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diagnose
Verfasst: 27.02.2007, 22:46
von scarlett
mit der zeit
wird selbst
auferlegtes schweigen
zur gefahr:
erstickungstod
durch
Nichtworte
scarlett, 2007
Verfasst: 28.02.2007, 09:03
von Hakuin
liebe scarlett,
diagnose als titel...ist es nicht schon die ursache die du beschreibst?
ja, es gibt varianten, die ein schweigen im innern hervorbringen, sie sind vielfältig.
du beschreibst eine möglichkeit.
soll es so deskriptiv bleiben, ist das deine absicht?
die funktion könntest du anders herausarbeiten und dadurch mehr offenheit in der interpretation schaffen.
auferlegtes schweigen beinhaltet eine zeitachse.
schweigen=nichtworte
der kernprozess:
schweigen-gefahr-erstickungstod
vielleicht regt es dich an, vielleicht hast du eine andere intention.
salve
hakuin
Verfasst: 28.02.2007, 10:53
von Herby
Liebe scarlett,
Das sind wahre Verse, sehr gut beobachtet. Ich überlege nur, ob die letzten drei Verse nicht sogar überflüssig sind, weil sie zu viel auflösen. Aber ich sehe gerade, dann wäre der Titel nicht mehr stimmig... hm. Oder vielleicht könntest Du den Schluss offener gestalten, wobei mir im Moment da auch noch keine konkrete Alternative vorschwebt, wie ich gestehen muss. Mal sehen, was die Diskussion noch ergibt.
Liebe Grüße
Herby
Verfasst: 28.02.2007, 12:13
von MarleneGeselle
Hallo Scarlett,
meinst du ein Schweigen, dass sich jemand selbst auferlegt hat? Oder gehorcht jemand nur dem Befehl, zu schweigen?
Liebe Grüße
Marlene
Verfasst: 28.02.2007, 12:21
von scarlett
Beides, liebe Marlene, das kann/soll jeder Leser für sich entscheiden, deshalb hab ich es so gesetzt.
Lieber Herby,
die "Nichtworte" sind der Dreh- und Angelpunkt, waren Ausgangspunkt für den gesamten Text, die würde ich ungern "opfern". Aber ja, mal sehen, was sonst noch für Ideen kommen, obwohl ich ehrlich gesagt nicht weiß, wie ich gleichzeitig noch was verdichten und mein Lieblingswort behalten soll???
Lieber Hakuin,
ich fürchte, ja es soll deskriptiv bleiben - und diagnose heißt grund/ursache.
Eine kurzform wäre evtl:
diagnose: erstickungstod durch nichtworte
Hast du nen vorschlag? würd mich interessieren...
Euch allen herzliches Danke und sonnige Grüße
scarlett
Verfasst: 06.03.2007, 17:30
von Ramona_L
... man kann am Totschweigen ersticken,
so sehe ich das auch, ob nur so selbst auferlegt oder auch
aus guter Überlegung heraus - wäre es kein selbstauferlegtes
Schweigen, dann müsste es wohl ein erzwungenes sein.
Meine Gedanken dazu,
Ramona
Verfasst: 06.03.2007, 18:25
von Niko
wir schwiegen
und begingen damit
aktive sterbehilfe
..fiel mir spontan dazu ein, scarlett. ich kann deine worte sehr gut nachvollziehen. ich / wir sind seinerzeit auch erstickt am nichts-sagen. wir haben uns sozusagen gegenseitig zu tode geschwiegen.... ein langes siechtum...
lieben gruß: Niko
Verfasst: 07.03.2007, 08:20
von scarlett
ja, ja Ramona, worte können zwar u U töten, aber selbst schweigen ist nicht ungefährlich...selbstauferlegtes in der hoffnung, dann sei ja alles ok, dann könne ja wohl nichts mehr geschehen, oder erzwungenes... wirkung identisch schlussendlich.
merci für deine gedanken!
Lieber Niko,
dein antwortgedicht mag ich auch sehr - wie herrlich man doch mit worten spielen kann...
ich finde, man sagt manchmal so leichtfertig "ist ja nur ein wort" oder "nichts als worte" - ob jedem klar ist, dass sie selbst zurückgehalten, nicht ausgesprochen so eine tödliche wirkung haben können?
Lieben dank auch dir für deine zeilen und einen schönen tag!
Grüße,
scarlett