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fermate (vorher stille im sturm)

Verfasst: 18.01.2007, 23:26
von Gast
Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.

Verfasst: 18.01.2007, 23:32
von Hakuin
liebe gerda,

gesammelte hoffnung

nichterfülltes erinnern

...warum rahmen

verbrenne sie doch!

gerne gelesen, mit melancholischem ende.

salve
hakuin

Verfasst: 18.01.2007, 23:39
von Gast
Danke, Hakuin ...

scherzhaft: Dann hätte ich hier kein Gedicht schreiben brauchen -

Liebe Grüße
Gerda

Verfasst: 19.01.2007, 02:44
von Jürgen
Hallo Gerda

Mir gefällt das Gedicht, gerade weil es Tiefgründiges in einer harmlos vorbeiplätschernden Form zu verpacken vermag.

Es werden Blätter gesammelt, doch sie vertrocknen (langsam werden sie gelb, der Ginkgobaum hat dicke Blätter, die nicht einfach verdorren, oder?)

Interessant ist die letzte Strophe. Da alles in der Vergangenheit geschrieben ist, wirkt es, als ob das Präparieren, das Kleben auf Karton, als auch die Trauer über die nicht erfüllte Hoffnung, der schwarze Rahmen, zeitgleich stattfinden würden. Als ob es keine Entwicklung gegeben hätte, sondern Lyrich von Anfang an gewußt hätte, daß diese Hoffnung, die in Strophe zwei beschrieben wird, sich nicht erfüllen würde. Ich hoffe, hier keine Fehlinterpretation abzuliefern, aber mich spricht so die letzte Strophe sehr an.

Gerne gelesen

Jürgen

Verfasst: 19.01.2007, 03:19
von Gast
Hey, lieber Jürgen auch so spät noch unterwegs...
Danke für die gelungene Interpretation.
Die Blätter des Ginkgo sind zwar fleischig, aber sie lassen sich schon trockenen...werden richtig spröde
(Es gibt unterschiedliche Sorten)...
Das Gedicht handelt davon, dass etwas Wunderbares, wie die Hoffnung ganz undramatisch eingehen kann...ja, und manchmal weiß man es von Anbeginn, gesteht es sich aber nicht ein...

Gut Nacht
Gerda

Verfasst: 19.01.2007, 06:47
von scarlett
Liebe Gerda,

das ist eine schöne Idee und die Umsetzung anhand des Bildes (Blätter des Baumes/pressen/Rahmen) gefällt mir.

Allein das "undramatisch" will mir nicht so recht schmecken- das kommt mir zu umgangssprachlich daher...

Die erste Verszeile erinnert mich an Meys "die Zeit des Gauklers ist vorbei".

Einen schönen Tag wünscht sturmgebeutelt

scarlett

Verfasst: 19.01.2007, 17:01
von pandora
liebe gerda,

warum handhabst du die zeichensetzung so unterschiedlich? geht der titel in den ersten vers über?

hier habe ich "grammatische" bauchschmerzen:

zu erinnern das, was
sich nicht erfüllte.


(zu erinnern AN das, was sich nicht erfüllte ???)

lg
p.

Verfasst: 19.01.2007, 17:07
von Klara
Hallo,

hier habe ich "grammatische" bauchschmerzen:

zu erinnern das, was
sich nicht erfüllte.

(zu erinnern AN das, was sich nicht erfüllte ???)

Da sehe ich kein Problem, pandora: Man erinnert jemanden an etwas, erinnert sich an etwas, kann aber etwas (akkusativ) erinnern.

lg
klara

Verfasst: 20.01.2007, 02:02
von Gast
Danke, liebe, scarlett, pandora und Klara,

scarlett, "undramatisch" finde ich eher nicht umgangssprachlich, und es trifft genau das, was ich intendiere, nämlich, dass die Hoffnung kein Aufheben beim Sterben macht. (unspektakulär, wäre nicht schön, finde ich. Still oder leise, sagt nicht dasselbe)

pan , ich weiß was du meinst, mit dem Erinnern, (Englisch) s. u.
Die Zeichensetzung? Flüchtigkeit, :icon_redface2: , ich überlege, evtl alles klein zuschreiben, komme auf Beides zurück.

Klara, es heißt im Deutschen: Sich an etwas erinnern...
Das Verb "erinnern" kommt im Detuschen nicht ohne Reflexivpronomen aus. (Ausnahme Umgangssprache).
Ich weiß nicht ob ich mir die Freiheit nehmen soll, das "mich" und "an" weg zu lassen, das wäre eigentlich eine typische Verstümmelung, die bei falscher Englischer Übersetzung des Öfteren vorkommt.
(I remember that, but Ich erinnere mich)an

Was meint ihr denn?
Magenverdrehungen müssen natürlich behandelt werden, gell pan ;-)

Also bis später ich grüble.

Gute Nachtgrüße
Gerda

Verfasst: 20.01.2007, 09:23
von noel
ola

ich finde gerade die auslassung --> AN
das verdichten
gelungen
weil man hier mehr raum erhält

noel

Verfasst: 20.01.2007, 10:44
von Gast
Vielen Dank, liebe noel,

ich habe mal eine Version 2 eingestellt.
Ausnahmsweise, glaube ich hier nicht an mehr Gedankenspielraum durch Auslassung, weil etwas Konkretes gehofft wurde... Wenn ich mich darauf gedanklich einlasse, dann kann es ruhig grammatisch vollständig sein, meine ich.

Liebe pandora, was meinst du jetzt?

Liebe Grüße
Gerda

Verfasst: 20.01.2007, 11:57
von Max
Liebe Gerda,

das gefällt mir sehr gut. Gerade die zweite Fassung ist diesem Gedicht sehr gut bekommen. Auch die Verbindung von Blätttern und nicht-erfüllten Hoffnungen und das gelbe Trocknen der Blätter ist ein sehr treffendes Bild. Wie gesagt, ich finde es ein sehr gelungenes Gedicht, nur warum es ein Gingko sein soll ist mir wohl entgangen, steht der für irgendwas?

Liebe Grüße
max

Verfasst: 20.01.2007, 14:29
von Gast
Hm...
Danke lieber Max

Es waren (real) Gingkoblätter, bei denen mir das Gedicht kam... ist das schlimm oder hinderlich? Meinst du, ich muss die Baumart ändern, da zu sehr "geprägt"?


Liebe Grüße
Gerda

Verfasst: 20.01.2007, 14:34
von Klara
Man kann auch JEMANDEN an etwas erinnern - nicht nur sich.

Ich erinnere dich nur schnell daran ,-)

K