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Klage
Verfasst: 07.04.2007, 20:42
von moshe.c
Klage
Deine Hässlichkeit
ist
durch nichts
zu zähmen,
durch kein Wort
kein Gesicht
keinen Körper.
Wovon willst du
leben hier
mit deinen
Versprechungen?
Zerstört hast du
den Grund
deiner Taten
und folgst
dem billigsten
Schweigen.
Schande,
Schande bist du
über dich.
Steine sind dir
gewiß.
Verfasst: 08.04.2007, 12:31
von Lisa
Lieber moshe,
ich kann mich diesem Text überhaupt nicht nähern, weil bis auf dass die Hässlichkeit als eine Innere beschrieben wird, nichts über das Du ausgesagt wird, wer es ist...was ihm vorgeworfen wird, ich mag weder Solidarität mit dem lyr. Ich empfinden, noch dem lyr. Du in seinen inhaltsleeren Vorwürfen zustimmen.
Ist der Text eine Selbstanklage, handelt von Autoaggression etc., verhält es sich natürlich anders, aber anders als die Selbstanklage des lyr. Ichs selbst verlange ich vom Text eine minimale Reflexion/Meta-Ebene, da ich mich sonst aus Vorsicht verweigern muss. Gezeigtes und Zeigendes müssen für mich bei solch einem Thema verschiedene Level haben.
Liebe Grüße,
Lisa
Verfasst: 08.04.2007, 16:21
von Max
Lieber Moshe,
ich lese es viel mehr als eine Anklage gegen ein Volk; mein einziger Grund ist aber zugegebenermaßen die Kategorie, in der Du dieses Gedicht gepostet hast- ein bißchen mager für eine so weitreichende Anklage, ich weiß.
Liebe Grüße
Max
Verfasst: 09.04.2007, 11:14
von Traumreisende
hallo moshe
im ersten vers ist für meine begriffe deutlich gesagt, dass es sich hier nicht um eine person handelt, denn kein körper kein gesicht.
was mir zu denken gibt, sind die steine, denn hier dreht sich die aussage, wenn ich an den satz denke: wer den ersten steinwirft.... und dies ist für mich fast ein schließen eines kreises zum ersten vers...
nicht mager, nein, für mich fehlt eher etwas , was mich aus dem eben besagten kreis bringt...
lg silvi
Verfasst: 09.04.2007, 11:23
von Max
Liebe Silvi,
da steht ja nicht, dass das lyr. Du keinen Körper und keine Gesicht hat, sondern da steht:
Deine Hässlichkeit
ist
durch nichts
zu zähmen,
...
kein Gesicht
keinen Körper.
Also - egal welchen Körper oder Gesicht es hätte, es bliebe häßlich, oder?
Liebe Grüße
Max
Verfasst: 09.04.2007, 11:44
von Traumreisende
stimmt, und doch bleibt es unpersonifiziert für mich, mensch zu mensch kann sich auseinandersetzen, aber...???
nur so ein gefühl... das unpersonifizierte...
lg silvi
Verfasst: 09.04.2007, 13:40
von moshe.c
Hallo!
Hm!?, nun bin ich einerseits sehr verwundert, daß dieser Text solche Schwierigkeiten bereitet das Lyr.Du zu erkennen, andererseits kann es natürlich sein, daß durch die Nähe zum Pesach mir mal wieder der Blick für Deutschland abhanden gekommen ist.
Es handelt sich um Gott in welcher Ausprägung auch immer, und somit auch um den wiederkehrenden Messias.
So long
Moshe
Verfasst: 10.04.2007, 18:24
von Maija
Hallo,
Deine Bilder machen mich nachdenklich und dies ist sicherlich so gewollt von dir
Über deine Kritik (Klage) könnte man stundenlang diskutieren
Mir gefällt dein Gedicht, obwohl ich auch am Anfang etwas schockiert war. (s. Lisa)
Gruß, Maija