heim
für basia
mongolische augen wollen
es verliert sich sand unter meinen füßen
im innern der uhr
großmuttergefühle aus szczecin
überwintern den krieg
heure die fähre nach gdansk
verliere nicht die spur
und komm bald heim
kochana
heim
- Thomas Milser
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Zuletzt geändert von Thomas Milser am 20.01.2008, 16:00, insgesamt 4-mal geändert.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Tom,
dieses Gedicht hat mich spontan angesprochen und erinnert mich an deinen Wettbewerbsbeitrag zum Wettbewerb des blauen Salons vor einem Jahr.
Mir gefällt die Verbindung von Persönlichem, einem sehr privaten Tonfall und immer wieder verweisen auf ein Außen, wie auf den Krieg. So nehem auch ich oft die Welt wahr.
Schwierig - aufgrund eigener Unkenntnis - finde ich vor allem die Stelle
Erst nach Nachdenken fiel mirr auf, dass Szczecin wahrscheinlich das früherer Stettin ist und nicht etwas Tschetschenien und dass osmit auch der Krige est ein anderer ist als der, den ich vermutete
.
In Strophe 1 könnte ich mit zu Beginn von Zeile 3 ein "und" vorstellen, der sie vielleicht geschmeidiger machen würde.
Die letzte Strophe
finde ich ganz stark.
Liebe Grüße
max
dieses Gedicht hat mich spontan angesprochen und erinnert mich an deinen Wettbewerbsbeitrag zum Wettbewerb des blauen Salons vor einem Jahr.
Mir gefällt die Verbindung von Persönlichem, einem sehr privaten Tonfall und immer wieder verweisen auf ein Außen, wie auf den Krieg. So nehem auch ich oft die Welt wahr.
Schwierig - aufgrund eigener Unkenntnis - finde ich vor allem die Stelle
großmuttergefühle aus szczecin
überwintern den krieg
Erst nach Nachdenken fiel mirr auf, dass Szczecin wahrscheinlich das früherer Stettin ist und nicht etwas Tschetschenien und dass osmit auch der Krige est ein anderer ist als der, den ich vermutete
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In Strophe 1 könnte ich mit zu Beginn von Zeile 3 ein "und" vorstellen, der sie vielleicht geschmeidiger machen würde.
Die letzte Strophe
verliere nicht die spur
und komm bald heim
kochana
finde ich ganz stark.
Liebe Grüße
max
- Thomas Milser
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Nochmal der Max :o)
Ja, das Stettin im heutigen Polen ist gemeint. Da stammen meine Großeltern her. Da möchte ich bald hinreisen. Und dann nach Masuren weiter, da lebt das Mädchen mit den Mongolenaugen.
Dein 'und' empfinde ich als fehl, da es ja immer noch um den Sand geht und somit mit Zeile 2 durchgelesen werden kann. Es handelt sich um die sinnbildliche Sanduhr, in der ich mich befinde.
Freut mich aber, dass das Innere und die Sehsucht/das Fernweh rüberzukommen scheinen.
Liebe Grüße,
Tom.
Ja, das Stettin im heutigen Polen ist gemeint. Da stammen meine Großeltern her. Da möchte ich bald hinreisen. Und dann nach Masuren weiter, da lebt das Mädchen mit den Mongolenaugen.
Dein 'und' empfinde ich als fehl, da es ja immer noch um den Sand geht und somit mit Zeile 2 durchgelesen werden kann. Es handelt sich um die sinnbildliche Sanduhr, in der ich mich befinde.
Freut mich aber, dass das Innere und die Sehsucht/das Fernweh rüberzukommen scheinen.
Liebe Grüße,
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Tom,
erst mal finde ich den Titel einnehmend - ich habe versucht herauszubekommen, was er heißt, bin so weit zu wissen, dass es polnisch ist und wahrscheinlich ein weiblicher Vorname? Und das ist etwas ganz anderes, als ich erwartet habe. Ich assoziierte "Basis", ging also in Richtung Gedichte, die von den "Grundbedürfnisse" und/bzw. "Wurzeln" eines (lyrischen) Ichs erzählen. Und das schwingt für mich trotzdem auch weiterhin mit - das ist gewollt, oder? ich glaube nicht, dass das Mädchen zufällig so heißt? (Oder es heißt was ganz anderes, mir gefällt aber meine Lesart
)
Mir gefällt wie die (mir schwer scheinende) Verbundenheit des Ichs zum Land Polen zwischen
zwei Menschen gespannt ist, die wie zwei Punkte in der (erinnerten) Vergangenheit und (hoffenden) Zukunft liegen und einen Linie durch die Brust vom Ich spannen, die schmerzt. Sie beleben nicht nur das Ich, sondern sich auch gegenseitig, die Sehnsucht und bieten zugleich berührungspunkte zueinander: Die Sehnsucht nach dem Mädchen scheint tiefer verwurzelt als nur in diesem einen Mädchen, scheint sich fast notwendig zu ergeben (heute das Lieben, von dem man gestern erzählt bekommen hat) und die "ehemalige Heimat" (der familie) zu bereisen, um zu schauen, wo man herkommt, scheint zwingender und lebendiger, weniger beobachtend als "mitten drin". Das gefällt mir sehr.
