnsucht" hat wenig Lyrisches, wenn es allein steht, ohne eine neue Wendung, ohne eine Metapher, ohne eine konkrete Situation...
Aber da ich eine Bildfreundin bin, was Gedichte anbelangt, bin ich vielleicht auch am falschen Bahnhof ausgestiegen.

Zurück zum zweiten Werk: Du meinst man sehnt sich so lange nach etwas, dass sich das Sehnen quasi selbst auslöscht? Zum Beispiel ein Kind sehnt sich so sehr nach einem Himbeerbonbon und nach drei Tagen Sehnsucht, will es ihn nicht mehr? (Schlechtes Beispiel...hihi...)

Da ich das Kind gewesen wäre, dass noch nach einem halben Jahr krakeelt hätte: "Wo ist mein Bonbon?" kann ich auch diesem Gedanken schwer zustimmen.

Ich finde diese Sprache insgesamt sehr allgemein. Wieso ist nichts Eigenes darin?

Also ich bin ein bisschen überfordert damit...

Liebe Grüße und viel Spaß beim Sehnen!

Wie schlimm muss denn die Erfüllung sein, wenn man sich lieber sehnt? Also das hat für mich viel zu wenig mit leben zu tun! Nein, nein...
Das kann ich nicht und muss es doch :spin2:

l.

Louisa

Beitragvon Louisa » 28.04.2007, 22:19

PS: Hallo noch einmal

Nachdem ich eben in Korrespondenz mit dem anerkannten Philosophen Herrn Prof. Zauch stand, bin ich zunächst zum folgenden Schluss gekommen, dass es keine "echte Sehnsucht" ist, wenn man am Ende nicht nimmt, was man kriegt :smile: .

(So hätte es auch meine Oma formuliert.)

Prof. Dr. Zauch entgegnete daraufhin:

"...das wäre ja so, als würde sich der hund, der sich in den schwanz beißt, selbst auffressen"


-Ich möchte anmerken, dass zum Beispiel dieser Satz schon ein hohes literarisches Niveau für mich erreicht.

Aber wirklich Smile, ich denke, wenn man wirklich etwas will, wenn man sich nach etwas "sehnt"...Ist es doch ein Wiederspruch, wenn man dessen Erfüllung nicht beabsichtigt.

Man kann ja das Gefühl der Sehnsucht schön finden. -Das ist aber etwas anderes.

Etwas zu wollen, aber am Ende nun doch wieder nicht, finde ich ziemlich eigenartig.

Was meinst Du?

Gute Nacht!

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9470
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 28.04.2007, 23:17

Hallo Louisa,
Falls meine Meinung dazu erwünscht ist smile, bitteschön:

dankeschön, natürlich ist sie das

Aber da ich eine Bildfreundin bin, was Gedichte anbelangt

ja, das ist kein Bildergedicht, sondern ein Wortgedicht (das hört sich ja seltsam an :eek: )

Du meinst man sehnt sich so lange nach etwas, dass sich das Sehnen quasi selbst auslöscht?


Nein, ich meine, dass Sehnsucht ein zeitlich begrenzter Zustand ist. Entweder das Gefühl und der Wunsch vergehen, sind eines Tages einfach nicht mehr vorhanden oder die Sehnsucht wird erfüllt. Bei beiden Varianten kann man den Zustand des Sehnens nicht zurückholen. Um bei deinem Bonbon zu bleiben.
Das Kind sehnt sich nach einem Bonbon, ihm läuft das Wasser im Mund zusammen, es schmeckt das Bonbon schon beinahe, das Bonbon hat einen absolut erhöhten Stellenwert.
Entweder es bekommt dann kein Bonbon und wird über kurz oder (bei dir) lang den Wunsch einfach vergessen oder sich mit etwas anderem zufrieden geben.
Oder es bekommt das Bonbon. Lutscht es und ist zufrieden oder (oft) auch nicht.
Aber der Zustand der Sehnsucht ist vorbei.
Also das hat für mich viel zu wenig mit leben zu tun!

Etwas zu wollen, aber am Ende nun doch wieder nicht, finde ich ziemlich eigenartig.

Wirklich?

liebe Grüße auch an Herrn Zauch (Ein Hund der sich in den Schwanz beißt, beißt auch manchmal ein Stück davon ab ;-) .)
smile


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot], Google [Bot] und 3 Gäste