Hallo Niko,
Dein Gedicht lockt mich aus meiner Salonpause heraus.

Ich habe es gestern Nacht entdeckt und es sprach mich gleich beim ersten Lesen sehr an.
Ich stimme Dir zu, wenn Du an smile schreibst, dass „flieh fort“ nicht klingt, aber abgesehen davon finde ich es gut, dass Du Präteritum gewählt hast, weil es dem Text eine tiefere Ebene gibt. Anders als smile stoße ich mich überhaupt nicht an der Stellung von „dass sie mir noch vertraut“, ich finde im Gegenteil diese poetische Verkürzung sehr reizvoll und passend zum Duktus des Gedichts.
Zwei fragende Anmerkungen noch zur Sprache:
In II, 1 schreibst Du vom „einst’gen Garten“. Einerseits stört mich hier die klangliche Nähe zu „einz’gem“ (einzigen) etwas, andererseits frage ich mich, was genau Du meinst. Bedeutet es hier im Kontext, dass der Garten nicht mehr existiert oder ist es als „einzig“ im Sinne von „früher“ zu lesen? Schwebt Dir Letzteres vor (was ich vermute), dann fände ich „
alten Garten“ poetischer und offener, das Versmaß bliebe ebenfalls erhalten.
Dann würde ich in Strophe III überlegen, das Semikolon nach „schuf“ gegen ein Komma auszutauschen, denn III,2 ist ja ebenso wie III,3 ein Relativsatz und außerdem hängen der zweite und dritte Vers ja auch inhaltlich zusammen, da der eine (also V.2) ja die Voraussetzung für den anderen (V.3) darstellt – jedenfalls lese ich es so. Den Punkt nach „waren“ finde ich vertretbar, da der vierte Vers eine Art überhöhender Schlussfolgerung bildet.
Diesen Text hab ich jedenfalls sehr gerne gelesen.
Liebe Grüße
Herby