"Blut ist dicker als Wasser,
doch Alkohol noch mehr",
spricht dein Volksmund
und würgt ins Klo,
das nie verstopft,
die klebrige Weis(s)heit
keiner Kindheit.
war rum
Lieber Andreas,
willkommen zunächst im Salon!
Dein kurzlyrischer Einstigestext hier vermag mich noch nicht ganz zu überzeugen. Kritik an Alkoholmissbrauch, (bei Kindern und Jugendlichen, vermute ich) gewiss, aber auf der einen Seite bleibt er mir sehr stark auf der Ebene des Wortspiels (und - ich muss sagen - einige davon finde ich nicht direkt gelungen) stehen, Beispiele hierfür sind der Titel
und
oder aber auch
auf der anderen Seite aber geht er mir mit Worten nochnicht sorgfältig genug um. Zum Beispiel vermag ich mir keinen Reim drauf zu machen, warum denn nun das lyr. Gegenüber den Satz
sagen könnte. Klingt hübsch betrunken, klar, aber was mag der Satz über das Blut sagen?
Noch rätsele ich ein wenig.
Liebe Grüße
max
willkommen zunächst im Salon!
Dein kurzlyrischer Einstigestext hier vermag mich noch nicht ganz zu überzeugen. Kritik an Alkoholmissbrauch, (bei Kindern und Jugendlichen, vermute ich) gewiss, aber auf der einen Seite bleibt er mir sehr stark auf der Ebene des Wortspiels (und - ich muss sagen - einige davon finde ich nicht direkt gelungen) stehen, Beispiele hierfür sind der Titel
war rum
und
spricht dein Volksmund
oder aber auch
die klebrige Weis(s)heit
keiner Kindheit.
auf der anderen Seite aber geht er mir mit Worten nochnicht sorgfältig genug um. Zum Beispiel vermag ich mir keinen Reim drauf zu machen, warum denn nun das lyr. Gegenüber den Satz
"Blut ist dicker als Wasser,
doch Alkohol noch mehr",
sagen könnte. Klingt hübsch betrunken, klar, aber was mag der Satz über das Blut sagen?
Noch rätsele ich ein wenig.
Liebe Grüße
max
Hallöchen!
-Soll dieses "was rum" von "was nun" kommen oder wie ist das gemeint? Ich verstehe das alles gar nicht
... Ich finde das auch nicht besonders bissig und es bringt mich nicht zum Grinsen. Ich kann mich nur Herrn Max anschließen, obgleich ich die Wendung "spricht Dein Volksmund" noch am ehesten akzeptieren würde, aber sonst ist das in Zeilen aufgeteilt für mich:
Zeile 1-2: Sinn- und witzlos
Zeile 3: Annehmbar
Zeile 4: Kennt man schon
Zeile 5: Unwichtig, unlustig
Zeile 6: Wieso "Weissheit" ? Weil das "weiß" ist? Das verstehe ich nicht, weil mir schon die ersten zwei Zeilen, also die Weisheit ein Rätsel bleiben.
"Alkohol ist noch dickflüssiger als Blut", ja? Und? Was soll das für eine Weisheit sein? Gibt es diesen Spruch wirklich? Das ist lustig, weil ich neulich geträumt habe, dass jemand Wodka im Blut hat, aber das ist egal.
Zeile 7: Also "keine Kindheit" finde ich gut. Aber das wirkt so verständnissvoll und erklärend, während die anderen Zeilen ziemlich arrogant wirken. Ich weiß nicht, aber in solch´einem Zustand lallt man nun Mal meistens Irrsinn zusammen und übergibt sich womöglich noch. Das weiß doch jeder und ich behaupte fast jeder hat das auch mal erlebt. Was ist daran jetzt so schlimm?
Solange niemand dabei zu Schaden kommt, habe ich kein Problem damit. Da finde ich "keiner Kindheit" schon angebrachter, weil das ja ein Hinweis sein könnte, wieso jemand sich ins Delirium trinkt. Das finde ich viel wichtiger. Aber viele tun das ganz bestimmt auch mit glücklicher Kindheit. Ach was! Jeder tut das
!
So viel wollte ich gar nicht sagen. Also Andreas, ich finde zwei Zeilen ganz gut. Vielleicht möchtest Du über den Rest noch einmal räsonieren.
