früh
ist die amsel heut erwacht
in ihre liebeslieder
fließt sand der letzten nacht –
wieder
gehadert mit Dir
und Deiner gerechtigkeit
meinen krieg geführt
den aussichtslosen –
immerhin
hast Du mir schlaf gebracht
die amsel und den hellen tag –
nur
daß auf fernem grabe
gemeißelt jetzt
ein dritter name steht
den kein sand jemals bedeckt
und kein wind jemals verweht
sag mir,
wie kann ich das verstehn?
mit dank an alle, besonders aber an smile, mucki, leonie!
scarlett, 2007
Dona nobis pacem
Gefällt mir gut! Schöne dichte Bilder, wohlgeformte und -gefüllte Zeilen, stimmige Entwicklung, ansprechender Inhalt....
Nur warum drei Wörter großgeschrieben werden - daran, und an der dahinter eventuell verborgenen Bedeutung, rätsele ich noch?
Ach ja: Lateinische Titel scheinen in Deutschlands Gedichtforen im Moment ja schwer im Schwange zu sein! Ob mir das immer gefällt, bezweifle ich arg; hier aber scheint es sich einzufügen.
Ferdigruß!
Nur warum drei Wörter großgeschrieben werden - daran, und an der dahinter eventuell verborgenen Bedeutung, rätsele ich noch?
Ach ja: Lateinische Titel scheinen in Deutschlands Gedichtforen im Moment ja schwer im Schwange zu sein! Ob mir das immer gefällt, bezweifle ich arg; hier aber scheint es sich einzufügen.
Ferdigruß!
Zuletzt geändert von ferdi am 03.04.2007, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Hallo Scarlett,
Ein sehr trauriges Gedicht.
Ich weiß nicht, ob du daran etwas ändern möchtest, weil du ja geschrieben hast, dass es ja "raus musste".
Trotzdem ein paar Gedanken dazu.
In S1 würde ich ein "der" vor den Sand setzten, dann liest es sich flüssiger.
In S2 würde ich vor den Krieg ein "meinen" setzen (ich hatte erst gedacht das Ich führt einen Krieg gegen Aussichtslose
)
wäre hier vielleicht auch möglich:
den kein sand jemals bedecken
und kein wind verwehen kann
Wenn das Du immer das gleiche ist, wovon ich ausgehe, würde ich es immer groß oder klein schreiben.
liebe Grüße smile
Ein sehr trauriges Gedicht.
Ich weiß nicht, ob du daran etwas ändern möchtest, weil du ja geschrieben hast, dass es ja "raus musste".
Trotzdem ein paar Gedanken dazu.
In S1 würde ich ein "der" vor den Sand setzten, dann liest es sich flüssiger.
In S2 würde ich vor den Krieg ein "meinen" setzen (ich hatte erst gedacht das Ich führt einen Krieg gegen Aussichtslose

den kein sand jemals bedeckt
und kein wind jemals verweht
wäre hier vielleicht auch möglich:
den kein sand jemals bedecken
und kein wind verwehen kann
Wenn das Du immer das gleiche ist, wovon ich ausgehe, würde ich es immer groß oder klein schreiben.
liebe Grüße smile
Liebe Scarlett,
ich haderes etwas mit den Reimen oder dem Wechsel zwischen Gereimtem und Ungereimten und dem Rhythmus dabei. Wenn ich z.b. den Reim
betrachte, so fehlt mir einfach eine Silbe in Z. 4 und gleich Smiile würde ich ein "der" vor den Sand setzen.
Bei
frage ich mich, ob das bewusst reimtechnisch an Strophe 1 anschließt.
In Strophe 2 habe ich zudem das Problem, dass ich das Gefühl nicht loswerde, dass "krieg" nicht das richtige Wort ist, wenn das lyr. Du das ist, was ich vermute, so kann man mit IHM keinen Krieg führen (eine Amöbe kann ja auch nicht gegen Dich Krieg führen).
Ich habe das Gefühl, dass das Gedicht Dir auf der Seele brennt, aber gerade deshalb würde ich es vielleicht noch etwas schleifen.
Liebe Grüße
max
ich haderes etwas mit den Reimen oder dem Wechsel zwischen Gereimtem und Ungereimten und dem Rhythmus dabei. Wenn ich z.b. den Reim
früh
ist die amsel heut erwacht
in ihre liebeslieder
fließt sand der letzten nach
betrachte, so fehlt mir einfach eine Silbe in Z. 4 und gleich Smiile würde ich ein "der" vor den Sand setzen.
