reise von heim

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Peter

Beitragvon Peter » 30.01.2007, 14:02

reise von heim
(im Nachdenken über Arams Text „reise von heim“)


Die Not, hin zum Wort,
der bereits bestehende Klang,
in dem wir uns orientierten
hin zum Klang –
das war, wenn das Haus aufbrach!

Als der Wind um die Dinge zog,
da erst wussten wir uns wieder…

Ohne die Dinge,
plötzlich verlassen,
drang die Stimme zu uns: Und ja,
wir waren noch…

Wir erkannten uns, Absurde,
über der Leere…
über dem Sog,
in den Zeiten…
den Monden und Kreisläufen…
dem Wandern der Sterne…

hin zu der schwarzen Mitte,
die uns immer
durch jede Wohnung brach.

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noel
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Beitragvon noel » 30.01.2007, 18:28

ein herrlich wahr
_haft_ES absurdistan

die worte, die allGemeinen nivellierungen, die materialistischen, nihilistischen nichtigen wichtigkeiten...
bis der wind die klänge wieder uns zu uns erbrechen lässt

gern gelesen
noel
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Max

Beitragvon Max » 30.01.2007, 19:02

Lieber Peter,

was mich wirklich als erstes interessieren würde: Wie sind diese Worte mit Arams Text verknüpft? (Vielleicht weiß das ja auch Aram ... )

Liebe Grüße
max

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noel
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Beitragvon noel » 30.01.2007, 19:10

ich war sehr ergriffen, mit etwa sieben jahren.

sowas prägt sich schon ein, das hat man fürs leben, das steht bei bedarf zur verfügung, während ich's ansonsten zum glück vergesse. was will ich sagen?
und wem?
ach.
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Peter

Beitragvon Peter » 30.01.2007, 19:25

Hallo noel,

danke fürs Erkennen!
(aber den Wind halte ich für einen Boten... Die Kraft ist woanders...)


Hallo Max,
das ist schwierig. Ich schrieb ja: "im Nachdenken über", und wie das Gedicht verknüpft ist, kann man vielleicht aus den Kommentaren erlesen, die ich zu Arams Text schrieb.

Es gibt Verknüpfungen, wie ich meine sogar: einige. Aber auf verschiedenen Ebenen. Teilweise am Text selbst (wie noel oben zeigt, danke!), teilweise in den Bedeutungsebenen, wie ich sie zumindest zu erkennen glaubte.

Daraus entwickelt sich etwas! Wie und woher weiß man, was.

Plötzlich ist eine Idee da, sie spricht sich vor.

Und dann sagt sie (wenn sie das überhaupt sagt): Das (das Geschriebene/ Vorgesagte) ist von dort! Und ich bin brav, geübt im Folgen, und sage: von dort. Ob es aber stimmt, weiß ich nicht.

Euch beiden liebe Grüße,
Peter.
Zuletzt geändert von Peter am 30.01.2007, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 30.01.2007, 19:27

Lieber Peter,

ja Deinen Kommentar dort habe ich wohl gelesen - ich dachte es gäbe einen Konkreten Anknüpfungspunkt (Andenkenpunkt? ).

Ich habe Dein e Gedicht interessiert-amüsiert gelesen.

Liebe Grüße
Max

Max

Beitragvon Max » 30.01.2007, 19:30

Übrigens kann ich mich (ich gebe das zu, wenn auch ungern) sehr gut mit der von Noel zitiertehn Stelle identifzieren - vielleicht nur nicht mit dem "ach" ;-). Auch mein Udo Jürgens - und nicht nur er - schallt über meinen ewig leiernden ersten Kasettenrecorder, über mein Kinderohr in mein Gedächtni, falls es dort eine Leitung gibt.

Liebe Grüße nochmal
Max

Peter

Beitragvon Peter » 30.01.2007, 19:40

Lieber Max,

du schreibst:

Ich habe Dein e Gedicht interessiert-amüsiert gelesen.


Das musst du mir erklären.

Warum amüsiert?

Es sei denn, du hast einen göttlichen Humor, und erkennst die göttliche Komödie...?

Dann müsstest du mich erst recht aufklären, bitte!

Liebe Grüße,
Peter
Zuletzt geändert von Peter am 30.01.2007, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 30.01.2007, 19:52

Oh, ich hatte es gewissermaßen als absurden Entwurf gelesen, besonders die Strophen 3 und 5 - lag ich wohl falsch ....

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noel
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Beitragvon noel » 30.01.2007, 19:59

das absurde an dem text
ist
seine wahr
_haftigkeit die im absurden fließt
& absurd durch die realität verzerrt ist
Zuletzt geändert von noel am 30.01.2007, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Peter

Beitragvon Peter » 30.01.2007, 19:59

Nein, Max, da lagst du nicht falsch. Vielleicht hast du sogar recht. Erstaunlich, das Gedicht kann man so lesen. Vielleicht muss man es sogar so lesen. Da steckt ein Lachen drin!

Peter, verwundert

(P.S. Das Verhauen oben werde ich streichen, es stößt mir grade ein bisschen auf. War nicht despektierlich gemeint:-))

Peter

Beitragvon Peter » 30.01.2007, 20:34

Ich rätsle, noel. Ein sehr schwieriges Bild...

Da ist die Wahrhaftigkeit des Textes, die im Absurden fließt,
also ist sie eingebunden... eine Sprache...

Beiden sagen dasselbe...

Was sie aber sagen, ist von der Realität verzerrt.

Es scheint zwei Absurditäten hier zu geben.

Das Absurde trifft auf das Absurde
und wir,
wir wären vielleicht ganz verloren,
wären wir nicht auch
auf (die) eine Weise absurd...?

Was für ein Labyrinth, noel!

Die Wahrheit ist absurd...

Max

Beitragvon Max » 30.01.2007, 20:45

Lieber Peter,

Das Verhauen oben werde ich streichen, es stößt mir grade ein bisschen auf. War nicht despektierlich gemeint:-)



meine Angst davor hält sich im Netz meist in grenzen ;-).

Bonne soiree,
Max

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Beitragvon leonie » 30.01.2007, 21:19

Lieber Peter, liebe alle,

ich traue mich zwar kaum noch, weil ich die Vorkommentare nur teilweise verstehe.
Für mich liest sich das Gedicht wie eine Suchbewegung, die immer neu aufbricht und die Sprache, Worte, Ich und Wir und so etwas wie Zuhause sein umfasst. Es ist so rätselhaft wie die Suchbewegung selbst und lässt doch manches erahnen.
Und : Die Suchbewegung mag absurd sein, aber sie ist auch unvermeidbar.

Von daher hat das Gedicht für mich auch viele Berührungspunkte mit arams Text.


Liebe Grüße

leonie


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