Viel Spaß und *räusper* Willkommen :blumen: !
l, nüchtern.
-Soll dieses "was rum" von "was nun" kommen oder wie ist das gemeint? Ich verstehe das alles gar nicht

Zeile 1-2: Sinn- und witzlos
Zeile 3: Annehmbar
Zeile 4: Kennt man schon
Zeile 5: Unwichtig, unlustig
Zeile 6: Wieso "Weissheit" ? Weil das "weiß" ist? Das verstehe ich nicht, weil mir schon die ersten zwei Zeilen, also die Weisheit ein Rätsel bleiben.
"Alkohol ist noch dickflüssiger als Blut", ja? Und? Was soll das für eine Weisheit sein? Gibt es diesen Spruch wirklich? Das ist lustig, weil ich neulich geträumt habe, dass jemand Wodka im Blut hat, aber das ist egal.
Zeile 7: Also "keine Kindheit" finde ich gut. Aber das wirkt so verständnissvoll und erklärend, während die anderen Zeilen ziemlich arrogant wirken. Ich weiß nicht, aber in solch´einem Zustand lallt man nun Mal meistens Irrsinn zusammen und übergibt sich womöglich noch. Das weiß doch jeder und ich behaupte fast jeder hat das auch mal erlebt. Was ist daran jetzt so schlimm?
Solange niemand dabei zu Schaden kommt, habe ich kein Problem damit. Da finde ich "keiner Kindheit" schon angebrachter, weil das ja ein Hinweis sein könnte, wieso jemand sich ins Delirium trinkt. Das finde ich viel wichtiger. Aber viele tun das ganz bestimmt auch mit glücklicher Kindheit. Ach was! Jeder tut das

So viel wollte ich gar nicht sagen. Also Andreas, ich finde zwei Zeilen ganz gut. Vielleicht möchtest Du über den Rest noch einmal räsonieren.
Viel Spaß und *räusper* Willkommen :blumen: !
l, nüchtern.
Hallo Andreas,
diese "Volksweisheit" kenne ich so nicht.
Du hast "wa rum" getrennt geschrieben. Ich frage mich warum.gif)
Ich habe gegrübelt ob du das Englische "war" ins Spiel bringen willst - und na ja, "Rum" halt.
Erscheint mir aber trotz Fantasie nicht möglich.
Es ist ein ernstes Thema, und so tue ich mich denn auch reichlich schwer mit deinem kurzen Vers.
Da aber Max die kritschen Punkte bereits angesprochen hat, möchte ich erst einmal deine Reaktion abwarten.
Liebe Grüße
Gerda
diese "Volksweisheit" kenne ich so nicht.
Du hast "wa rum" getrennt geschrieben. Ich frage mich warum
.gif)
Ich habe gegrübelt ob du das Englische "war" ins Spiel bringen willst - und na ja, "Rum" halt.
Erscheint mir aber trotz Fantasie nicht möglich.
Es ist ein ernstes Thema, und so tue ich mich denn auch reichlich schwer mit deinem kurzen Vers.
Da aber Max die kritschen Punkte bereits angesprochen hat, möchte ich erst einmal deine Reaktion abwarten.
Liebe Grüße
Gerda
PS: Ach, ich bin ja deppert! "Warum" soll das heißen im Titel, ja? Sicher! Darauf muss man erst einmal kommen!
Also "Warum?" als Titel zu nehmen macht das Gedicht für mich noch ein bisschen schlimmer. (Verzeihung)- Aber das hört sich so moralisch korrekt und sittlich an. Nach dem Moto: "Oh, warum säuft der dumme Bauer nur?"
-In Zeiten von Flate-Rate-saufenden Kindern könnte man sich vielleicht wirklich ernsthaft fragen wer die Schuld an solchen Eskapaden trägt, aber das sind sicher nicht die Trinkenden, finde ich.
Zur Not ist es immer "die Welt"
.
l, leicht beschwipst von der Nacht
Also "Warum?" als Titel zu nehmen macht das Gedicht für mich noch ein bisschen schlimmer. (Verzeihung)- Aber das hört sich so moralisch korrekt und sittlich an. Nach dem Moto: "Oh, warum säuft der dumme Bauer nur?"
-In Zeiten von Flate-Rate-saufenden Kindern könnte man sich vielleicht wirklich ernsthaft fragen wer die Schuld an solchen Eskapaden trägt, aber das sind sicher nicht die Trinkenden, finde ich.
