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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Klara
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Beitragvon Klara » 11.01.2007, 15:53

überschätze ich das wort
gehe ich dabei unter

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 11.01.2007, 16:23

hallo klara,

bezieht sich dein text auf das thema: ein liebesbrief
und damit verbundene dikussion? ;-)

überschätzen und untergang liegen dicht beieinander...
und da das ICH überschätz kann auch nur das ICH dabei untergehen.

also ranmachen ans überschätzen und dabei untergehen und entdecken
was wieder auftaucht.

die ichbetonung wäre deutlicher:

überschätze
ich
das wort
gehe
ich
dabei unter

oder

das wort überschätz
ich
dabei unter gegangen

nur so ein gedanke, wie findest du den?

ahoh
hakuin

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leonie
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Beitragvon leonie » 11.01.2007, 16:26

Liebe Klara,

mir fehlen für ein Gedicht die Bilder/Metaphern. Ich lese es jedenfalls 1:1. Es ist für mich eher eine "Lebensweisheit" (das meine ich nicht negativ), die ich sehr gut nachvollzeihen kann. Für mich könnte das "dabei" wegfallen.

Liebe Grüße

leonie

Klara
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Beitragvon Klara » 11.01.2007, 16:30

Hallo,
Danke für euer Feedback.

Hakuin, deine erste Version finde ich interessant...
überschätze
ich
das wort
gehe
ich
dabei unter

vielleicht sogar das wort trennen - zur haudraufdeutlichkeit:
über
schätze ich
das wort
gehe ich
unter
(das ich will ich gar nicht betonen

Ja, Leonie, es gibt hier kein Bild, nur trockene Gedankenworte.

Es ist (auch) als Frage gemeint.

LG
K

Gast

Beitragvon Gast » 11.01.2007, 20:17

liebe Klara,

beinahe hätte ich fortgesetzt, weil ich mich im Lyr. Dialog wähnte, das hätte dann so geklungen ;-)

manchmal unterschätze ich mich,
und lege zu viel in die Wortbedeutung

oder

wer Worte unterschätzt
gefährdet sich und andere


Ich denke deine knappe Feststellung birgt eine Reihe Varianten, die man hin und herbiegen und schreiben kann... und dabei jeweils sich selbst oder anderen den Spiegel vorhalten.
Leonie hat schon recht, Kurzlyrik eher nicht, sondern Richtung Aphorismus, aber dafür noch ein wenig schwach auf der Brust.

Liebe Grüße
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 11.01.2007, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 11.01.2007, 20:26

Kurzlyrik eher nicht, sondern Richtung Aporismus, aber dafür noch ein wenig schwach auf der Brust.

Yes °hust-hust°
,-)
k

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 12.01.2007, 12:16

Liebe Klara,
hier geht es mir ähnlich wie den anderen...als Gedanke ertragsreich, aber insgesamt:

Kurzlyrik eher nicht, sondern Richtung Aporismus, aber dafür noch ein wenig schwach auf der Brust.


Ja, muss ich auch Nicken.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 12.01.2007, 12:40

bei
ichuntergang
lesen sie
bitte die
wortüberschätzung

war gerad da und wollte raus ;-)

salve
hakuin

Gast

Beitragvon Gast » 12.01.2007, 12:45

Hallo Hakuin,

das finde ich sehr stark.
Nicht nur dass ich die Ebene so besser herauslese, auf der das Lyrich refelektiert, ich habe auch sofort ein Bild :
"Ich" steht auf einem Schiff und liest dieses Schild...
LGG

Max

Beitragvon Max » 12.01.2007, 22:15

Um es ein wenig lyrischer zu machen vielleich:

lege ich zu viel in ein Wort
gehe ich mit ihm unter

na, dafür ist es auch sinnloser geworden ;-)

Liebe Grüße
max

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 13.01.2007, 00:28

Hallo Klara

Kurz, knapp, präzise - stimmt in der Aussage und ist weit interpretierbar. Und das macht Zeilen wertvoll.

Man umklammert etwas und geht in der entstandenen Starre unter.

Schönen Abend

Jürgen

scarlett

Beitragvon scarlett » 13.01.2007, 16:31

Ja Klara,

das hat was, das erreicht und trifft gerade mich in besonderem Maße, die ich seit Jahren um diese Problematik kreise...

Nachdenkliche Grüße

scarlett

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 15.01.2007, 13:23

liebe klara,

lese nun wieder und wieder deinen zweizeiler
und finde er leuchte nun mittlerweile wie ein edelstein vor mir
(da gib es keinen smilie für leider, ja ein glizternder diamant oder eine verbeugung wären wohl sehr angemessen: vielleicht ist ja da wer, der sowas programmieren kann...)

salve
hakuin


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