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deine anhängerin

Verfasst: 01.04.2007, 08:10
von Ylvi
deine anhängerin

du hast mich
am hals
band mit worten
fest gehalten

ich hänge
an deinen lippen
bekenntnissen
lauschend

heute singst du
für eine andere
mich lässt du
ton
                los
 
 
 

Verfasst: 01.04.2007, 13:34
von Traumreisende
mir gefällt die form der wortpuzzle gut, habe allerdings das letzte los erst im 2. blick erkannt und war erst nicht so angetan von der letzten zeile, aber dann!!

richtig gut!!
lg silvi

Verfasst: 01.04.2007, 18:28
von Max
Liebe Smile,

ich bin eher kein Freund von derartigen Wortspielen, weil sie oftmals vom Inhalt fortführen.

Im konkreten Beispiel Deine Textes finde ich, dass zudem eigentlich nur die zweite Strophe wirklich funktioniert, denn da ergibt Z. 3 und 4 einen Sinn, auch wenn ich die "lippen" aus Z.2 nicht mitnehme. Das funktioniert in den anderen Strophen nicht ....

Liebe Grüße
Max

Verfasst: 01.04.2007, 22:58
von Ylvi
Hallo Silvi,
ja, das "los" ist irgendwie versteckt. Ich setze mal ein paar Leerzeilen danach, damit es im Kleingedruckten nicht so verschwindet.
Schön, dass es dir gefallen hat.

Hallo Max,
schade, dass es für dich nicht funktioniert.
In Vers 1 kann man Z. 3 und 4 getrennt lesen, dann sind es zwei eigenständige Bilder.
In Vers 3 gibt es eine doppelte Leseart "mich lässt du tonlos" und "mich lässt du los".
Der Inhalt ist aber denke, oder hoffe ich durch die "Wortspiele" nicht verloren gegangen.

liebe Grüße smile

Verfasst: 01.04.2007, 23:17
von Jürgen
Hallo smile

Idee und Umsetzung finde ich gut. Strophe Eins und Zwei sind gelungen und gefallen mir mit ihren Doppeldeutigkeiten. Strophe drei liest sich sperriger - logisch, sie bricht aus dem Schema aus und ist anders konstruiert.

Schönen Abend

Jürgen

Verfasst: 01.04.2007, 23:26
von Sabine
Hallo Smile,

mir gefällt die zeilenübergreifende Lesart deines Gedichts. Wende sie selber gerne in meinen Texten an. Und ich denke nicht, dass dieses Spiel mit den Worten vom Inhalt ablenkt, sondern eher den Inhalt noch intensivieren kann.

Lieben Gruß
Sabine

(Kein Titel)

Verfasst: 02.04.2007, 09:03
von scarlett
Liebe smile,

so so, am hals/band mit worten festgehalten - :-)
DAS mag ich ganz besonders!

Das Spiel mit Worten, ihrer Doppel- und Mehrdeutigkeit finde ich gelungen, es paßt zum Thema - es geht ja schließlich auch um die "Doppelbödigkeit" des Du...
Die Zeilenumbrüche gut gesetzt und das abgesetzte "los", das so richtig herauszufallen scheint aus dem Text, finde ich super- das Band ist ja gerissen, der Anhänger gleitet herab, fällt in die Tiefe - das wird vom Inhalt getragen.
Stark wäre es, wenn es gelänge sogar die einzelnen Buchstaben des Wortes voneinander zu trennen und schräg untereinander zu setzen,
in etwa:

l
o
s

Das hat doch was, oder? :confused:

Gern gelesen!

scarlett

P.S. Na, es gelingt mir von der Technik nicht- das "los" erscheint im Komm nicht so, wie ich es haben will.... :mad:

Verfasst: 02.04.2007, 11:35
von Ylvi
Hallo Jürgen, Sabine und Scarlett,

danke für eure Kommentare! Das freut mich!!!

Ich glaube ich weiß, was du mit dem "los" machen wolltest Scarlett, aber ich denke, das ist mir ein bisschen zu verspielt.

liebe Grüße smile

Verfasst: 02.04.2007, 12:22
von Perry
Hallo Smile,
ich mag solche Wortspiele auch sehr gern, allerdings sollten sie wirklich einbahnfrei funktionieren. Ich bleibe gleich im ersten Vers hängen, weil sie sich für mich auch als
"du hast mich am (an meinem) halsband mit worten fest gehalten" und das ist ja wohl nicht gemeint, außerdem finde ich das "mit Worten festgehalten" zwar auf der metaphysischen Ebene gut, auf der Bildebene jedoch etwas bemüht. Damit ich nicht nur mosere, hier ein Versuch von mir dazu:

du hast mich
am hals
band mit (deinen) worten
getragen

LG
Manfred

Verfasst: 02.04.2007, 19:58
von Ylvi
Hallo Manfred,
doch, eigentlich war es auch genau so gemeint. :nicken:
Danke für deine Gedanken dazu, aber deine Variante sagt inhaltlich etwas ganz anderes aus.

liebe Grüße smile