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ein sommerabend

Verfasst: 21.02.2007, 05:52
von Niko
überarbeitet:

am marktplatz
klingt ein glockenspiel
beschwingt in die trägheit
eines sommerabends

in den straßen stoßen sich
mauern und wände
die schrägen winkel
tragen blessuren davon

unten am ufer des flusses
der brücken baut
und wo alles sich vertieft
verfängt sich ein gedanke


urversion:

am marktplatz
klingt ein glockenspiel
veredelt in dur
die trägheit eines sommerabends

in den straßen stoßen sich
mauern und wände
die schrägen winkel
tragen blessuren davon

unten am ufer des flusses
der brücken baut
und wo alles sich vertieft
verfängt sich ein gedanke

Verfasst: 21.02.2007, 11:15
von Herby
Hallo Niko,

Deinen jahreszeitlich vorgezogenen "Sommerabend" habe ich sehr genossen! Seine stimmungsvollen Verse weckten Bilder und Erinnerungen in mir, denen ich gerne nachgehangen habe.
Besonders gelungen finde ich die letzte Strophe und darin vor allem den letzten Vers in seiner Offenheit.

Liebe Grüße
Heby

Verfasst: 21.02.2007, 11:21
von scarlett
Lieber NIko,

da komme ich so richtig ins Schwärmen...und Träumen.

Ich finde, du hast den Augenblick sehr gut eingefangen, mit Bildern, die originell sind und eine Menge transportieren.

Ich frage mich nur, ob du das "unten" in der letzten S wirklich brauchst - m M nach könnte es wegfallen, es stört ein wenig (vielleicht ja nur meinen) den Lesefluß...

Das hab ich äußerst gern gelesen und ja, es eröffnet mir schon jetzt die Perspektive meines Sommers in Südfrankreich... juhuuu

:blumen:

scarlett

Verfasst: 21.02.2007, 19:56
von Max
Lieber Niko,

das Gedicht hat meine Sommersehnsucht entfacht ...

Für meinen Geschmack wird das Gedicht von Strophe zu Strophe stärker. Für

veredelt in dur
die trägheit eines sommerabends

würde ich eventuell noch Ersatz suchen, weil das sehr wertet und damit die beschreibende Ebene aufgibt.

Die Blessuren in Strophe 2 finde ich originell und das Ende der dritten Strophe, die für meinen Geschmack auch ohne das "unten" auskäme, finde ich sehr gelungen.

Liebe Grüße
max

Verfasst: 21.02.2007, 20:58
von leonie
Lieber Niko,

das habe ich auch gern gelesen. Ich stimme Max zu, was das "veredelt" betrifft.
Besonders gefällt mir der vorletzte vers, der für mich eine weitere Ebene in das Gedicht bringt.

Liebe Grüße

leonie

Verfasst: 21.02.2007, 21:48
von Niko
hallo ihrs!
es freut mich, wenn dieses gedicht in diesem "nicht fisch nicht fleisch- winter" euch ein bischen sommer und südfrankreich ins gemüt bringt.
das "unter" sollte einfach standortbestimmung sein, das ganze etwas plastischer und visueller machen. ich könnte mir auch ein "dort" vorstellen. allerdings empfinde ich den rhythmus nicht gestört.
die veredelt-stelle, max, ist in der tat die stelle, die mir am meisten unbehagen bereitete. gut, dass du es auch so siehst, so werde ich meiner sache sicherer. habe eine alternativ-version dazugestellt.

lieben gruß und danke für eure anmerkungen: Niko

Verfasst: 21.02.2007, 21:55
von scarlett
Lieber Niko,

was ist denn so schlimm an dem "veredeln" - auch wenn es eine Wertung beinhaltet? Verstehe ich nicht.
Ich lese somit automatisch ein lyrIch mit, es macht den Text persönlicher, direkter... Es ist eine Empfindung, die sich im Ich spiegelt...

Die Parallelversion kommt nicht an die Ur-version heran, sei bitte nicht böse, das erste Bild ist originell, das zweite eher ... allgemein (um nicht zu sagen langweilig). Sorry, meine Meinung.

Gruß,

scarlett

Verfasst: 21.02.2007, 21:59
von Max
Liebe Scarlett,

was ist denn so schlimm an dem "veredeln" - auch wenn es eine Wertung beinhaltet? Verstehe ich nicht.

Es ist wie ein perspektivischer Knick in einem Bild für mich ...

Lieber Niko,

die neue version ist für mich deutlich besser.

gern gelesen und liebe Grüße
max

Verfasst: 21.02.2007, 22:01
von scarlett
Lieber Max,

ok, kann ich irgendwie schon nachvollziehen, aber dennoch.....

Grübelnde Grüße,

scarlett

Verfasst: 21.02.2007, 22:06
von Max
Liebe Scarlett,

es war ja auch nur meine Reaktion ... grübel nicht zuviel ;-)

Liebe Grüße
Max

Verfasst: 21.02.2007, 22:28
von Niko
es ist halt das subjektive empfinden in einer beschreibung. kann man alles machen, finde ich, aber dann auch das empfinden durchgängig. so aber, ein einzelner einwurf am anfang stört das bild. so habe ich max verstanden. ich finde nicht, dass diese kleine änderung dem text etwas nimmt. etwas anderes wäre es zb. wenn als quintessenz quasi am ende ein subjektiver eindruck steht, der dann aber sehr ausdrucksstark sein sollte.
lieben gruß: Niko

Verfasst: 21.02.2007, 22:32
von leonie
Lieber Niko,

ich finde beschwingt auch ein wenig wertend und plädiere dafür es wegzulassen...Auch subjektives Empfinden...

Liebe Grüße

leonie

Verfasst: 21.02.2007, 22:32
von Paul Ost
Lieber NJ,

das ist richtig gut. Der sich stoßende schräge Winkel, der sich verfangende Gedanke.

Schick das bloß nicht an Deine Claudia-Schiller-Räuber!

Gute Nacht!

Paul

Verfasst: 21.02.2007, 22:46
von Niko
claudia-schiller-räuber ist gut!
oder erika heine vasallen
oder emilie klopstock schurken :-)

danke fürs loben!

das beschwingt lass ich mal sacken, leonie...

gut´s nächtle: Niko