Zur Not ist es immer "die Welt"

l, leicht beschwipst von der Nacht
Hallo Andreas,
wenn ich dein Gedicht richtig verstehe, leidet hier jemand unter dem - nicht enden wollenden - Alkoholmissbrauch einen geliebten Menschen. Trinkt dort jemand, der keine Kindheit hatte, und der auch der Grund dafür ist, dass der Beobachtende keine Kindheit hat oder hatte?
Hat die klebrige Weis(s)heit mit erbrochenem Schleim zu tun?
Liebe Grüße
Marlene
wenn ich dein Gedicht richtig verstehe, leidet hier jemand unter dem - nicht enden wollenden - Alkoholmissbrauch einen geliebten Menschen. Trinkt dort jemand, der keine Kindheit hatte, und der auch der Grund dafür ist, dass der Beobachtende keine Kindheit hat oder hatte?
Hat die klebrige Weis(s)heit mit erbrochenem Schleim zu tun?
Liebe Grüße
Marlene
Hallo Andreas,
ich verstehe es ähnlich wie Marlene. Klebrige Weisheiten sind die Trinkerweisheiten, mit denen sich die Person sich das Saufen schön redet und sie ins nie verstopfende Klo ergießt (das Bild finde ich übrigens sehr gut).
Der letzte Vers wirkt mir etwas zu analytisch. Für mich könnte da gut stehen " seine klebrige Weisheit" und Schluss.
Schönen Abend
Jürgen
ich verstehe es ähnlich wie Marlene. Klebrige Weisheiten sind die Trinkerweisheiten, mit denen sich die Person sich das Saufen schön redet und sie ins nie verstopfende Klo ergießt (das Bild finde ich übrigens sehr gut).
Der letzte Vers wirkt mir etwas zu analytisch. Für mich könnte da gut stehen " seine klebrige Weisheit" und Schluss.
Schönen Abend
Jürgen
Salut ihr,
dann werde ich mal versuchen, die rechte Aufklärung zu bieten, obwohl ich fast denke, dass es ohne Aufklärung beinahe besser wäre. Da aber soviele Interpretationsversuche eingegangen sind, kann ich mich dem wohl kaum entziehen.
Natürlich sagt der Volksmund nur das, was in der ersten Zeile steht. Soll bedeuten, dass man einem Verwandtschaftverhältnis immer näher steht, als einem anderen. Als ich diesen Volksmund in Zeile 2 eigenmächtig erweitert habe, wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass Alkohol eben auch ein verwandtschaftliches Verhältnis völlig nebensächlich erscheinen lässt, selbst sehr enge familiäre Verhältnisse - in diesem Fall Vater / Tochter - das lässt sich aber in Zeile 2 noch nicht erkennen.
Zeile 3 - dein Volksmund. Mund schon in seiner eigentlichen Bedeutung, der Mund von einem der Protagonisten dieser Zeilen, nämlich der Tochter. Volksmund darum, weil Zeile 1 (+2) eben eine Volksweisheit sind und auch weil er eben für den anderen Protagonisten, den Vater, nicht der Kindermund, sondern eben ein x-beliebiger sein könnte. Das Ganze eben begünstigt durch den Konsum von Alkohol.
Zeile 4 bedeutet genau das, was da steht, dient zum Ausdruck des Ekels.
Zeile 5, nämlich, dass das Klo nie verstopft soll eher wieder metaphorisch dafür stehen, dass es trotz häufigen Misbrauchs an der Tochter durch den Vater nie ans Tageslicht kommt bzw. keiner bemerkt.
Zeile 6 ist auf das bezogen, was ins Klo gewürgt wird, das Ejakulat, klebrig, weisslich (darum auch Weis(s)heit), und natürlich ist diese Weisheit auch klebrig im übertragenen Sinne.
Zeile 7 - keiner Kindheit, soll kurz auf den Punkt bringen, dass es sich um regelmäßigen Misbrauch handelt und die Tochter ihrer Kindheit betrogen wird.
Der Titel, war rum, ist eine zweideutige Wortspielerei, die a) auf den Alkohol abstellt, nämlich (es) war Rum und b) schon das (eventuell abgedroschene) Warum? ist, was mit mehr oder weniger erhobenem Zeigefinger dort steht.