Bei
mmerhin
hast du mir schlaf gebracht
frage ich mich, ob das bewusst reimtechnisch an Strophe 1 anschließt.
In Strophe 2 habe ich zudem das Problem, dass ich das Gefühl nicht loswerde, dass "krieg" nicht das richtige Wort ist, wenn das lyr. Du das ist, was ich vermute, so kann man mit IHM keinen Krieg führen (eine Amöbe kann ja auch nicht gegen Dich Krieg führen).
Ich habe das Gefühl, dass das Gedicht Dir auf der Seele brennt, aber gerade deshalb würde ich es vielleicht noch etwas schleifen.
Liebe Grüße
max
An das "der" vor "Sand" kann ich nun gar nicht glauben - da läse sich nichts flüssiger für mein Empfinden. Bestenfalls mechanischer. Was diese beiden "der" direkt hintereinander auch noch betonen würden.
Max, so ganz strengenommen wird ja gar nicht ausgesagt, welcher Krieg da gegen wen geführt wird...
Aber, genauso wie Amöbenkriege den Menschen nicht als Kriege gelten und Menschenkriege den Göttern nicht als solche - für die Amöben sind es welche, für die Menschen auch. Und werden somit geführt.
Ferdigruß!
Max, so ganz strengenommen wird ja gar nicht ausgesagt, welcher Krieg da gegen wen geführt wird...
Aber, genauso wie Amöbenkriege den Menschen nicht als Kriege gelten und Menschenkriege den Göttern nicht als solche - für die Amöben sind es welche, für die Menschen auch. Und werden somit geführt.
Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Lieber Ferdi,
wenn man es laut liest, hört man es doch ...
Na, dann frage ich mal so: was glaubst du denn, wer gegen wen Krieg führt, streng genommen oder nicht?
Liebe Grüße
Max
n das "der" vor "Sand" kann ich nun gar nicht glauben - da läse sich nichts flüssiger für mein Empfinden.
wenn man es laut liest, hört man es doch ...
Max, so ganz strengenommen wird ja gar nicht ausgesagt, welcher Krieg da gegen wen geführt wird...
Na, dann frage ich mal so: was glaubst du denn, wer gegen wen Krieg führt, streng genommen oder nicht?
Liebe Grüße
Max
Max, ich lese eigentlich immer laut. Aber die Geschmäcker sind verschieden - ich glaube, da können wir unsere Vorlieben ruhig nebeneinander stehen lassen!?
"Wieder habe ich mit dir und deiner Gerechtigkeit gehadert, wieder den aussichtslosen Krieg geführt" - von da aus kann ich mir vieles denken; um auf der von dir gelegten Fährte zu bleiben, könnte ein gläubiger, zweifelnder Mensch ja einen Krieg gegen sich selbst führen, im Bewusstsein, dass das Hadern des Vorsatzes nicht richtig ist, und doch unfähig, es zu lassen.
Aber natürlich, eigentlich denke ich, was du denkst. Nur, dass es nicht explizit dasteht.
Ferdigruß!
"Wieder habe ich mit dir und deiner Gerechtigkeit gehadert, wieder den aussichtslosen Krieg geführt" - von da aus kann ich mir vieles denken; um auf der von dir gelegten Fährte zu bleiben, könnte ein gläubiger, zweifelnder Mensch ja einen Krieg gegen sich selbst führen, im Bewusstsein, dass das Hadern des Vorsatzes nicht richtig ist, und doch unfähig, es zu lassen.
Aber natürlich, eigentlich denke ich, was du denkst. Nur, dass es nicht explizit dasteht.
Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Hmpf, nein. Eher: Was wir beide denken, ist nicht das einzige, was man an der Stelle denken kann, und darum ist es nicht zulässig, eine Änderung zu verlangen, die nur das von uns gedachte zur Grundlage hat.
Aber ich glaube, wir warten jetzt besser erst mal ab, was die Autorin sagt. Das könnte uns einige Verwirrung sparen, denke ich.
Ferdigruß!
Aber ich glaube, wir warten jetzt besser erst mal ab, was die Autorin sagt. Das könnte uns einige Verwirrung sparen, denke ich.
Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
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