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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.01.2007, 14:36

Weißt du, wer ich bin?

Hinterfragst du ernsthaft
meine Gefühle,
stehst mir bei
mit ehrlichem Mitgefühl,
hörst mir wirklich zu,
begreifst meine Worte?

Jetzt weißt du, wer du bist.

by Magic
16.01.2007

scarlett

Beitragvon scarlett » 16.01.2007, 18:57

Liebe Magic,

ich schleiche schon den ganzen Tag um dein Gedicht herum und irgendwie will es sich mir doch nicht so recht erschließen. Ich kann zwar bei jeder Zeile nicken, zustimmen...und auch am Schluß denke ich, ja- so ist es, vielmehr so sollte es sein, damit das lyrICh sich "erkannt", angenommen fühlen kann, villeicht geborgen im Du.

Aber ehrlich gesagt, grüble ich darüber, was mir hier fehlt- weil irgendwas fehlt mir, und ich denke, es sind die Bilder- du hast im Gegensatz zu sonst diesmal kein Bild "gemalt" oder als Verweis benutzt- ich lese also eins zu eins.

Keine schlechten Gedanken, wie gesagt, aber mir etwas zu "kahl".

Liebe Grüße,

scarlett

Klara
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Beitragvon Klara » 16.01.2007, 18:59

Hallo,

das ist, finde ich, kein Gedicht. Auch nichts anderes. Wenn das lyrich sich das selbst fragte, hätte es vielleicht noch Sinn, via Spiegel oder so. Aber so unhinterfragt den andern auf sich selbst zu beziehen, die Antwort schon wissend im Misstrauen, erscheint mir unausgereift.

LG
Klara

Max

Beitragvon Max » 16.01.2007, 19:26

Liebe Magic,

auch wenn Klara schreibt, das sei kein gedicht, so teile ich die Meinung nicht.

Die Grundidee, dass wir im Verhalten zu anderen auch uns selbst widerspiegeln, ist in meinen Augen sicher ein Gedicht wert - auch mehr. Was allerdings die lyrische Ausgestaltung angeht, oderr vielleicht die Möglichkeit einer lyrischen "Erkenntnis" (so würde ich das nennen, wenn das lyr. Bild einen Gedanken weiter transportiert als er ursprünglich gedacht war), so denke ich, dass da noch Potenzial ist, das Du nicht genutzt hast. Es scheint mir, dass in diesem Gedicht Autorin und lyr. Ich noch sehr eins sind, und der Verdichtungsprozess noch Zeit und Raum braucht.

Liebe Grüße
max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.01.2007, 19:52

es ist in der Tat 1:1 zu lesen und auch so gewollt. Kein Schnickschnack drumherum, keine Bilder oder Metaphern. Ein einfaches, banales "Spiegelgedicht"
Saludos
Magic

scarlett

Beitragvon scarlett » 16.01.2007, 19:55

ok, liebe magic, alles klar.

Grüße,

scarlett

Max

Beitragvon Max » 16.01.2007, 20:18

Ok, aber von banal hat eigentlich niemand was gesagt ....

Liebe Grüße
max

Klara
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Beitragvon Klara » 16.01.2007, 20:21

Ok, aber von banal hat eigentlich niemand was gesagt ....

...sogar Klara nicht...

.-)

lg
klara

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 16.01.2007, 20:27

liebe magic,

so hat es auch schon der alte "niklas luhmann" (systemtheoretiker) gesehen.
beobachten und differenz sind wesentliche faktoren von "gelungener" kommunikation und damit von evolution. wo nix "erfahren" wird, kann auch nix selektiert und variiert werden ;-)

salve
hakuin

Klara
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Beitragvon Klara » 16.01.2007, 20:32

so hat es auch schon der alte "niklas luhmann" (systemtheoretiker) gesehen.
beobachten und differenz sind wesentliche faktoren von "gelungener" kommunikation und damit von evolution. wo nix "erfahren" wird, kann auch nix selektiert und variiert werden

Mag sein, Hakuin, aber mir war neu, dass Luhmann Gedichte schrieb? Sich auch nur dazu äußerte? (Belehre mich eines Besseren!) Oder legst du da etwa klammheimlich eine Lyriktheorie zu Grunde, die im Wesentlichen auf KOMMUNIKATION beruhte - und eben nicht auf Ich-Ausdruck etc.? Das wäre ja fast schon wieder sympatisch - wenn auch nearly absolutely off topic ,-)

lg
klara

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 16.01.2007, 20:39

offtopic an klara:

so ist es, wir befinden uns hier in einem labor für experimentelle kommunikation ;-)
p.s. von luhmann ist mir nichts lyrisches bekannt, ausser heftigste systemtheorieschinken - schon gelesen...?

ahoh
hakuin

Klara
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Beitragvon Klara » 16.01.2007, 20:42

ot an Hakuin: Labor für experimentelle Kommunikation - dieser Begriff muss irgendwie bleiben! Der ist gut!

Nein, hab Luhmann nur gestreift, damals, und ein "noch" nicht gelesen wäre wahrscheinlich gelogen, weil ichs zurzeit nicht vorhabe, keine Zeit, keine Lust, keine Ahnung und zu faul ,-)
Empfiehlst du ihn mir? (Ohje, will ich die Antwort jetzt wirklich hören...?)

lg
klara

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.01.2007, 20:44

Ok, aber von banal hat eigentlich niemand was gesagt ....


nee, aber ich.
Magic

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.01.2007, 20:46

wo nix "erfahren" wird, kann auch nix selektiert und variiert werden


erfahren wird hier schon etwas, Hakuin
Saludos
Magic


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