Unterkühlt kristallne Sterne
betrauern einen schlechten Sommer
sachte lässt ein gnädig Schicksal
unerfüllte Wünsche fallen
auf frierende Magnolienknospen
Jener winzig, lichte Strahl
an einem Morgen im Dezember
durchflutet Könige und Hirten
berührt die fest verschlossnen Triebe
in jedem farbentleerten Garten
Für einem Moment im Advent
hallo cornelia!
was mir gefällt ist das durchaus doppeldeutig. die metapher, natur und glaube, die hoffnung schenkt / schenken. fast unauffällig baut sich das gedicht und die metapher auf. find ich gelungen. auch der faden ist eingehalten, der werdegang von dem unterkühlt bis zum berühren. was ich ein wenig schade finde ist, dass es wiedermal die magnolien sind, die herhalten müssen. da gibts auch andere pflanzen. mit dem scheunentor gewunken zb. die christrose. oder forsythie, die bereits knospig ist. obstbäume...etc.
lieben gruß: Niko
was mir gefällt ist das durchaus doppeldeutig. die metapher, natur und glaube, die hoffnung schenkt / schenken. fast unauffällig baut sich das gedicht und die metapher auf. find ich gelungen. auch der faden ist eingehalten, der werdegang von dem unterkühlt bis zum berühren. was ich ein wenig schade finde ist, dass es wiedermal die magnolien sind, die herhalten müssen. da gibts auch andere pflanzen. mit dem scheunentor gewunken zb. die christrose. oder forsythie, die bereits knospig ist. obstbäume...etc.
lieben gruß: Niko
Liebe Cornelia,
insgesamt kann ich mit der Stimmung, die Du schilderst durchaus etwas anfangen. Ein paar nachfragen bleiben dennoch:
Hier finde ich, dass "unterkühlt" schon eine sehr starke Wertung beinhaltet - ich würde den Leser nicht so deutlich auf die Interpretation schubbsen.
Hier stoße ich mich an dem Kontrast zwischen "gnädi" und "unerfüllt" - ich kann einfach nicht sehen, was am Fallenlassen unerfüllter Wünsche gnädig ist.
Hm, die Könige und Hirten kommen mir ein bißchen überraschend in diese Strophe. Sie brechen das Bild, das ja mit
danach wieder aufgenommen und in meine Augen sehr gelunge zu Ende geführt wird.
Liebe Grüße
max
insgesamt kann ich mit der Stimmung, die Du schilderst durchaus etwas anfangen. Ein paar nachfragen bleiben dennoch:
Unterkühlt kristallne Sterne
Hier finde ich, dass "unterkühlt" schon eine sehr starke Wertung beinhaltet - ich würde den Leser nicht so deutlich auf die Interpretation schubbsen.
sachte lässt ein gnädig Schicksal
unerfüllte Wünsche fallen
Hier stoße ich mich an dem Kontrast zwischen "gnädi" und "unerfüllt" - ich kann einfach nicht sehen, was am Fallenlassen unerfüllter Wünsche gnädig ist.
Jener winzig, lichte Strahl
an einem Morgen im Dezember
durchflutet Könige und Hirten
Hm, die Könige und Hirten kommen mir ein bißchen überraschend in diese Strophe. Sie brechen das Bild, das ja mit
berührt die fest verschlossnen Triebe
in jedem farbentleerten Garten
danach wieder aufgenommen und in meine Augen sehr gelunge zu Ende geführt wird.
Liebe Grüße
max
Hallo Cornelia,
Niko liest in Deinem Text die Doppeldeutigkeit, dass es sowohl Natur als auch Glaube sind, die Hoffnung schenken. Ist das so gemeint? Ich kann es nicht nachvollziehen.
Ich finde die Natur durchweg negativ/passiv in Deinem Text beschrieben: Unterkühlt, kristallen, betrauern, schlechter Sommer, frierende Knospen, fest verschlossne Triebe (das ist die einzige ambivalente Charakterisierung), farbentleerte Gärten.
Die hoffnungspendenden Elemente sind das gnädige Schicksal und der winzig, lichte Strahl. Die kommen für mein Verständnis beide nicht aus der Natur. Schicksal ist ein mensch-erdachtes Konzept, und der Strahl steht mir dann doch zu nah bei den Königen und Hirten, als dass es ein einfacher Sonnenstrahl sein könnte.
