Abhanden

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 15.01.2007, 00:29

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.01.2007, 01:53

Liebe Gerda,

das finde ich sehr trefflich formuliert, vor allem auch wegen der Bandbreite an Interpretationen, die es ermöglicht.
Saludos
Magic

Max

Beitragvon Max » 15.01.2007, 10:32

Liebe Gerda,

an einigen Deiner Texte würde ich Dich ohne Nennung des Namens (das ist das Kunststück ;-) ) erkennen, dieser gehört dazu.
Bist Du durch den lyr. Dialog inspiriert?

Waqs die von magic angesprochene Bandbreite möglicher Interpretationen angeht, so wüsste ich allerdings gerne genauer auf welche Aussage der Text denn hinauslaufen soll. Das ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar ...
Liebe Grüße
max

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leonie
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Beitragvon leonie » 15.01.2007, 13:21

Liebe Gerda,

solche Texte mag ich, die gerade nicht alles sagen und dadurch einen ins Nachdenken bringen. gern gelesen!

leonie

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 15.01.2007, 18:08

Hallo Gerda,

ich muss gestehen, dass es mir wie Max geht.

Liebe Grüße
Marlene

scarlett

Beitragvon scarlett » 15.01.2007, 18:50

Hallo Gerda,

also ich lese das so, daß die Sprache in einer bestimmten Situation, in einem bestimmten Kontext, einem Rahmen verloren ging- nicht als Sprache allgemein, generell.
Das Wortspiel "aus dem Rahmen fallen" finde ich dann in diesem Zusammenhang doppelt interessant und gut gewählt- heißt es doch einerseits, ganz konkret, auch das fällt noch weg... in diesem Kontext sowie andrerseits ist es andersartig/unpassend/usw. und fällt deshalb heraus...
lzählt nicht.

Ich finde das gut, und für mich braucht es keinerlei weitere Erklärungen.

Gerne gelesen,

scarlett

Gast

Beitragvon Gast » 15.01.2007, 20:01

Danke, liebe Magic,

fein, wenn meine Zeilen bei dir verschiedenene Interpretationsmöglichkeiten aufdecken.
In welche Richtung gehen sie denn?... neugierig fragend > Gerda ;-)

Danke, lieber Max,

tja, ich denke das hast du wieder mal Recht.
Was den Interpretationsspielraum angeht, den Magic meint, kann ich nichts sagen, denn ich weiß ja nicht wohin ihre Gedanken gehen. ;-)

Was die Inspiration angeht, so handelt es sich wohl um ein sich gegenseitiges Befruchten, lieber Max.
Mich hat der Lyr. Dialog schon oft animiert, oder ich habe Texte, die ich schon länger in der Schublade hatte, einfügen können.
Im aktuellen "Fall":
Nachdem ich über Lüge und Wahrheit gestiegen, durch Strom und Fluss gewatet, rührte ich einen süßen Wortbrei... ;-) soll heißen, ich hatte die Sprache bereits am Wickel, als ich mich wieder einmal im Dialog äußerte. Der Wortbrei war so gesehen eine gewollte Wendung... und verdichtete sich. s. o.
(Im eigenen Faden offtopic, dafür bekomme ich aber jetzt nichts auf die Finger - oder?)

Liebe leonie,

danke fürs "gern gelesen"


Danke, liebe Marlene,

in welchem Punkt stimmst du Max zu? (Dass man mich dahinter erkennt, oder eher, dass Max gern wüsste wie vielfältig Magic interpretiert?)

Liebe scarlett,

deine Interpretation ist willkommen, danke.

