Hallo Max,
auch Dir erst einmal wieder ein Danke für den ausführlichen Kommentar. Ich will versuchen, mind. genauso ausführlich zu antworten, und da ich nicht weiß, wie ich im Komm. zitiere, stelle ich die Textstellen anders dar...
Es ist völlig klar, dass man (ich) in der freien Prosa, also wie Du richtig und stimmig sagst ohne das Korsett von Metrik und Rhythmus, die Metaphern anders gestaltet - ausgestaltet, obleich ich, wäre es ein Proatext, sicher die gleichen Bilder genommen hätte, mehr Worte hätten ihnen aber auch mehr Deutlichkeit gegeben, Klarheit... Aber das ist die Crux des Reimes...
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"Du baust Dein Kartenhaus auf Fundament aus Lügen, "
Oh ja, die Verdopplung ist absolut bewusst. Ein Kartenhaus hat keinen Bestand, hält keinem größeren Druck Stand, und ist es dann noch auf ein "Fundament aus Lügen" gebaut, so ist es förmlich zum Scheitern verurteilt. Diese Stelle eignet sich gut, etwas generell zu Deinem Komm, zu den Metapher zu sagen, so wie ich es auch schon Lisa bei BEBEND antwortete. Natürlich gibt es real kein Fundament aus Lügen. Hier, an dieser Stelle meines Textes, scheint es Dich jedoch nicht zu stören, was ich richtig und gut finde. Würden wir die gesamte Literatur, Lyrik und Poesi auf die "Realität" Ihrer Bilder hin filtern, es bliebe nicht mehr viel übrig. Das ist es, was ich in meiner Anmerkung bei Lisa mit Fantasie ausdrücken wollte...
"gleich welche Farbe du auch siehst, sie dämmert schwarz. "
passt mE schon zum Rest. Viele Menschen drücken, assoziieren Gefühe, Empfindungen mit Farben, und Schwarz ist im Grunde keine Farbe...
Zu "verfaultes Harz" muss ich, siehe oben, nicht allzuviel sagen, ausser dass es mE nicht dem Selbstbetrug widerspricht. Ich selbst habe übrigens auch noch kein verfaultes Harz gesehen, doch ich könnte mir dennoch vorstellen, das es faulen kann, wie alles organische... ausserdem
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es ist ein Bild...
"Dein müder Gang trägt welkes Glück zur Guillotine,
schärfst suizidgeübt das Beil, mit tauber Hand. "
...welkes, verdorrtes, verganges, totes Glück.. Der Gang zu Guillotine, soll die Abstraktheit darstellen, das durch eigene Lethargie, durch eigenes Verschulden und Selbstmitleid das Glück zerstört wird...
"Restlos verstummt, zerfällt Dein Wille zur Ruine, "
...das größte Gut eines jeden Menschen ist für mich:Sein eigener Wille!!!! ich denke, dann macht es auch Sinn, oder?
Zur Demut, sage ich gleich bei Pandora was... Puh, anstregend,
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Was will das Gedicht eigentlich sagen:
Der Selbstbetrug, verwendet, narzisstisch getragen wie eine TARNKAPPE, hinter, unter der es sich so bequem verbergen,vergraben lässt, das Verdrängen der Realität, führt unweigerlich ins eigene Unglück, ins Unglücklichsein...
Tausend Dank für Deinen ausführlichen Komm.
LG
Thomas
Hallo Pandora,
mein Nick, der hat eine ganz ganz andere, in der Tat poetische und liebevolle Bedeutung.
Schön, dass es dir handwerklich gefällt. In der Hörversion habe ich tatsächlich einen Fehler, was das maskulkine Harz betrifft, und zum eine falsch, und sinnverfälschend ist, sorry...
Viele Deiner Fragen habe ich glaube ich oben schon beantwortet.
Was die Demut betrifft: sie galt mir hier als Synonym für "Unterwürfigkeit"...
Danke für's interpretieren und kommentieren
LG
Thomas
Nachtrag:
Jep moshe, so kann man es in aller Kürze trefflich formulieren!!
lg
Thomas