Ich weiss nicht, inwiefern es nötig ist, möchte mich aber dafür entschuldigen, direkt mit so etwas hier eingestiegen zu sein. Es gibt in meinen vergangenen und vielleicht auch zukünftigen Zeilen, einige dieser klaren / weniger klaren Schilderungen, sexueller Erlebnisse. Nicht, weil ich sie unmittelbar, jedoch entfernt mittelbar miterleben musste, zeitweise ziemlich gehäuft. Ich bin nicht derjenige, der es zu verarbeiten hat, aber die Menschen, die ich kennenlernte, konnten es nie und ich benutze ab und an meine bescheidenen Mittel, um solche traurigen Ereignisse zu schildern.
Ob es jetzt sinnvoll war, diese Zeilen haarklein aufzubrechen, lässt mich zweifeln.
Liebe und nachdenkliche Grüße
Andreas
dann werde ich mal versuchen, die rechte Aufklärung zu bieten, obwohl ich fast denke, dass es ohne Aufklärung beinahe besser wäre. Da aber soviele Interpretationsversuche eingegangen sind, kann ich mich dem wohl kaum entziehen.
Natürlich sagt der Volksmund nur das, was in der ersten Zeile steht. Soll bedeuten, dass man einem Verwandtschaftverhältnis immer näher steht, als einem anderen. Als ich diesen Volksmund in Zeile 2 eigenmächtig erweitert habe, wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass Alkohol eben auch ein verwandtschaftliches Verhältnis völlig nebensächlich erscheinen lässt, selbst sehr enge familiäre Verhältnisse - in diesem Fall Vater / Tochter - das lässt sich aber in Zeile 2 noch nicht erkennen.
Zeile 3 - dein Volksmund. Mund schon in seiner eigentlichen Bedeutung, der Mund von einem der Protagonisten dieser Zeilen, nämlich der Tochter. Volksmund darum, weil Zeile 1 (+2) eben eine Volksweisheit sind und auch weil er eben für den anderen Protagonisten, den Vater, nicht der Kindermund, sondern eben ein x-beliebiger sein könnte. Das Ganze eben begünstigt durch den Konsum von Alkohol.
Zeile 4 bedeutet genau das, was da steht, dient zum Ausdruck des Ekels.
Zeile 5, nämlich, dass das Klo nie verstopft soll eher wieder metaphorisch dafür stehen, dass es trotz häufigen Misbrauchs an der Tochter durch den Vater nie ans Tageslicht kommt bzw. keiner bemerkt.
Zeile 6 ist auf das bezogen, was ins Klo gewürgt wird, das Ejakulat, klebrig, weisslich (darum auch Weis(s)heit), und natürlich ist diese Weisheit auch klebrig im übertragenen Sinne.
Zeile 7 - keiner Kindheit, soll kurz auf den Punkt bringen, dass es sich um regelmäßigen Misbrauch handelt und die Tochter ihrer Kindheit betrogen wird.
Der Titel, war rum, ist eine zweideutige Wortspielerei, die a) auf den Alkohol abstellt, nämlich (es) war Rum und b) schon das (eventuell abgedroschene) Warum? ist, was mit mehr oder weniger erhobenem Zeigefinger dort steht.
Ich weiss nicht, inwiefern es nötig ist, möchte mich aber dafür entschuldigen, direkt mit so etwas hier eingestiegen zu sein. Es gibt in meinen vergangenen und vielleicht auch zukünftigen Zeilen, einige dieser klaren / weniger klaren Schilderungen, sexueller Erlebnisse. Nicht, weil ich sie unmittelbar, jedoch entfernt mittelbar miterleben musste, zeitweise ziemlich gehäuft. Ich bin nicht derjenige, der es zu verarbeiten hat, aber die Menschen, die ich kennenlernte, konnten es nie und ich benutze ab und an meine bescheidenen Mittel, um solche traurigen Ereignisse zu schildern.
Ob es jetzt sinnvoll war, diese Zeilen haarklein aufzubrechen, lässt mich zweifeln.
Liebe und nachdenkliche Grüße
Andreas
Lieber Andreas,
ich habe im Moment nicht die Zeit im Einzelnen auf die Passagen im Text, die dann klarer werden müssten einzugehen; aber die Dinge, die du jetzt so ausführlich erklärt hast, müssten doch für (geübte) Lyrikleser aus dem Text hervorgehen, meine ich. (Zwischen dem, was du geschrieben hast und "haarklein" gibt es noch Möglichkeiten der Differenzierung).
