Palazzo I - VI*
Verfasst: 18.03.2007, 15:01
*Der fertige Zyklus, ergänzt um IV und VI, Text V verändert
I
Palazzo
Die Zeit meißelt ihr
Sic transit
in den Travertin,
Putten drehen sich
im Danse Macabre.
Durch leere Zimmerfluchten
irrlichtert ein Schatten.
Seufzer brechen sich
an blätternden Fresken,
Träume wirbeln auf und bedecken
verschlissene Teppiche
der Erinnerung.
II
Sala da pranzo*
Auf der Tafel
erloschene Kerzen
zwischen angelaufenem Silber
und den Resten ihres Mahls,
die beiden Stühle
umgestoßen.
Ein greiser Diener
murmelt:
L’amore fa passare il tempo,
il tempo fa passare l’amore.**
*Speisesaal
** Die Liebe lässt die Zeit vergehen,
die Zeit lässt die Liebe vergehen.
III
Biblioteca
Eine narbige Eichentür
hütet den Hort,
bleiverglaste Scheiben
lehren den Tag Respekt.
Wände raunen Weisheit
der Jahrhunderte.
Auf einem Tisch
mit faltigem Brokat
summt ein Laptop.
IV
Sala da ballo*
Noch immer
hört man bei Nacht
das Rascheln der Roben,
galante Schritte beim Menuett
auf glänzendem Carrara.
In der Luft
ein Hauch von Patchouli
und die Klage
über vergessene Schwüre.
*Ballsaal, geändert nach Anregung von Mucki und Max
V
Cappella
Wechselvolle Zeiten
pressten Bitten und Danken
ins dunkle Holz.
Der Tabernakel
verwaist,
das letzte „Laudate“
lange verklungen.
Münzen reißen
Caravaggios „Grablegung“
aus der Finsternis
ins Licht.
VI*
Parco
Im Glanz tausender Lichter
schwebt schwerelos
die Fassade des alten Palazzo,
Risse unsichtbar im Gold.
Paare flanieren im Fackelschein,
spiegeln sich zwischen
Schwimmkerzen und Seerosen.
Aus dem Irrgarten
verhaltenes Lachen,
übertönt vom Rauschen
des großen Brunnens.
Plötzlich erklingt Händel
von der Galerie.
Raketen zischen,
zeichnen schimmernde Blüten,
leuchtende Trugbilder
in den Baldachin der Nacht.
*geändert nach Anregungen von Mucki, Gerda und Max------------------------------------
ursprüngliche Versionen:
IV
Sala da ballo*
Noch heute
hört man bei Nacht
das Rascheln von Seide
rauschender Roben,
galante Schritte beim Menuett
auf spiegelndem Carrara.
In der Luft
ein Hauch von Patchouli
und die Klage
über vergessene Schwüre.
*Ballsaal
VI
Parco
Im Glanz tausender Lichter
schwebt schwerelos
die Fassade des alten Palazzo,
seine Risse unsichtbar im Gold.
Fackelschein
weist flanierenden Paaren den Weg,
Palmenwedel
spiegeln sich zwischen
Schwimmkerzen und Seerosen.
Aus dem Irrgarten
dringt verhaltenes Lachen,
übertönt vom Rauschen
türkisfarbener Kaskaden
des großen Brunnens.
Plötzlich,
von der Galerie erklingt Händel.
Raketen zischen auf,
zeichnen schimmernde Blüten,
filigrane Trugbilder
in den Baldachin der Nacht,
bis zum letzten Akkord. [/color]
I
Palazzo
Die Zeit meißelt ihr
Sic transit
in den Travertin,
Putten drehen sich
im Danse Macabre.
Durch leere Zimmerfluchten
irrlichtert ein Schatten.
Seufzer brechen sich
an blätternden Fresken,
Träume wirbeln auf und bedecken
verschlissene Teppiche
der Erinnerung.
II
Sala da pranzo*
Auf der Tafel
erloschene Kerzen
zwischen angelaufenem Silber
und den Resten ihres Mahls,
die beiden Stühle
umgestoßen.
Ein greiser Diener
murmelt:
L’amore fa passare il tempo,
il tempo fa passare l’amore.**
*Speisesaal
** Die Liebe lässt die Zeit vergehen,
die Zeit lässt die Liebe vergehen.
III
Biblioteca
Eine narbige Eichentür
hütet den Hort,
bleiverglaste Scheiben
lehren den Tag Respekt.
Wände raunen Weisheit
der Jahrhunderte.
Auf einem Tisch
mit faltigem Brokat
summt ein Laptop.
IV
Sala da ballo*
Noch immer
hört man bei Nacht
das Rascheln der Roben,
galante Schritte beim Menuett
auf glänzendem Carrara.
In der Luft
ein Hauch von Patchouli
und die Klage
über vergessene Schwüre.
*Ballsaal, geändert nach Anregung von Mucki und Max
V
Cappella
Wechselvolle Zeiten
pressten Bitten und Danken
ins dunkle Holz.
Der Tabernakel
verwaist,
das letzte „Laudate“
lange verklungen.
Münzen reißen
Caravaggios „Grablegung“
aus der Finsternis
ins Licht.
VI*
Parco
Im Glanz tausender Lichter
schwebt schwerelos
die Fassade des alten Palazzo,
Risse unsichtbar im Gold.
Paare flanieren im Fackelschein,
spiegeln sich zwischen
Schwimmkerzen und Seerosen.
Aus dem Irrgarten
verhaltenes Lachen,
übertönt vom Rauschen
des großen Brunnens.
Plötzlich erklingt Händel
von der Galerie.
Raketen zischen,
zeichnen schimmernde Blüten,
leuchtende Trugbilder
in den Baldachin der Nacht.
*geändert nach Anregungen von Mucki, Gerda und Max------------------------------------
ursprüngliche Versionen:
IV
Sala da ballo*
Noch heute
hört man bei Nacht
das Rascheln von Seide
rauschender Roben,
galante Schritte beim Menuett
auf spiegelndem Carrara.
In der Luft
ein Hauch von Patchouli
und die Klage
über vergessene Schwüre.
*Ballsaal
VI
Parco
Im Glanz tausender Lichter
schwebt schwerelos
die Fassade des alten Palazzo,
seine Risse unsichtbar im Gold.
Fackelschein
weist flanierenden Paaren den Weg,
Palmenwedel
spiegeln sich zwischen
Schwimmkerzen und Seerosen.
Aus dem Irrgarten
dringt verhaltenes Lachen,
übertönt vom Rauschen
türkisfarbener Kaskaden
des großen Brunnens.
Plötzlich,
von der Galerie erklingt Händel.
Raketen zischen auf,
zeichnen schimmernde Blüten,
filigrane Trugbilder
in den Baldachin der Nacht,
bis zum letzten Akkord. [/color]