Auf die Reise
Sag, wann musst du gehen, Geliebter?
Ich habe noch eine Schüssel mit Reis
für dich
(jedes Reiskorn ein Wunsch
jeder Wunsch eine bittere Frucht)
Ach, wie soll ich leben, Geliebter
wenn du von mir ziehst
und ich bleib
(jeder Tag eine Nacht
jede Nacht noch ein Schwur)?
Sag, was soll ich sagen, Geliebter?
Ein Wort von dir
und du bist frei
(jede Silbe ein Schrei
jeder Schrei ein Korn Reis) -
Geh bald! Geh nach Süden, Geliebter!
Nimm die Schüssel voll Reis
auf den Weg.
Jedes Reiskorn ein Wunsch
Jeder Wunsch ein zerbrochener Zweig.
Auf die Reise
liebe klara,
den text in seiner schlichtheit finde ich sehr schön.
besonders gefallen mir die verse in klammern. als ob das lyrICH hinter vorgehaltener hand mit dem leser spräche...
verwirrend finde ich die reiskornbilder. in strophe eins zum beispiel entspricht jedes reiskorn einem wunsch. (ein tolles bild) in strophe drei steht das reiskorn für einen schrei. und in der letzten strophe schließlich symbolisiert das reiskorn wieder den wunsch.
strophe eins: jeder wunsch ist eine bittere frucht. strophe vier: jeder wunsch ist ein zerbrochener zweig.
steckt dahinter kalkül? magst du etwas dazu sagen?
lg
p.
den text in seiner schlichtheit finde ich sehr schön.
besonders gefallen mir die verse in klammern. als ob das lyrICH hinter vorgehaltener hand mit dem leser spräche...
verwirrend finde ich die reiskornbilder. in strophe eins zum beispiel entspricht jedes reiskorn einem wunsch. (ein tolles bild) in strophe drei steht das reiskorn für einen schrei. und in der letzten strophe schließlich symbolisiert das reiskorn wieder den wunsch.
strophe eins: jeder wunsch ist eine bittere frucht. strophe vier: jeder wunsch ist ein zerbrochener zweig.
steckt dahinter kalkül? magst du etwas dazu sagen?
lg
p.
Hallo Pandora,
dank dir für dein Lesen. Ich freue mich sehr über dein Lob!
"Kalkül" hört sich ja grässlich an unter "Liebeslyrik".gif)
Eigentlich hast du doch alles gesagt.
Aber wenn ich jetzt deuten soll:
Reis steht für Fruchbarkeit, Überfluss im neuen Leben, auch für Vertrauen (beim Heiraten wird er geworfen übers weiße Paar) in die Zukunft oder in den andern.
Auf trockene (tote) Zweige tritt der Gehende am Weg, achtlos, und sie brechen, und waren doch einst kraftvolle Mitglieder des Baums, die Früchte trugen.
Wachsen lassen...
Gehen lassen...
Auf die Reis-e -
lg
klara
dank dir für dein Lesen. Ich freue mich sehr über dein Lob!
verwirrend finde ich die reiskornbilder. in strophe eins zum beispiel entspricht jedes reiskorn einem wunsch. (ein tolles bild) in strophe drei steht das reiskorn für einen schrei. und in der letzten strophe schließlich symbolisiert das reiskorn wieder den wunsch.
strophe eins: jeder wunsch ist eine bittere frucht. strophe vier: jeder wunsch ist ein zerbrochener zweig.
steckt dahinter kalkül? magst du etwas dazu sagen?
"Kalkül" hört sich ja grässlich an unter "Liebeslyrik"
.gif)
Eigentlich hast du doch alles gesagt.
Aber wenn ich jetzt deuten soll:
Reis steht für Fruchbarkeit, Überfluss im neuen Leben, auch für Vertrauen (beim Heiraten wird er geworfen übers weiße Paar) in die Zukunft oder in den andern.
Auf trockene (tote) Zweige tritt der Gehende am Weg, achtlos, und sie brechen, und waren doch einst kraftvolle Mitglieder des Baums, die Früchte trugen.
Wachsen lassen...
Gehen lassen...
Auf die Reis-e -
lg
klara
Hallo klara,
das finde ich auch sehr schön. Wenn mir was nicht gefällt, dann ist es nur das "ach". Das stört als einziges "Reiskorn" den Gesamteindruck. Klingt so pardon "-elegisch-jammernd".