Die geballte Ladung der Probleme in einem so kurzen Text bereitet mir Schwierigkeiten.
Ich verstehe ihn nicht so, wie von dir intendiert.
Liebe Grüße
Gerda
ich habe im Moment nicht die Zeit im Einzelnen auf die Passagen im Text, die dann klarer werden müssten einzugehen; aber die Dinge, die du jetzt so ausführlich erklärt hast, müssten doch für (geübte) Lyrikleser aus dem Text hervorgehen, meine ich. (Zwischen dem, was du geschrieben hast und "haarklein" gibt es noch Möglichkeiten der Differenzierung).
Die geballte Ladung der Probleme in einem so kurzen Text bereitet mir Schwierigkeiten.
Ich verstehe ihn nicht so, wie von dir intendiert.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Gerda,
ich denke, dass es nebensächlich ist, ob man eine geballte Ladung Probleme in 4 Zeilen oder 40 verpackt. Darüber hinaus denke ich, dass es nicht nur dir so geht, meine Zeilen in ihrer Intention nicht verstanden zu haben, sondern sicher 99% von euch.
Zum großen Teil liegt das sicher an meiner Art der (schlechten? laienhaften?) Umsetzung, zum Anderen daran, dass ihr meine Schreibe noch so gar nicht kennt.
Jetzt bin ich doch ziemlich unsicher und weiss gar nicht, was ich sagen / schreiben soll.
Grübelnd
Andreas
ich denke, dass es nebensächlich ist, ob man eine geballte Ladung Probleme in 4 Zeilen oder 40 verpackt. Darüber hinaus denke ich, dass es nicht nur dir so geht, meine Zeilen in ihrer Intention nicht verstanden zu haben, sondern sicher 99% von euch.
Zum großen Teil liegt das sicher an meiner Art der (schlechten? laienhaften?) Umsetzung, zum Anderen daran, dass ihr meine Schreibe noch so gar nicht kennt.
Jetzt bin ich doch ziemlich unsicher und weiss gar nicht, was ich sagen / schreiben soll.
Grübelnd
Andreas
Lieber Andreas,
erstmal herzlich willkommen hier im Forum!
Ich glaube, das Verständnisproblem bezüglich deiner Zeilen lässt sich ganz einfach nachvollziehen, wenn du dir nochmal deine Erläuterungen durchliest. Zeile 1-2 sind ja eigentlich klar (find ich auch gut von der Idee her, auch wenn mir nicht ganz klar ist, warum das die Tochter wirklich sagen sollte, mir kommt die Perspektive ein bisschen schief vor, aber das nur nebenbei). Zeile 4 auch klar, aber wenn du dann guckst, wie du zu deiner Zeile 5 gänzlich unvermittelt und ohne Textbezug vom häufigen Missbrauch der Tochter durch den Vater schreibst - ja, woher soll ich denn das wissen? Der einzige konkrete Hinweis auf irgendetwas sexuelles ist ja die "klebrige Weis(s)heit" und das ist ziemlich vage. Ich habe schon erkannt, dass es um ein familiäres Problem aufgrund von Alkohol geht, aber weiter führt mich dein Text nicht.
Ich denke, die eine oder andere Zeile mehr könnte hier wenigstens das Verständnis erleichtern?
