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Weiß am Horizont

Verfasst: 08.12.2006, 20:06
von Perry
Weiß am Horizont


Es ist dieser Weg
unter Bäumen
der alle Dämme bricht
Bilder
ins Hinterland schwemmt

das Schattenflirren
eines Sommernachmittags
das bei der Hand nimmt
um noch einmal
Segel zu setzen

Verfasst: 08.12.2006, 20:28
von königindernacht
Oh, fast könnte ich mich zurücksehnen zu diesem Weg, den ich genau vor mir sehe.

Aber die Vorfreude auf Weihnachten und den Winter ist noch groß in mir.

Deshalb nur Eines: Es ist ein wunderschöner, kleiner Text und das Segelsetzen rundet ihn schwebend ab.

Herzlichst, KÖ

Verfasst: 08.12.2006, 21:45
von Mucki
Hallo Manfred,

dein Gedicht gefällt mir, da du den Leser mitnimmst, Zeile für Zeile auf dem Weg

Es ist dieser Weg --> ein guter Einstieg, der dem Leser gleich klar macht, dass es für das LI ein ganz besonderer Weg ist. Man ist sogleich gebannt und will ihm folgen

Bilder
ins Hinterland schwemmt
--> hier erscheint ein mystisches Bild beim Lesen, die Spannung steigt

das Schattenflirren
eines Sommernachmittags
das bei der Hand nimmt
um noch einmal
Segel zu setzen
--> sehr schöne Wortwahl "Schattenflirren" und so ein versöhnlicher ("das bei der Hand nimmt") und positiv, motivierender Aufbruch als Schluss.

Hab ich sehr gerne gelesen.
LG
Magic

Verfasst: 09.12.2006, 09:57
von Niko
hallo perry!

hut ab! der text ist dir hervorragend gelungen. schöne bilder, die stimmung gut erzeugt und durchgehalten. mehr davon!!!

lieben gruß: Niko, der nochmal lesen geht ;-)

Verfasst: 09.12.2006, 14:34
von Perry
Hallo KÖ,
es gibt vermutlich bei jedem von uns ein paar Bilder, die untrennbar mit bestimmten Lebensmomenten verbunden sind. Gerade in Zeiten der Besinnung tauchen sie unvermittelt in unseren Gedanken auf und versetzen uns für einen Moment in eine andere Zeit.
Es freut mich, dass du dieses Erinnern nachvollziehen konntest.
Danke fürs Gefallen und LG
Manfred

Hallo Gabriella,
ganz herzlichen Dank für deine Interpretation. Ich glaube, dass ich dieses rein aus dem Bauch heraus geschriebene Erinnerungsgefühl selbst nicht besser hätte erklären können.
Schicke dir ein Lächeln in den regnischen Nachmittag.
LG
Manfred

Hallo Niko,
freut mich, dass dich dieses eher unspektakuläre Erinnerungsbild ansprechen konnte. Manchmal ist weniger anscheinend doch genug (lächel).
Danke und LG
Manfred

Re: Weiß am Horizont

Verfasst: 10.12.2006, 19:01
von pandora
lieber perry,

ich tu' mich ehrlich gesagt schwer mit deinem text.
zum einen widersprechen sich in strophe eins "weg" und die folgenden "wasserbilder". (ich weiß, was du meinst, aber kann ein weg wirklich dämme brechen und bilder wegschwemmen? logischer wäre für mich, wenn du von einem fluss schreiben würdest.)
der übergang von strophe eins zu strophe zwei fällt mir schwer. ein komplett anderes bild, das ich nicht in beziehung zum vorangegangenen setzen kann.
in strophe zwei würde ich versuchen, zweimal "das" zu vermeiden.

lg
p.

Verfasst: 10.12.2006, 21:50
von Iris
Lieber Perry,

ich schließe mich dem an, was Pandora sagt, es ist dieser Fluß, der alle Dämme bricht, wäre logischer, doch man kann ja auch Wasserstraße oder -weg sagen ...
"Es ist dieser" gefällt mir nicht so, welcher denn?

Es ist mein/ein Weg ...
Es ist ein Wasserweg ...

wäre ohne nähere Umschreibung wie hier in Deinen Zeilen sinnvoller ...
finde ich zumindest.

LG Iris

Verfasst: 11.12.2006, 12:25
von Perry
Hallo Pandora, hallo Iris,
ich kann euere Fragen durchaus nachvollziehen. Es ist hier aber so, dass nicht ein Weg im allgemeinen Sinn gemeint ist, sondern ein "Erinnerungsbild an einen bestimmten Weg", der immer, wenn das Lyrich einen ähnlichen sieht, alle Dämme bricht und seine Gemütslage überschwemmt. Die Fortführung im zweiten Vers bezieht sich ebenfalls wieder auf diesen Weg, der neben den leidvollen Erfahrungen auch schöne Erinnerungen hervorruft, die auf einen Neuanfang hoffen lassen.
Über das zweimalige "das" denke ich gerne nach.
LG
Manfred