traum über dem meer

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leonie
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Beitragvon leonie » 24.01.2007, 15:43

traum über dem meer (mit Absätzen)

manchmal bin ich
ein tag
der sich sehnt
nach der nacht

ich stehe
neben mir
während ich lebe
kleine worte
schweben um mich

noch weich
unter den händen
das kinderhaar

ich sehe
sie spielen
hinter den dingen
und werfe
den weißen ball
zurück

ein traum
der sich entzieht
als ich mich
darin aufhalten will

allein
der augenblick
in dem die farben
sich sammeln
umarmt mich und
segelt gleich
möwen davon

wie ein flügelhauch
streift über die arme
das dunkel



traum über dem meer

manchmal bin ich
ein tag
der sich sehnt
nach der nacht
ich stehe
neben mir
während ich lebe
kleine worte
schweben um mich
noch weich
unter den händen
das kinderhaar
ich sehe
sie spielen
hinter den dingen
und werfe
den weißen ball
zurück
ein traum
der sich entzieht
als ich mich
darin aufhalten will
allein
der augenblick
in dem die farben
sich sammeln
umarmt mich und
fliegt gleich
den möwen davon
wie ein flügelhauch
streift über die arme
das dunkel
Zuletzt geändert von leonie am 26.01.2007, 23:13, insgesamt 2-mal geändert.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 25.01.2007, 13:01

Liebe leonie,

so nennst du also dein kreativen Tief, jaja... :santananer:

Der text hat mich eingenommen, dass ich gar nichts hinterfragen oder vorschlagen mag, für mich geht alles auf, dass ich nicht anfange zu untersuchen, ich mag mir die Schwebe erhalten, die der text erzeugt. Der Titel birgt schon alles in sich und vor allem die Doppelbrüche erscheinen mir alle stimmig und bergündet und nicht affektiert.

Ja, ich kann einfach nur sagen, dass der Text für mich so stimmig ist wie er ist.

Das Spielen der Kinder hinter den Dingen ist übrigens fantastisch beobachtet.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Klara
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Beitragvon Klara » 25.01.2007, 13:05

Hallo,

mich stört der weiße Ball: wer spielt mit einem weißen Ball? Hab ich noch nie gesehen. Sehe nur weiß-rote oder weiß-blaue oder bunte oder weiße Fußbälle - aber einen weißen Kinderspielball? Das kann aber an den Bällen hier in der Gegend liegen .-)

LG
Klara

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 25.01.2007, 13:33

Liebe Klara,
ich kenne weiße Plastikbälle (die ganz glatten, diese Hallenbälle) und Volleybälle/Volleyballartige. Da die anderen Bilder aber umittelbarer ist, würde ich mich so entscheiden: Ist der Ball weiß ausgedacht, würde ich trotz symbolik die Farbe ändern (aber bitte nicht in rot), ist ds real beobachtet, würde ich es so lassen. (ich weiß, was ist das denn für ein Vorschlag :tiere0051: ), denn im Grunde gefällt mir die Symbolik, sie sollte allerdings nicht zu unnatürlich wirken.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Perry

Beitragvon Perry » 25.01.2007, 14:00

Hallo Leonie,
bin ihnen gerne gefolgt, diesen leichten und doch besinnenden Traumahnungen. Den weißen Ball interpretiere ich als kindliche Unschuld.
LG
Manfred

Mucki
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Beitragvon Mucki » 25.01.2007, 14:14

Hallo leonie,

Lisa spricht meine Gedanken aus,-) Von wegen kreatives Tief, ha!
So eines hätte ich auch gerne:)
Dir ist ein sehr schönes Gedicht gelungen, bildhaft, verträumt und wunderbar zu lesen. Es erzeugt eine friedliche Schwingung, in der ich sehr gerne verweile,-)
Saludos
Magic

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leonie
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Beitragvon leonie » 25.01.2007, 15:15

Liebe Lisa, liebe Klara, lieber Manfred, liebe magic,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ein paar Tage lang ging wirklich gar nichts bei mir, dann stellte sich kurz vor sdem Einschlafen dieses hier ein. Zum Glück habe ich eine Kladde neben dem Bett....
Der Ball, ja, das weiß ist symbolisch. Aber ich möchte es trotzdem nicht ändern. Ich kann mir gut einen weißen Wasserball oder Volleyball vorstellen....