(PS: achso, man könnte natürlich die ersten 2 Zeilen dazu heranziehen wollen, dann würde ich aber eher in die Richtung schreiben wollen, der Alkohol verdünne das Blut oder so ähnlich (Bild ist noch ungenau, siehe Max)? Den Aspekt, dass der Alkohol diese Grenzen (Inzest-Tabu etc.) verwischen kann, akzentuieren, dass man gleich in diese Richtung gelenkt wird? (andererseits: ich persönlich habe da immer gelesen, dass Alkoholmissbrauch dazu führt, dass die familiären Bindungen kaputt gehen, ich denke da eher an Streit, Unverständnis, Zusammenbruch der Familie... (kommt ja auch häufiger vor), vielleicht doch nicht der richtige Weg))
Abgesehen davon glaube ich, versuchst du mit deinem Text auch etwas unmögliches. Du schreibst selbst, was das für ein schwieriges Thema ist. Und ich glaube, ich kann einen sechszeiligen Text, der dieses Thema voll zu erfassen versucht, nicht ernst nehmen (das magst du anders sehen). In so einen Text passt vielleicht die Angst vor der aufgehenden Tür jeden Abend, oder aus der Täterperspektive der Anblick der Schnapsflasche oder so etwas. Das, was dann fehlt, wird der Phantasie des Lesers überantwortet (man denkt sich eine Umgebung zu diesem Moment). Dein Text versucht die Tat zu erklären, beide Perspektiven zu zeigen, das ganze zu bewerten und schließlich ein Fazit zu ziehen - und er muss, gerade weil er das alles in dieser Kürze versucht, mit allem scheitern (für mich ,-) ). Die Rechtfertigung deines Textes ist letztlich der Gedanke der letzten beiden Zeilen, dass der Missbrauch alles ist, was die Tochter über das Leben lernt (= Weisheit) in ihrer Nicht-Kindheit. Den Gedanken finde ich ganz passabel (streich doch die ersten 5 Zeilen?
)... naja, das nur meine Meinung zu Texten solcher Art, das kann ja jeder anders sehen. Aber was das Verständnis des Textes angeht, hilft dir der erste Teil der Antwort vielleicht.
Liebe Grüße,
lichelzauch
erstmal herzlich willkommen hier im Forum!
Ich glaube, das Verständnisproblem bezüglich deiner Zeilen lässt sich ganz einfach nachvollziehen, wenn du dir nochmal deine Erläuterungen durchliest. Zeile 1-2 sind ja eigentlich klar (find ich auch gut von der Idee her, auch wenn mir nicht ganz klar ist, warum das die Tochter wirklich sagen sollte, mir kommt die Perspektive ein bisschen schief vor, aber das nur nebenbei). Zeile 4 auch klar, aber wenn du dann guckst, wie du zu deiner Zeile 5 gänzlich unvermittelt und ohne Textbezug vom häufigen Missbrauch der Tochter durch den Vater schreibst - ja, woher soll ich denn das wissen? Der einzige konkrete Hinweis auf irgendetwas sexuelles ist ja die "klebrige Weis(s)heit" und das ist ziemlich vage. Ich habe schon erkannt, dass es um ein familiäres Problem aufgrund von Alkohol geht, aber weiter führt mich dein Text nicht.
Ich denke, die eine oder andere Zeile mehr könnte hier wenigstens das Verständnis erleichtern?
(PS: achso, man könnte natürlich die ersten 2 Zeilen dazu heranziehen wollen, dann würde ich aber eher in die Richtung schreiben wollen, der Alkohol verdünne das Blut oder so ähnlich (Bild ist noch ungenau, siehe Max)? Den Aspekt, dass der Alkohol diese Grenzen (Inzest-Tabu etc.) verwischen kann, akzentuieren, dass man gleich in diese Richtung gelenkt wird? (andererseits: ich persönlich habe da immer gelesen, dass Alkoholmissbrauch dazu führt, dass die familiären Bindungen kaputt gehen, ich denke da eher an Streit, Unverständnis, Zusammenbruch der Familie... (kommt ja auch häufiger vor), vielleicht doch nicht der richtige Weg))
Abgesehen davon glaube ich, versuchst du mit deinem Text auch etwas unmögliches. Du schreibst selbst, was das für ein schwieriges Thema ist. Und ich glaube, ich kann einen sechszeiligen Text, der dieses Thema voll zu erfassen versucht, nicht ernst nehmen (das magst du anders sehen). In so einen Text passt vielleicht die Angst vor der aufgehenden Tür jeden Abend, oder aus der Täterperspektive der Anblick der Schnapsflasche oder so etwas. Das, was dann fehlt, wird der Phantasie des Lesers überantwortet (man denkt sich eine Umgebung zu diesem Moment). Dein Text versucht die Tat zu erklären, beide Perspektiven zu zeigen, das ganze zu bewerten und schließlich ein Fazit zu ziehen - und er muss, gerade weil er das alles in dieser Kürze versucht, mit allem scheitern (für mich ,-) ). Die Rechtfertigung deines Textes ist letztlich der Gedanke der letzten beiden Zeilen, dass der Missbrauch alles ist, was die Tochter über das Leben lernt (= Weisheit) in ihrer Nicht-Kindheit. Den Gedanken finde ich ganz passabel (streich doch die ersten 5 Zeilen?

