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Rien ne va plus
Verfasst: 18.11.2006, 12:48
von Sabine
Rien ne va plus
Falsch spielt ihr
mit mir nicht
sogar die Karten
auf dem Tisch
sind gezinkt
zu hoch ist der Einsatz
beim Roulette
eurer Eitelkeiten
ist Ehrlichkeit nur
ein Katzengoldlächeln
Verfasst: 18.11.2006, 13:41
von Mucki
Hallo Sabine,
gefällt mir! Anscheinend hat dich Toms "Arztbesuch" inspiriert, zumindest im Ansatz;-)
Gut hast du mit Worten "gespielt".
Sabine, ich fände es schön, wenn du im Blauen Cafe ein bisschen über dich erzählen würdest, hm? Du bist jetzt seit 13.9. hier. Ich würde dich gerne ein bisschen näher kennenlernen.
Saludos
Magic aka Gabriella
Verfasst: 18.11.2006, 16:31
von Sabine
Es freut mich, Magic, dass dir das Gedicht gefällt. Inspiriert zu diesem Text hatte mich vor fast einem Jahr ein konkretes Ereignis. Es ist also schon ein etwas "älteres" Werk von mir.
Vielleicht hat Toms "Arztbesuch" unterbewußt dazu geführt, dass ich gerade dieses Gedicht hier als erstes eingestellt habe.
Die Vorstellung werde ich noch nachholen.
LG Sabine
Verfasst: 18.11.2006, 16:51
von Mucki
Hallo Sabine,
ja, was das Unterbewusstsein so alles mit einem treibt
.gif)
Die Vorstellung werde ich noch nachholen.
Fein!
Saludos
Magic
Verfasst: 18.11.2006, 16:56
von Klara
Hallo,
mir erschließen sich die Karten nicht, wenn es doch vor allem um ein Roulettespiel geht (auch vom Titel vorgegeben).
Dann verstehe ich das "sogar" in der dritten Zeile nicht, gezinkte Karten auf dem Tisch sind doch erst recht falsches Spiel.
und insgesamt ist der Duktus "eure Eitelkeiten"... naja... ziemlich eitel, oder? (eDie Eitelkeit kommt im Übrigen befremdlich an, wenn es ums Roulett geht. Da hätte ich ganz andere Assoziationen, auf Leben und Tod, Gier und Geilheit, Nichtanderskönnen und Sucht, Glitter und Elend)
Mit wem wird geredet? Und wer spricht? Ein Spieler? Oder ist das alles nur ein Spiel mit gezinkten Wörtern?
Es tut mir Leid, wenn das jetzt wieder undiplomatisch ausgedrückt ist, aber ich wollte ja nicht riskieren, dass Ehrlichkeit nur ein Katzengoldlächeln ist
Trotzdem, erst recht, und ganz herzliches Willkommen im hiesigen Fegefeuer der wohldurchdachten und - gewogenen Eitelkeiten
wünscht dir
Klara
Verfasst: 18.11.2006, 17:13
von Mucki
Hallo Klara, hallo Sabine,
ich verstehe das "Roulette eurer Eitelkeiten" als Metapher.
Und mit meinem Kommentar, "gut mit Worten gespielt", meine ich ja gerade, dass du, Sabine, hier gut spielst mit den Kartenspiel und dem Roulette. Das Rien ne va plus ist m.E. die Aussage des LIs, mit mir nicht! So wie es eben auch im Text steht.
Saludos
Magic
Verfasst: 18.11.2006, 19:09
von Max
Liebe Sabine,
zunächst einmal möchte ich mich Magics Wunsch anschließen - auch ich wüsste gerne mehr über Dich!
Was den Text angeht, so kann ich Klaras Kritik schon stellenweise verstehen.
Sicher ist "Roulette der Eitelkeiten" eine Metapher, Magic, aber ebenso ist auch das falsche Spiel ja eine Metapher und es wäre einfach sehr schön, wenn diese beiden Metaphern, die ja auch chronologisch aufeinander folgen auch inhaltlich-bildlich aufeinander abgestimmt wären. Dafür finde ich das Bild des Katzengoldlächelns (wenn auch wieder eine andere Metapher ist) sehr gelungen.
