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so ist ES

Verfasst: 25.11.2006, 23:29
von noel
wenn ich spreche soll mein mund farbe formen
dass gebettet in safran
ein schweben über larven der hinfälligkeit
dass nur staub den tanz deines lichtes
zu umweben vermag
wenn ich spreche soll mein mund all
-ES erahnen
was wahr
_haft nichts ist & doch alles vermöglicht
denn dein ist das bild & das gefühl & die verbindlichkeit
ins gestern
so ist ES



II version


wenn ich spreche soll mein mund farbe formen
auf dass gebettet in safran
ein schweben über larven der hinfälligkeit
auf dass nur staub den tanz deines lichtes
zu umweben vermag
wenn ich spreche soll mein mund all
-ES erahnen
was wahr
_haft nichts ist & doch alles vermöglicht
denn dein ist das bild & das gefühl & die verbindlichkeit
ins gestern
so ist ES

Verfasst: 26.11.2006, 13:21
von Max
Liebe Noel,

stark finde ich den Beginn

soll mein mund farbe formen


Ein Wunsch, den ich unterschreibe seit der Einsicht, dass blau oder rot oder grün eben gar nichts sagt.
Schön finde ich auch, dass Du diese Farben im leuchtend gelben Safran eine Zeil später wieder aufgreifst. Mit

dass gebettet in safran
ein schweben über larven der hinfälligkeit


habe ich ansonsten aber das Problem, dass mir das Prädikat abhanden kommt beim Lesen.

Danach kehrt sich der Text für mich beinahe ins Religiöse.

all
-ES erahnen
was wahr
_haft nichts ist & doch alles vermöglicht


ist für mich so eine Beschreibung und noch mehr der Schluss

denn dein ist das bild & das gefühl & die verbindlichkeit
ins gestern
so ist ES


dessen Formehlaftigkeit mich beinahe an den katholischen Ritus, wobei das "so ist es" eben an die Stelle des "Amen" springt.

Sehr spannend

Liebe Grüße
max

Verfasst: 26.11.2006, 14:20
von noel
werter max

eigentlich ist nicht das prädikat (sonst müsste es ein das& nicht dass sein)
abhanden gekommen, sondern das personalpronomina, das du :)

ich dachte man könnte den bogen bis zum vermag, also ich mente das vermögen wäre bereitet?

ins religiöse -jein- in die ersatzreligion & das mit religiösen motiven, das:

all
-ES erahnen
was wahr
_haft nichts ist & doch alles vermöglicht


ist eher philosophisch gemeint
& der letzte absatz ist natürlich eine anlehnung an das vater unser

merci
noel

Verfasst: 26.11.2006, 14:38
von Jürgen
Hallo Noel,

dieses Gedicht habe ich fasziniert gelesen. Es steckt voller ungewöhnlicher und starker Bilder. Der Schluss bedient sich am Vaterunser, auch eine außergewöhnliche Idee.

Zum "dass"
Ich lese und verstehe es so:
"dass gebettet in safran ein schweben über larven der hinfälligkeit vermag"
und
"dass nur staub den tanz deines lichtes zu umweben vermag"
"dass" fungiert also wie ein "auf dass". Aber wenn ich es so lese, fehlt im ersten Nebensatz ein logisches Subjekt.

MfG

Jürgen

Verfasst: 26.11.2006, 14:40
von Jürgen
Oh noel

Da haben wir uns überschntten :-)

Deinen letzten Kommentar hatte ich noch nicht gelesen.

Schönen Sonntag

Jürgen

Verfasst: 26.11.2006, 14:50
von noel
ola jürgen

da nun zweimit dieser stelle
ein proBlem hatten....
lege ich mal die frage in den raum

muss ein DU
oder ein auf (feine idee, merci jürgen)
in den text gewebt werden?

Verfasst: 26.11.2006, 15:17
von Jürgen
Hallo nochmal

Es würde die Stelle sicherlich griffiger und leichter nachvollziehbar machen. Aber vielleicht sehen es weitere Kommentatoren ja anders.

Bis denn

Jürgen

Verfasst: 26.11.2006, 15:24
von leonie
Liebe noel,

auch ich bin fasziniert von Deinem Gedicht. Tue mich mit dem Aufbau am Anfang allerdings auch etwas schwer.

Liebe Grüße
leonie

Verfasst: 26.11.2006, 15:32
von Peter
Ein schwieriges Gedicht, noel, ausnahmsweise:-) - aber/und was für ein besonderer Ton!

Einen "logischen Durchbruch" finde ich, indem ich mich ganz auf diesen Satz verlasse:

Wenn ich spreche,
soll mein Mund Farbe formen,
(auf) dass nur Staub
den Tanz deines Lichtes
zu umweben vermag.

Aber weiter scheint mir auch dieses möglich:

wenn ich spreche soll mein mund farbe formen
(auf) dass gebettet in safran
schwebend über hinfälligen larven
nur staub den tanz deines lichtes
zu umweben vermag

...


Schön wie sich am Ende das Gedicht einfindet in den Rhythmus eines/ des Gebetes, und wie es sich dort (parallel/verschwiegen) einigt.

"Amen" bedeutet ja auch: So ist es, oder: So sei es?

Liebe Grüße,
Peter

Verfasst: 26.11.2006, 15:56
von noel
ich danke euch allen
für die beihilfe ;O)

@ peter

amen bedeutet so sei es
aber diese skönnte würde sollte
musste zu so ist ES wErden

merci noel

Verfasst: 26.11.2006, 17:14
von Max
Werte Frau Noel,

ja, sicher das Vater unser - manchmal ist man mit Dummehi geschlagen, zumindest klang es mir bekannt.

liebe Grüße
Max

Verfasst: 26.11.2006, 19:02
von Mucki
Liebe noel,

ja, die zweite Version gefällt mir besser, findet den Zugang zu mir. Bei der ersten hatte ich damit Probleme.
Saludos
Magic

Verfasst: 26.11.2006, 19:32
von noel
[schild=1 fontcolor=0000FF shadowcolor=4B0082 shieldshadow=1]grazie[/schild]

Verfasst: 26.11.2006, 19:33
von noel
oppure gracias