Deine ersten zwei Zeilen lese ich (für mich) rythmischer so:
Sag, wann musst du gehn, Geliebter?
Ich hab noch eine Schüssel Reis
für dich
lG
reimerle
das finde ich auch sehr schön. Wenn mir was nicht gefällt, dann ist es nur das "ach". Das stört als einziges "Reiskorn" den Gesamteindruck. Klingt so pardon "-elegisch-jammernd".
Deine ersten zwei Zeilen lese ich (für mich) rythmischer so:
Sag, wann musst du gehn, Geliebter?
Ich hab noch eine Schüssel Reis
für dich
lG
reimerle
Liebe Klara,
das finde ich ein gutes Gedicht.
Die Symbolik des Reis' hast Du ja oben in Deiner Antwort erklärt, aber mir scheint der Reis doch etwas überbeansprucht, oder aber - das wäre auch möglich, Du magst in vielleicht in Strophe 2 auch einbauen. So habe ich mich gefragt, wieso er eigentlich dort nicht steht. Ebenso frage ich mich, wieso eigentlich die letzet Strophe die einzige ist ohne Klammern ?!
Liebe Grüße
Max
das finde ich ein gutes Gedicht.
Die Symbolik des Reis' hast Du ja oben in Deiner Antwort erklärt, aber mir scheint der Reis doch etwas überbeansprucht, oder aber - das wäre auch möglich, Du magst in vielleicht in Strophe 2 auch einbauen. So habe ich mich gefragt, wieso er eigentlich dort nicht steht. Ebenso frage ich mich, wieso eigentlich die letzet Strophe die einzige ist ohne Klammern ?!
Liebe Grüße
Max
Hallo,
danke reimerle, aber ach, ich weiß noch nicht...
Max, Ich hab mich das auch gefragt, nach dem Posten, und dann erschien es mir doch stimmig: abschließend, nicht mehr "nebenbei".
Ich glaube, es ist vielleicht noch nicht ganz fertig in meinem Kopf (bitte verzeiht, dass ich es trotzdem nicht in die Textwerkstatt gestellt habe). Wegen des Reises (uups, hört sich das komisch an: wegen des Reises...). Zu viel davon- oder zu wenig?
Danke fürs Lesen, ich muss darüber nachdenken.
LG
Klara
Liebe Grüße
Max
danke reimerle, aber ach, ich weiß noch nicht...
Ebenso frage ich mich, wieso eigentlich die letzet Strophe die einzige ist ohne Klammern ?!
Max, Ich hab mich das auch gefragt, nach dem Posten, und dann erschien es mir doch stimmig: abschließend, nicht mehr "nebenbei".
das finde ich ein gutes Gedicht.
Die Symbolik des Reis' hast Du ja oben in Deiner Antwort erklärt, aber mir scheint der Reis doch etwas überbeansprucht, oder aber - das wäre auch möglich, Du magst in vielleicht in Strophe 2 auch einbauen. So habe ich mich gefragt, wieso er eigentlich dort nicht steht.
Ich glaube, es ist vielleicht noch nicht ganz fertig in meinem Kopf (bitte verzeiht, dass ich es trotzdem nicht in die Textwerkstatt gestellt habe). Wegen des Reises (uups, hört sich das komisch an: wegen des Reises...). Zu viel davon- oder zu wenig?
Danke fürs Lesen, ich muss darüber nachdenken.
LG
Klara
Liebe Grüße
Max
Hallo Klara
Man merkt, dass Du Dir die Wahl der Bilder genau überlegt hast. Mir gefällt es.
Gerade das Reisbild gefällt mir. Neben der erwähnten Bedeutung denke ich vor allem an lang haltbare, sättigende Nahrung und an etwas, das etwas Besonderes tragen kann. Ich denke da an dieses Klischee von Schaustellern, die einen Namen in ein Reiskorn ritzen können.
Ich hätte mir statt zerbrochener Zweig eher verdorrte Pflanze vorstellen können, aber Dir ging es sicher um die aktive Zerstörung, die durch "zerbrochen" ausgedrückt wird.
Gerne gelesen
Jürgen
Man merkt, dass Du Dir die Wahl der Bilder genau überlegt hast. Mir gefällt es.