Was ich sagen will: Mir scheint hier die religiöse Hoffnung zu überwiegen. Ich lese die frierende, trauernde Natur als Metapher für den Menschen, der sich nach spiritueller Wärme sehnt. Keine Ahnung, ob das von Dir beabsichtigt ist, aber mir fehlt hier die natureigene Kraft, da alles scheinbar erst durch eine religiöse Kraft belebt werden muss.
Ganz profane Grüße, annette
Niko liest in Deinem Text die Doppeldeutigkeit, dass es sowohl Natur als auch Glaube sind, die Hoffnung schenken. Ist das so gemeint? Ich kann es nicht nachvollziehen.
Ich finde die Natur durchweg negativ/passiv in Deinem Text beschrieben: Unterkühlt, kristallen, betrauern, schlechter Sommer, frierende Knospen, fest verschlossne Triebe (das ist die einzige ambivalente Charakterisierung), farbentleerte Gärten.
Die hoffnungspendenden Elemente sind das gnädige Schicksal und der winzig, lichte Strahl. Die kommen für mein Verständnis beide nicht aus der Natur. Schicksal ist ein mensch-erdachtes Konzept, und der Strahl steht mir dann doch zu nah bei den Königen und Hirten, als dass es ein einfacher Sonnenstrahl sein könnte.
Was ich sagen will: Mir scheint hier die religiöse Hoffnung zu überwiegen. Ich lese die frierende, trauernde Natur als Metapher für den Menschen, der sich nach spiritueller Wärme sehnt. Keine Ahnung, ob das von Dir beabsichtigt ist, aber mir fehlt hier die natureigene Kraft, da alles scheinbar erst durch eine religiöse Kraft belebt werden muss.
Ganz profane Grüße, annette
Hallo, ihr, besonders Cornelia,
dieser Text gehört zu denen von dir, die sich Widerspruch in mir regen lässt. Mir ergeht es wie Annette und Max- du hast eine sehr bildhafte Sprache, aber das Verweben deiner Gedanken und Bilder vor allem in S1 erschließt sich mir nicht ganz. Strophe zwei dagegen empfinde ich als gelungen, sie könnte fast alleine als kleines Hoffnungs- Gedicht stehen.
Habe einen schönen 3. Advent, KÖ aus Berlin
dieser Text gehört zu denen von dir, die sich Widerspruch in mir regen lässt. Mir ergeht es wie Annette und Max- du hast eine sehr bildhafte Sprache, aber das Verweben deiner Gedanken und Bilder vor allem in S1 erschließt sich mir nicht ganz. Strophe zwei dagegen empfinde ich als gelungen, sie könnte fast alleine als kleines Hoffnungs- Gedicht stehen.
Habe einen schönen 3. Advent, KÖ aus Berlin
Hallo Ihr Lieben,
dieses Gedicht ist am 2. Weihnachtsfeiertag im letzten Jahr entstanden.
Beim Öffnen des Rollladens in meinem Arbeitszimmer sah ich richtig dicke Schneeflocken auf die Magnolienknospen im Vorgarten fallen. Das sind die unterkühlt kristallnen Sterne, als die sie die durchbrechende Sonne erscheinen ließen. Die Fantasie vom gnädigen Schicksal, das die unerfüllten Wünsche fallenläßt mag ja kitschig sein.....nunja, wenigstens ist der schlechte Sommer im letzten Jahr Realität gewesen.
Es kööönnnte natürlich sein, daß ich am Abend zuvor etwas zu viel Rotwein hatte.....das bringt mich immer auf sentimentale Gedanken.
Liebe Grüße
Cornelia
dieses Gedicht ist am 2. Weihnachtsfeiertag im letzten Jahr entstanden.
Beim Öffnen des Rollladens in meinem Arbeitszimmer sah ich richtig dicke Schneeflocken auf die Magnolienknospen im Vorgarten fallen. Das sind die unterkühlt kristallnen Sterne, als die sie die durchbrechende Sonne erscheinen ließen. Die Fantasie vom gnädigen Schicksal, das die unerfüllten Wünsche fallenläßt mag ja kitschig sein.....nunja, wenigstens ist der schlechte Sommer im letzten Jahr Realität gewesen.
Es kööönnnte natürlich sein, daß ich am Abend zuvor etwas zu viel Rotwein hatte.....das bringt mich immer auf sentimentale Gedanken.
Liebe Grüße
Cornelia
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