Sprachlich kann ich nur sagen, dass mich der text bis auf eine Zeile wirklich gefangen nimmt. Die mich nicht gefangen nimmt ist gleich die erste:
In mir bewirkt die Zeile nichts. Mir gefällt der Klang nicht und ich krieg keine Verbindung, fast wirkt die Zeile ein wenig klischeehaft, die Bilder, die entstehen sind "tot". Damit will ich nicht sagen, dass ich eine längere Beschreibung haben möchte, ich finde den Aufbau gut, aber die Zeile selbst gefällt mir sprachlich nicht. ich glaube es liegt am "wollen".
Dann aber kommt gleich das Wunderbild:
und nimmt mich sofort ein und das dauert dann ungebrochen bis zum Schluss an.
Leider kann ich den Begriff "kochana" nicht zuordnen - ich vermute, es könnte so etwas wie Liebling oder Heimat heißen? Oder ist es auch ein Name?
Tom, dein gedicht schafft es das ihm innewohnende Gefühl (in einer Ahnung) in mir gegenwärtig zu machen - das ist sehr viel.
Liebe Grüße,
Lisa
erst mal finde ich den Titel einnehmend - ich habe versucht herauszubekommen, was er heißt, bin so weit zu wissen, dass es polnisch ist und wahrscheinlich ein weiblicher Vorname? Und das ist etwas ganz anderes, als ich erwartet habe. Ich assoziierte "Basis", ging also in Richtung Gedichte, die von den "Grundbedürfnisse" und/bzw. "Wurzeln" eines (lyrischen) Ichs erzählen. Und das schwingt für mich trotzdem auch weiterhin mit - das ist gewollt, oder? ich glaube nicht, dass das Mädchen zufällig so heißt? (Oder es heißt was ganz anderes, mir gefällt aber meine Lesart
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Mir gefällt wie die (mir schwer scheinende) Verbundenheit des Ichs zum Land Polen zwischen
zwei Menschen gespannt ist, die wie zwei Punkte in der (erinnerten) Vergangenheit und (hoffenden) Zukunft liegen und einen Linie durch die Brust vom Ich spannen, die schmerzt. Sie beleben nicht nur das Ich, sondern sich auch gegenseitig, die Sehnsucht und bieten zugleich berührungspunkte zueinander: Die Sehnsucht nach dem Mädchen scheint tiefer verwurzelt als nur in diesem einen Mädchen, scheint sich fast notwendig zu ergeben (heute das Lieben, von dem man gestern erzählt bekommen hat) und die "ehemalige Heimat" (der familie) zu bereisen, um zu schauen, wo man herkommt, scheint zwingender und lebendiger, weniger beobachtend als "mitten drin". Das gefällt mir sehr.
Sprachlich kann ich nur sagen, dass mich der text bis auf eine Zeile wirklich gefangen nimmt. Die mich nicht gefangen nimmt ist gleich die erste:
mongolische augen wollen
In mir bewirkt die Zeile nichts. Mir gefällt der Klang nicht und ich krieg keine Verbindung, fast wirkt die Zeile ein wenig klischeehaft, die Bilder, die entstehen sind "tot". Damit will ich nicht sagen, dass ich eine längere Beschreibung haben möchte, ich finde den Aufbau gut, aber die Zeile selbst gefällt mir sprachlich nicht. ich glaube es liegt am "wollen".
Dann aber kommt gleich das Wunderbild:
es verliert sich sand unter meinen füßen
im innern der uhr
und nimmt mich sofort ein und das dauert dann ungebrochen bis zum Schluss an.
Leider kann ich den Begriff "kochana" nicht zuordnen - ich vermute, es könnte so etwas wie Liebling oder Heimat heißen? Oder ist es auch ein Name?
