Lieber Last,
Wenn wir aber in einer Wüste leben und das ist der Rückschluss, so ist das Eingraben genau das Gegenteil von dem, was es so klug erscheinen ließ, nämlich nicht ein Fundament zu überprüfen, welches bereits da ist, sondern eines zu suchen, wo keines ist. Wer nach fester Wahrheit sucht, sucht nicht das Objektive, sondern verzweifelt am Subjektiven.
Super spannend, finde ich ganz stark als Thema! Steckt für mich im Text drin, auch wenn die Verzweiflung natürlich nur als Gegenstück außerhalb des Textes zu finden ist - hier ist das "Scheitern" ja keine Verzweiflung. (edit: Ich bin mir am Ende meines Kommentars nicht mehr sicher, ob das stimmt, siehe sternchen)
Diesen Vorwurf unterliegen häufig Gläubige, sie sind aber die Natürlichen, die in der Wüste wohnen.
Erstens bin ich nicht sicher, ob ich dieser These zustimmen möchte. Warumsind die Gläubigen die Natürlichen? Das ist mir religionsgeschichtlich und anthropologisch (Glauben und Nichtglauben(Vernünbftige?) als Extreme an unterschiedlichen Polen der Natürlichkeit) zu simpel gedacht. Auch denke ich, dass - nehmen wir meine Meinung mal weg und lassen nur den Horizont deines Textes wirken - dass das nicht passen kann, weil Gläubige und Ungläubige beide nach Subjektiven oder Objektiven streben - und so gleich auf sind, oder nicht? Ein natürlicher in diesem Horizont wäre einer, der die Teilung in subjektiv und objektiv nicht kennt?
ich glaube zudem, dass dieses Motiv in deinem Text nicht genug ausgearbeitet ist - warum sind die Wüstenkinder die Gläubigen? Das Motiv wird nicht ausgearbeitet.
Hier sollen die Vorwerfenden entlarvt werden (die "Ich brauche das nicht."-Menschen), wie sie das gleiche Spiel betreiben jedoch auf unnatürliche Weise.
Das verstehe ich nicht. ***Sind die letzten beiden Verse eine Tatbeschreibung der Vorwerfenden?*** Oder worauf nehmen sie Bezug?
Ich glaube, wenn du so konkrete Vorstellungen hattest, solltest du den Text ausbauen. Ich glaube nicht, dass das noch mit mangelnder Textbeschäftigung zu tun hat, dass ich/man diesen Text nicht so nicht erschließen kann.
Oder siehst du deine Intention nur als Bewegung zum Text hin und es reicht dir, wie der Text dann auf den Leser wirkt, was er für "Rest"stücke deiner Intention er dann variierend dem Leser zeigt?
Liebe Grüße,
Lisa