Unsicher bin ich selber noch wegen des Titels (zu "kitschig?") und ob ich die Absätze, die es einmal hatte, wieder setzen soll....

Ich freue mich sehr, dass es Euch gefällt! Es war am Anfang eher traurig und nahm dann eine versöhnliche Wendung, die mich selbst auch freut....

Liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 25.01.2007, 19:51

Liebe Leonie,

es geht ja doch fröhlich weiter mit der kretaiven Phase :-).

Icxh finde, das ist ein sehr guter Text. Sehr stark finde ich den Auftakt

manchmal bin ich
ein tag
der sich sehnt
nach der nacht


Wenn Du dem Leser entgegenkommen magst, machst Du da einen Absatz und lässt eine neune Strophe beginnen. Einen weiteren Umbruch sehe ich bei

ein traum
der sich entzieht
als ich mich
darin aufhalten will


Dort wechselt für mich die Perspektive von einer Innenschau zu einem Auf-den-Traum-und-die Träumende schauen ....

Habe ich sehr gern gelesen.

Liebe Grüße
max

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leonie
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Beitragvon leonie » 25.01.2007, 20:59

Lieber max,

ja, wenn man Flauten beschreibt, weiß man ja nie, wie lange sie andauern. Diese hatte dann die Freundlichkeit, sich zu verziehen.
Ich freue mich, dass es Dir gefällt. Ich denke, ich stelle mal die Version mit den Absätzen dazu zum vergleichen, wie gesagt, ich bin mir da selbst noch unsicher.

Danke und liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 25.01.2007, 21:25

Liebe Leonie,

das waren ja sogar mehr Absätze als ich mir gewünscht habe (ich werde ein paar von ihnen aufheben für den Fall, dass ich andernorts mal welche benötige ;-) ).

Ich kann es so besser lesen, vielleicht bin ich einfach konservativ ..

Liebe Grüße
max

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leonie
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Beitragvon leonie » 25.01.2007, 21:43

Ja, aber ich muss daran weiter überlegen, vielleicht kannst Du ein paar haben für Dein Ablagekästchen...

wieder einmal etwas unentschlossen

leonie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.01.2007, 00:48

Hallo leonie,

jetzt gefällt es mir sogar noch besser! Ja, die Umbrüche sind sehr gut.

Übrigens zum Titel:
Was meinst du zu:

allein der augenblick

Den finde ich sehr treffend, weil diese Worte erst ganz unten vorkommen und das wichtigste Element deines schönes Gedichtes ist. Außerdem macht er neugierig,-)
Saludos
Magic

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 26.01.2007, 10:35

Liebe leonie,
Die Entscheidung zwischen Absatz oder nicht, das ist hier die Frage ;-) ist schwer - die Absätze machen den Text eine Spur zahmer (zahmer ist nicht wertend gemeint!), sie sind auch sehr gut gesetzt, gehen alle für mich auf. Das zusammengezogene wirkt etwas schräger, hmmm....
Ich glaube, ich entscheide mich für die Absätze...lass mich aber auch vom Gegenteil überzeugen...

Mir gefällt der Titel, bitte lass ihn!

Liebe Grüße,
Lisa
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Klara
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Beitragvon Klara » 26.01.2007, 10:45

hallo,

ohne absätze finde ich angemessener - dem text und dem traum.
absätze gibt es im traum nicht, oder? nur aufwachen - und dann isser weg.
lg
klara


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