Liebe Grüße,
lichelzauch
Zuletzt geändert von lichelzauch am 24.04.2007, 10:03, insgesamt 2-mal geändert.
Lieber Andreas,
nun lese ich, dass es in diesem Gedicht nicht nur um Alkoholmissbrauch, sondern auch um Kindesmissbrauch geht. Ehrlich gesagt ist das wirklich fast nicht zu verstehen, wenn man Dein Gedicht kommentarlos für sich nimmt. Zudem scheint mir das zweite Thema ab Z. 5 iorgendiwe "drangeflickt" aus, die beiden Themen kommunizieren nicht.
Es kommt mir darüber hinaus so vor, als sollten hier ein paar heiß diskutierte Zeilen in wenigen Zeilen abgehandelt werden (und ich stimme nicht überien, dass es nebensächlich ist, ob es 4 oder 40 Zeilen sind) - ich spüre da leider keinerlei Bezug weder bei mir als Leser noch bei Dir als Autor.
Ein weiteres Problem habe ich auf der sprachlichen Ebene:
ist einfach furchtbares Deutsch.
Liebe Grüße
Max
nun lese ich, dass es in diesem Gedicht nicht nur um Alkoholmissbrauch, sondern auch um Kindesmissbrauch geht. Ehrlich gesagt ist das wirklich fast nicht zu verstehen, wenn man Dein Gedicht kommentarlos für sich nimmt. Zudem scheint mir das zweite Thema ab Z. 5 iorgendiwe "drangeflickt" aus, die beiden Themen kommunizieren nicht.
Es kommt mir darüber hinaus so vor, als sollten hier ein paar heiß diskutierte Zeilen in wenigen Zeilen abgehandelt werden (und ich stimme nicht überien, dass es nebensächlich ist, ob es 4 oder 40 Zeilen sind) - ich spüre da leider keinerlei Bezug weder bei mir als Leser noch bei Dir als Autor.
Ein weiteres Problem habe ich auf der sprachlichen Ebene:
"Blut ist dicker als Wasser,
doch Alkohol noch mehr",
ist einfach furchtbares Deutsch.
Liebe Grüße
Max
Lieber Andreas,
dem was Max und lichelzauch an Ansätzen, die es auszuarbeiten lohnt und an Bedenken zusammen getragen haben, kann ich beipflichten. Ich schrieb weiter oben, dass ich mich mit dem kurzen Vers schwer tue. Gemeint war die Diskrepanz zwischen dem was du inhaltlich hineinpacken möchtest und dem, was beim Leser ankommt.
Mich würde interesssieren, ob du eine Überarbeitung anstrebst.
Machmal ist es hilfreich, wenn einem die Lyrik nicht gelingen will, das Thema zunächst in Prosaform niederzuschreiben.
Liebe Grüße und ein schönes WE
Gerda
dem was Max und lichelzauch an Ansätzen, die es auszuarbeiten lohnt und an Bedenken zusammen getragen haben, kann ich beipflichten. Ich schrieb weiter oben, dass ich mich mit dem kurzen Vers schwer tue. Gemeint war die Diskrepanz zwischen dem was du inhaltlich hineinpacken möchtest und dem, was beim Leser ankommt.
Mich würde interesssieren, ob du eine Überarbeitung anstrebst.
Machmal ist es hilfreich, wenn einem die Lyrik nicht gelingen will, das Thema zunächst in Prosaform niederzuschreiben.
Liebe Grüße und ein schönes WE
Gerda
Hm, vielleicht noch ein allgemeiner Gedanke als PS: Ich denke, dass nicht nur bei lyrischen Texten aber gerade da, das Besondere und Erzählenswerte oftmals in kleinen aber wichtigen Beobachtungen liegt, die eben über das Klischee hinausgehen. Wenn ich das Besondere erkenne kann, spielt die Länge und Form des Textes auch für mich eine eher untergeordnete Rolle (wobei 7 Zeilen für zwei, drei riesige Themenkomplexe dann doch ein bißchen mager sind) - aber gerade dieses Besondere fehlt mir hier.
Liebe Grüße
Max
Liebe Grüße
Max
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