@ Alle
Wohin meine letztendlich geht... hm über das, was scarlett schreibt noch hinaus.
Für mich ist auch der generelle Verlust der Sprache und die daraus resultierende Sprachlosigkeit im übertragenen Sinn enthalten.
Das Bild betreffend: Ich stelle mir vor, dass das letzte (je) gesprochene Wort in mehrfachem Sinn aus dem Rahmen fällt, tatsächlich kippt es mir aus einem Rahmen entgegen, aus der Sprache, aus dem Kontext und ist auch noch fehl am Platz.
(jetzt habe ich eigentlich schon zu viel erklärt)

Liebe Grüße
an euch alle
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 07.02.2007, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 15.01.2007, 20:10

Hallo,

...wer das letzte Wort hat, bleibt allein.
Verloren.
Was hat er dann davon, vom letzten Wort...
Das den Rahmen bricht.
Wer verliert dann? Letzten Endes?
Das letzte Wort, fällt aus dem Mund, verliert sich.
Zuerst war alles stimmig, dann noch dieses eine Wort, im Überschwang - uups! Zu viel gesagt. Jetzt ist es zu spät. Jetzt ist es raus.
aus dem Rahmen.

Nur der Titel gefällt mir nicht: abhanden. Was haben die Hände damit zu tun? Man liest ja immer auch wörtlich, als Worteverdreher...

LG
Klara

Gast

Beitragvon Gast » 15.01.2007, 21:04

Danke und Hallo Klara,

zum Titel: ursprünglich o. T.
Dann hatte ich mir eine ganze Latte von möglichen Titeln aufgelistet, "Abhanden", schien mir am wenigstens einengend...
Hast du ne bessere Idee?

Liebe Grüße
Gerda

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.01.2007, 23:55

Hallo Gerda,

fein, wenn meine Zeilen bei dir verschiedenene Interpretationsmöglichkeiten aufdecken.
In welche Richtung gehen sie denn?... neugierig fragend


Hier meine Assoziationen:

Zu "Verloren die Sprache":
Sprachlosigkeit, Verstummen durch ein besonderes Ereignis, einerseits gewollt oder auch im Sinne von Trauma,
eine andere Sprache sprechen (als die anderen), somit nicht im Strom, sondern gegen den Strom schwimmen
keine Worte mehr finden
mundtot gemacht


Zu:
"Das letzte Wort
fällt aus dem Rahmen"

Ein letztes Wort wird im Zorn gesprochen, voller Emotionen, Kontrollverlust, dadurch fällt es aus dem sonst "normalen" Verhalten (Rahmen) oder

Das letzte Wort ist genau das Gegenteil von dem, was erwartet wird. Evtl. auch von LI selbst, so dass auch das LI selbst seine eigenen Grenzen (Rahmen) überschreitet.

Man kann die Zeilen auch insgesamt als das Ende einer Beziehung sehen, indem man die Zeilen zeitlich konträr liest, also quasi rückwärts. Die Beziehung (der Rahmen = Verbundenheit) zerfällt durch das letzte (böse, im Streit) gesprochene Wort und das LI bleibt sprachlos (fassunglos) zurück.
Saludos
Magic

Gast

Beitragvon Gast » 16.01.2007, 00:09

Liebe Magic,

vielen Dank, es freut mich sehr, dass du deine Gedanken zu meinem Text niedergeschrieben hast.
Deine Assoziationen haben große Ähnlchkeit im meiner Intention. Ich empfinde deine Ausführungen als sehr bereichernd.

Liebe Abendgrüße
Gerda

Last

Beitragvon Last » 17.01.2007, 10:56

Hallo Gerda,

Max hat geschrieben:Liebe Gerda,

an einigen Deiner Texte würde ich Dich ohne Nennung des Namens (das ist das Kunststück ;-) ) erkennen, dieser gehört dazu.


Genau das! Der typische hintergründige Charme spricht hier heraus, gefällt. Fast schon ein Aphorismus?

LG
Last

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 17.01.2007, 11:38

liebe gerda,

ein wunderbar-tiefer text, sehr dicht :daumen2:

und es könnte sein, dass max dich auch dem chinaclub zuschreibt ;-)
insbesondere wegen der ersten zeile.

salve
hakuin

Gast

Beitragvon Gast » 18.01.2007, 23:44

Habe ich etwas nicht mitbekommen, lieber Hakuin?
(ich glaube, sind es nur Anwandlungen, mehr chin. Schein als Sein)

Hm, also danke, für das Lob, was mich sehr erfreut. :smile:

Liebe Grüße
Gerda


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