Tom, dein gedicht schafft es das ihm innewohnende Gefühl (in einer Ahnung) in mir gegenwärtig zu machen - das ist sehr viel.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Uahhh, Lisa....
Ich wollte doch nur in aller Stille einzwei Textchen einstellen, zur allgemeinen Ermunterung, und dann ganz leise wieder in den Urlaub zurückschleichen, und nun fallen du und max wie eine Horde Hühnerhabichte darüber her, und das auch noch gepaart mit der Scharfsichtigkeit einer brütenden Seeadlerhenne. Jetzt muss ich mich ja doch damit auseinandersetzen, buhuuuuu... :o))))
Ich will mal erst zu den Begriffen/Deutungen etwas schreiben: Also 'Basia' ist polnisch und nichts anderes als die Kurz- bzw. Koseform von 'Barbara'. Das hat nur soviel - im Sinne von 'Basis' - damit zu tun, dass das LyrIch seit Jahren in Basia unglücklich und unerfüllt verliebt ist und ihm somit die mentale Wurzel fehlt. Das ist überhaupt nicht gewollt, und ihr Name ist nun einmal so, keine Ahnung, ob man sowas Zufall nennt. Wiederum, wie so oft in Toms Texten, sind LyrIch und EchtIch ein und dieselbe Person. Und das ganz aktuell, nicht in der Vergangenheit. Und 'kochana' ist die zärtliche Anrede für 'Liebling, Schatz' im Polnischen.
Nun sind ja bei der heutigen polnischen Bevölkerung, speziell in der Nähe Weißrusslands, etliche ethnische Vermischungen aus vergangenen Epochen zu finden, darunter auch die Mongolische. Wenn auch nur in winzigen Spuren. Und vielleicht muss man in diese Augen geschaut haben, um das 'wollen' hier richtig zu interpretieren. Kann aber durchaus sein, dass ich noch ein schöneres Wort entdecke.
Der andere Bezug zum Lande Polen ergibt sich daraus, was ich oben zu Max schrieb. Das ist die andere Wurzel. Und nun, da mein gesamter polnischer - oder besser ostpreußischer - Familienzweig ausgestorben ist, zieht es mich plötzlich dorthin.
Jetzt wird's kompliziert: Aber nicht wegen des Mädchens. Das ist nämlich im Moment gar nicht in Polen. Deswegen soll es auch 'heimkommen', nicht die Spur verlieren, aber 'heim' ist kein Ort. Vielleicht liest sie es. Ja, tut sie bestimmt. So schlösse sich der Kreis.
Puhh...
Mir wurde gelegentlich (zurecht) vorgeworfen, meine Texte seien zu erklärend. Diesmal habe ich es halt anders versucht. Und an deiner wundervollen Interpretation sehe ich, dass es gut so ist.
Danke dafür.
Liebe Grüße, Tom.
Ich wollte doch nur in aller Stille einzwei Textchen einstellen, zur allgemeinen Ermunterung, und dann ganz leise wieder in den Urlaub zurückschleichen, und nun fallen du und max wie eine Horde Hühnerhabichte darüber her, und das auch noch gepaart mit der Scharfsichtigkeit einer brütenden Seeadlerhenne. Jetzt muss ich mich ja doch damit auseinandersetzen, buhuuuuu... :o))))
Ich will mal erst zu den Begriffen/Deutungen etwas schreiben: Also 'Basia' ist polnisch und nichts anderes als die Kurz- bzw. Koseform von 'Barbara'. Das hat nur soviel - im Sinne von 'Basis' - damit zu tun, dass das LyrIch seit Jahren in Basia unglücklich und unerfüllt verliebt ist und ihm somit die mentale Wurzel fehlt. Das ist überhaupt nicht gewollt, und ihr Name ist nun einmal so, keine Ahnung, ob man sowas Zufall nennt. Wiederum, wie so oft in Toms Texten, sind LyrIch und EchtIch ein und dieselbe Person. Und das ganz aktuell, nicht in der Vergangenheit. Und 'kochana' ist die zärtliche Anrede für 'Liebling, Schatz' im Polnischen.
Nun sind ja bei der heutigen polnischen Bevölkerung, speziell in der Nähe Weißrusslands, etliche ethnische Vermischungen aus vergangenen Epochen zu finden, darunter auch die Mongolische. Wenn auch nur in winzigen Spuren. Und vielleicht muss man in diese Augen geschaut haben, um das 'wollen' hier richtig zu interpretieren. Kann aber durchaus sein, dass ich noch ein schöneres Wort entdecke.
