Die Syphilis im Wandel der Zeit

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Kansas

Beitragvon Kansas » 14.01.2007, 14:07

Die Syphilis im Wandel der Zeit


Komponist, Franz Schubert
- geniales C-Moll Kopulationsgerät -
ganz anders als der Meier, Hubert
- der das Kondom noch nicht versteht -

Forellen und Klaviersonett
- Drogensucht und Alkohol -
Lebenssinn fixiert auf's Bett
- ein Paarungsreim und Lebe wohl -

Betrachtet man es nun im Wandel
- der Gesellschaft oder Zeit -
bleibt es letztendlich doch beim Handel
- der dem stolzen Tod geweiht -

Wer künstlerisch, wer asozial
- die Syphilis befällt den Mann -
Doch allen bleibt die eigene Wahl
- ob man nicht auch entbehren kann -

Niko

Beitragvon Niko » 15.01.2007, 23:18

hallo kansas!
gelungen gereimt und gesetzt. die - stören mich jedoch. weil ich darin bis auf eine ausnahme keinen sinn sehe. wer punkte scheut, sollte die kommata meiden, finde ich zudem. bin jetzt mal gespannt auf weitere und deine antwort.
gruß: Niko

Klara
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Beitragvon Klara » 16.01.2007, 18:56

Hallo,

hm. Warum? Warum sollte Mann entbehren? Dann hätte er zwar die Syphillis mit Sicherheit nicht - aber alles andere auch nicht. Und Syphillis wäre doch heutzutage - nach einigem Wandel der Zeit - leicht zu behandeln ,-)

(Arg moralisch-bieder, die conclusio.)

LG
Klara

Max

Beitragvon Max » 16.01.2007, 19:09

Liebe Klara,

ich weiß nicht, ob sich die Schlusszeile nicht auch mit einem Augenzwinkern lesen lässt, ansonsten würde ich Dir bei Deiner kritischen Bewertung zustimmen, ich muss auch nicht überredet werden, keine Syphilis zu bekommen.

Liebe Grüße
max

Gast

Beitragvon Gast » 16.01.2007, 22:01

http://www.infoplease.com/spot/bhmtuskegee1.html

dazu fällt mir das Tuskegee Experiment ein, in dem Afro-Amerikaner mit einer Syphilis-Diagnose nicht behandelt wurden, nur um zu sehen, wie sich die Krankheit entwickelt...

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.01.2007, 02:25

Hallo Kansas,

nicht nur die letzte Zeile ist mit Augenzwinkern zu lesen, sondern alles,-)
Bindestriche weg, ja, die stören nur und ergeben keinen Sinn.
Das Ganze gehört unter die Rubrik "Humorvolles /Satire..."
Saludos
Magic
P.S. Auf diese Idee muss man erst mal kommen! :)

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 17.01.2007, 08:52

Hallo Kansas

Sehr ironisch gehalten und vor allem sehr eigenständig und originell ist Dein Gedicht.

Ein spontaner Eindruck war bei mir, ob "künstlerisch" und "asozial" wirklich ein Widerspruch darstellen, ob man nicht künstlerisch und asozial zugleich sein kann.

@ Beatrix

Eine betroffen und wütend machende Info. Danke für den Link.

MfG

Jürgen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 17.01.2007, 10:26

Hallo Kansas,

ja, das ist ganz eigen und die Form ist stimmig - das ist schon mal wichtig bei so einem Text.
Die letzten beiden Verse der dritten Strophe finde ich schwächer als den Rest des Textes.

Insgesamt finde ich aber die Aussage, auf die der Text am Ende hinsteuert, (auch) nicht ganz hergeleitet. Ich mag wie der Text lakonisch, (eigen-)ironisch entlang der Syphilis erzählt, wie Künstler, "Asoziale" (ein Begriff, der übrigesn eigentlich sehr genau benutzt werden sollte, der Text kann es sich aber aufgrund seines Tones leisten), vielleicht auch alle Männer, enden. Das Ende ist dann, gerade in den zwei Zeilen, seltsam schwach, weil es eine Lösung parat haben will, gefällt mir nicht, da geht der Humor verloren, ohne das was gutes an seine Stelle tritt (was nicht heißen soll, dass ich ein banales Ende haben wollte, im Gegenteil, ich finde das bisherige Ende etwas ~~ wie gesagt. Na, ich krieg gerade nicht gut zu fassen, was ich meine. Aber haben die anderen ja schon erfragt.

Nikos Einwand bezüglich der Gedankenstriche teile ich.

Ich fänds auch schön, wenn du dich mal bei deinen Texten melden würdest.

Liebe Grüße,
Lisa

Ich würde den Text gerne entweder in die Rubrik Humor&Satire verschieben oder Lyrik&Kultur verschieben. Darf ich? (Bitte gib kurz Rückmeldung darüber).
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Niko

Beitragvon Niko » 17.01.2007, 12:12

man hängt als kommentator ein wenig in der luft. man setzt sich auseinander, macht sich gedanken, schreibt sie nieder. und nach beschäftigen mit dem text möchte man gerne auf sein feedback ein feedback des autors lesen. dies bleibt leider aus. was ich schade finde. naja....ich ziehe meine rückschlüsse...
lieben gruß: Niko


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