Gerade das Reisbild gefällt mir. Neben der erwähnten Bedeutung denke ich vor allem an lang haltbare, sättigende Nahrung und an etwas, das etwas Besonderes tragen kann. Ich denke da an dieses Klischee von Schaustellern, die einen Namen in ein Reiskorn ritzen können.
Ich hätte mir statt zerbrochener Zweig eher verdorrte Pflanze vorstellen können, aber Dir ging es sicher um die aktive Zerstörung, die durch "zerbrochen" ausgedrückt wird.
Gerne gelesen
Jürgen
Hallo Klara,
mir gefällt dieses Schlichte Abschiedsgedicht auch gut.
Da es viele Kleinigkeiten sind, an denen man meiner Meinung nach noch ein wenig basteln könnte, habe ich mal eine Variation aus meiner Sicht gefetigt, vielleicht ist ja eine anregung für dich dabei:
Wann musst du gehen, Geliebter?
Ich habe noch eine Schüssel Reis
(jedes Korn ein Wunsch
jeder Wunsch ein bittere Frucht)
Wie soll ich leben, Geliebter
wenn du von mir ziehst?
(jeder Tag eine Nacht
jede Nacht ein Schwur)
Was soll ich sagen, Geliebter?
Ein Wort und du bist frei
(jede Silbe ein Schrei
jeder Schrei ein Komm zurück) -
Geh bald nach Süden, Geliebter!
Nimm die Schüssel Reis mit
(Jedes Korn ein Wunsch
jeder Wunsch ein gebrochener Zweig)
LG
Manfred
mir gefällt dieses Schlichte Abschiedsgedicht auch gut.
Da es viele Kleinigkeiten sind, an denen man meiner Meinung nach noch ein wenig basteln könnte, habe ich mal eine Variation aus meiner Sicht gefetigt, vielleicht ist ja eine anregung für dich dabei:
Wann musst du gehen, Geliebter?
Ich habe noch eine Schüssel Reis
(jedes Korn ein Wunsch
jeder Wunsch ein bittere Frucht)
Wie soll ich leben, Geliebter
wenn du von mir ziehst?
(jeder Tag eine Nacht
jede Nacht ein Schwur)
Was soll ich sagen, Geliebter?
Ein Wort und du bist frei
(jede Silbe ein Schrei
jeder Schrei ein Komm zurück) -
Geh bald nach Süden, Geliebter!
Nimm die Schüssel Reis mit
(Jedes Korn ein Wunsch
jeder Wunsch ein gebrochener Zweig)
LG
Manfred
Liebe Klara, ich finde hier dieses Gedicht von dir. Eine Klage beim Abschied vom Geliebten. Gewöhnlich stören mich Klammerverse, hier aber nicht. Es ist wie auf dem Theater: Wichtiges beiseite gesprochen. Die Schüssel Reis ein Abschiedsgeschenk voller Wünsche und Hoffnung auf Wiederkehr, ein wunderschönes Symbol. Durch den Reis hat das Gedicht etwas Asiatisches. Auch der zerbrochene Zweig weist sehr auf Japanisches oder Chinesisches. Ich weiß nicht, was der Reis dort bedeutet, aber ich denke, er hat viel mit dem glücklichen Leben zu tun. Wie du das angehst, gefällt mir sehr. Caty
Hallo Klara,
ich musste lächeln als ich deine Zeilen gelesen habe, insbesondere über den vielen Reis und die Reiskörner .. es gab vor Jahren bei uns in der Stadt mal einige Asiaten, welche vorübereilende Passanten mit einem beherzten "Dein Name auf ein Reiskorn" angesprochen haben und tatsächlich - sie gravierten gegen ein kleines Entgelt den eigenen Namen auf ein Reiskorn .. eigentlich ein schönes Souvenier! Und daran hat mich dein Gedicht als Anklang erinnert ...gif)
LG
Nihil
ich musste lächeln als ich deine Zeilen gelesen habe, insbesondere über den vielen Reis und die Reiskörner .. es gab vor Jahren bei uns in der Stadt mal einige Asiaten, welche vorübereilende Passanten mit einem beherzten "Dein Name auf ein Reiskorn" angesprochen haben und tatsächlich - sie gravierten gegen ein kleines Entgelt den eigenen Namen auf ein Reiskorn .. eigentlich ein schönes Souvenier! Und daran hat mich dein Gedicht als Anklang erinnert ..
.gif)
LG
Nihil
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