Der andere Bezug zum Lande Polen ergibt sich daraus, was ich oben zu Max schrieb. Das ist die andere Wurzel. Und nun, da mein gesamter polnischer - oder besser ostpreußischer - Familienzweig ausgestorben ist, zieht es mich plötzlich dorthin.
Jetzt wird's kompliziert: Aber nicht wegen des Mädchens. Das ist nämlich im Moment gar nicht in Polen. Deswegen soll es auch 'heimkommen', nicht die Spur verlieren, aber 'heim' ist kein Ort. Vielleicht liest sie es. Ja, tut sie bestimmt. So schlösse sich der Kreis.
Puhh...
Mir wurde gelegentlich (zurecht) vorgeworfen, meine Texte seien zu erklärend. Diesmal habe ich es halt anders versucht. Und an deiner wundervollen Interpretation sehe ich, dass es gut so ist.
Danke dafür.
Liebe Grüße, Tom.
Zuletzt geändert von Thomas Milser am 20.01.2008, 15:58, insgesamt 1-mal geändert.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Tom,
du schreibst:
Ja, ich denke, dass dies ein wirklich starker lyrischer Text ist, einer der Ein- und Vieldeutigkeit richtig paart ...
Gegen die Hühnerhabichte verwehre ich mich nach 3,3,kg Ente trotzdem.gif)
Liebe Grüße
Max
du schreibst:
Mir wurde gelegentlich (zurecht) vorgeworfen, meine Texte seien zu erklärend. Diesmal habe ich es halt anders versucht. Und an deiner wundervollen Interpretation sehe ich, dass es gut so ist.
Ja, ich denke, dass dies ein wirklich starker lyrischer Text ist, einer der Ein- und Vieldeutigkeit richtig paart ...
Gegen die Hühnerhabichte verwehre ich mich nach 3,3,kg Ente trotzdem
.gif)
Liebe Grüße
Max
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hi Max,
ich hoffe du hast die Plastikfüße nicht mitgegessen... Die Schweinerei besteht ja darin, dass sie dir beim Metzger die Füße - ähnlich, wie die Löcher im Appenzeller - mitwiegen. Sowas gehört sich nicht für Appendices.
Das mit den Habichten war natürlich lieb gemeint... :o) Was ich hier von euch zu hören bekomme, ist weit mehr und tiefer, als ich erwartet habe. Zumal ich ja eigentlich gar nicht anwesend bin :)
Und Lisa: Du hast recht: Statt 'wollen' wäre besser: 'begehren', 'wissen', irgendwas in der Art... aber es wird so schwach dadurch... ich weiß noch nicht....
ich hoffe du hast die Plastikfüße nicht mitgegessen... Die Schweinerei besteht ja darin, dass sie dir beim Metzger die Füße - ähnlich, wie die Löcher im Appenzeller - mitwiegen. Sowas gehört sich nicht für Appendices.
Das mit den Habichten war natürlich lieb gemeint... :o) Was ich hier von euch zu hören bekomme, ist weit mehr und tiefer, als ich erwartet habe. Zumal ich ja eigentlich gar nicht anwesend bin :)
Und Lisa: Du hast recht: Statt 'wollen' wäre besser: 'begehren', 'wissen', irgendwas in der Art... aber es wird so schwach dadurch... ich weiß noch nicht....
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Titel geändert. 'Wollen' muss bleiben. Endgültig.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Für Lisa:
Ich hab das Bild mal direkt daran gehängt. Ich denke, damit ist die Zeile
'mongolische augen wollen'
hinreichend erläutert.
Ich hab das Bild mal direkt daran gehängt. Ich denke, damit ist die Zeile
'mongolische augen wollen'
hinreichend erläutert.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Tom,
ja, ich denke, das kann so als ein Beweis von 'allem' gut stehen bleiben ,-)
Liebe Grüße,
Lisa
ja, ich denke, das kann so als ein Beweis von 'allem' gut stehen bleiben ,-)
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Ist das jene Tartarenbraut, Tom?
Ehrlich, die Sache mit der Mongolei war Zufall! Sie hätte ja genauso gut aus russischem oder kasachischem Gebiet oder sonstwo herkommen können, die Tartarin. Ich kannte Dein Gedicht vorher noch nicht. Horrido.
Cześć
Pjotr
Ehrlich, die Sache mit der Mongolei war Zufall! Sie hätte ja genauso gut aus russischem oder kasachischem Gebiet oder sonstwo herkommen können, die Tartarin. Ich kannte Dein Gedicht vorher noch nicht. Horrido.
Cześć
Pjotr
- Thomas Milser
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Pjotr hat geschrieben:Ist das jene Tartarenbraut, Tom?
Naja, nicht die Kühn, falls du das meinst :o)
Es handelt sich schlicht um eine Mädchen aus Masuren, und die Mongolen werden in grauer Vorzeit da ein bisschen mit reingemischt haben ...
@Lisa:
hatte ich mir gedacht :o)
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo Tom,
gefällt mir, wie das Gedicht sich spannt, von den wollenden Augen (die Sehnsucht des Ich scheint also nicht ins Leere zu gehen?) über die innere Verwurzelung in einer Gegend, einer Vergangenheit und schließlich diesem Wunsch selbst die Heimat zu sein (ich ergänze mir hier wohl: komm bald heim zu mir") und alles scheint möglich, wenn man sie so rufen kann (darf): "kochana".
Hast du das "verlieren" bewußt doppelt eingesetzt? In Strophe 1 könnte ich mir hier auch ein anderes Wort oder Wendung vorstellen.
In der letzten Strophe würde ich lieber "verlier" ohne das "e" lesen.
liebe Grüße smile
gefällt mir, wie das Gedicht sich spannt, von den wollenden Augen (die Sehnsucht des Ich scheint also nicht ins Leere zu gehen?) über die innere Verwurzelung in einer Gegend, einer Vergangenheit und schließlich diesem Wunsch selbst die Heimat zu sein (ich ergänze mir hier wohl: komm bald heim zu mir") und alles scheint möglich, wenn man sie so rufen kann (darf): "kochana".
Hast du das "verlieren" bewußt doppelt eingesetzt? In Strophe 1 könnte ich mir hier auch ein anderes Wort oder Wendung vorstellen.
In der letzten Strophe würde ich lieber "verlier" ohne das "e" lesen.
liebe Grüße smile
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hallo Smile,
interessante Betrachtung.
Interessant deswegen, weil ich gerade feststelle, dass ich mir selbst nie die Mühe gemacht habe, den Text mal mit Leseraugen zu interpretieren :o)
Und wenn ich das jetzt tue, sehe ich, wie sich einiges ungelöst vermischt, also die Erinnerung an die (unerfüllte?) Liebe und Leidenschaft, die Heimat der Vorfahren (die ich nur aus Erzählungen kenne), und die Ansprache an die Herzallerliebste, die dort herkommt. Jeweils in der Abfolge der Strophen.
Die Sehnsucht geht nicht ins Leere, sondern ganz zielgerichtet an die Person, die im Untertitel benannt ist (=kochana), und im Nebengedanken an die reale Landschaft. Das Bedürfnis, dort hinzugehen, weil die Liebste dort ist, aber auch, weil dort in irgendeiner Form die Wurzeln sind.
Da vermischt es sich dann.
Das erste 'verliert' ließe sich in der Tat gegen 'zerfließt' oder etwas ähnliches austauschen, wobei mir die Wiederholung nicht unangenehm auffällt.
Das Imperativ-'e' beim zweiten muss aber definitiv bleiben, sonst wirds mir zu schnodderig und zu rund.
Danke für die Anregung. Man sollte öfter mal seine eigenen Texte lesen :o)
Tom.
interessante Betrachtung.
Interessant deswegen, weil ich gerade feststelle, dass ich mir selbst nie die Mühe gemacht habe, den Text mal mit Leseraugen zu interpretieren :o)
Und wenn ich das jetzt tue, sehe ich, wie sich einiges ungelöst vermischt, also die Erinnerung an die (unerfüllte?) Liebe und Leidenschaft, die Heimat der Vorfahren (die ich nur aus Erzählungen kenne), und die Ansprache an die Herzallerliebste, die dort herkommt. Jeweils in der Abfolge der Strophen.
Die Sehnsucht geht nicht ins Leere, sondern ganz zielgerichtet an die Person, die im Untertitel benannt ist (=kochana), und im Nebengedanken an die reale Landschaft. Das Bedürfnis, dort hinzugehen, weil die Liebste dort ist, aber auch, weil dort in irgendeiner Form die Wurzeln sind.
Da vermischt es sich dann.
Das erste 'verliert' ließe sich in der Tat gegen 'zerfließt' oder etwas ähnliches austauschen, wobei mir die Wiederholung nicht unangenehm auffällt.
Das Imperativ-'e' beim zweiten muss aber definitiv bleiben, sonst wirds mir zu schnodderig und zu rund.
Danke für die Anregung. Man sollte öfter mal seine eigenen Texte lesen :o)
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
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