Liebe Grüße
max
Verfasst: 19.11.2006, 11:42
von Lisa
Liebe Sabine,
huhu und Willkommen auch von hier
Ich schließe mich Klara und Max an. Mir gefällt das Katzengoldlächeln, vielleicht ist das auch schon öfter gebraucht, trotzdem (ich habe es selbst oft früher gesammelt).
Es ist für mich auch etwas unstimmig dass du von einem Spiel ins nächste wechselst. Entweder verlängerst du den Text und ergänzt es noch um andere Glücksspiele, wenn es eine Reihe wird, ist es kein unabsichtlich wirkender Bildbruch mehr, oder ich würde es einheitlich gestalten...
Leider muss ich mich Klara auch hier anschließen:
und insgesamt ist der Duktus "eure Eitelkeiten"... naja... ziemlich eitel, oder?
Ja, find ich auch...auch wenn ich weiß, dass es eine Art "affektgedicht" ist und dass man aus Wut, Unverständnis oder Verletztheit solche klaren Pole
ich (weiß was gut ist) und die anderen (die schlechten, falschen) ausbildet...als Gefühl und Reaktion nachzuvollziehen, in einem Gedicht schwer in einem Rutsch hinzunehmen und "Ja" zu sagen...
Liebe Grüße,
Lisa
Verfasst: 19.11.2006, 12:04
von Paul Ost
Liebe Sabine,
ein sehr interessantes Gedicht. Man kann es natürlich auch auf die Arbeit an diesem Forum übertragen. Fast habe ich das Gefühl, als wären wir uns vor einiger Zeit schon einmal im Internet begegnet.
Grüße
Paul Ost
Verfasst: 19.11.2006, 13:46
von Sabine
Vielen Dank erst einmal für eure Auseinandersetzung mit meinem Gedicht. Das hier benutzte "euer" sollte nicht verallgemeinern, sondern lediglich die Gruppe von Menschen ansprechen, die an diesem Spiel beteiligt sind, also die Mitspieler. Denn bei einem Glücksspiel hat es selten nur einen Mit- Gegenspieler. Schade, das es anscheinend so herüberkommt, als wolle das LyrIch alle ansprechen. Vielleicht klingt das Gedicht folglich besser, wenn es nur an eine Person gerichtet wird.
Rien ne va plus
Falsch spielst du
mit mir nicht
sogar die Karten
auf dem Tisch
sind gezinkt
zu hoch ist der Einsatz
beim Roulette
der Eitelkeiten
ist Ehrlichkeit nur
ein Katzengoldlächeln
Hm...So recht gefällt es mir so nicht, weil der Glücksspielcharakter damit fast verloren geht.
Der Titel bezieht sich, wie Magic geschrieben hast, auf das "mit mir nicht" im Gedicht.
Die Karten auf den Tisch legen ist hier gemeint als die Wahrheit zu sagen in einer Auseinandersetzung. Dass die Karten gezinkt sind sagt, dass selbst in einer solchen Situation geschummelt wird/wurde.
Der Einsatz ist zu hoch, wirklich ehrlich zu sein und vielleicht einen Fehler einzugestehen, weil man zu eitel ist, Schwächen zuzugeben.
So soll dann die Kugel entscheiden, wen es trifft, wie beim "Russisch Roulette". Daher der Übergang vom Kartenspiel zum Roulette.
@Paul Ost
Möglich, dass wir uns schon einmal begegnet sind, da ich auch in anderen Foren veröffentliche.
LG Sabine
Verfasst: 19.11.2006, 14:16
von Max
Liebe Sabine,
das ist lustig: für mich hat sich das Gedicht kaum verändert, der Übergang von der 2. Plural in die zweite Singular ist eher marginal, und Dir gefällt es nicht mehr. Ich denke, wenn Du den Einwänden hier begegnen willst, wenn du das willst, dann musst Du etwas an dem fröhlichen Mischen der Glücksspiele tun.
Liebe Grüße
max
Verfasst: 19.11.2006, 14:36
von noel
ola
mir gefällt di erste version
besser
sie ist mir stimmiger & auch weiter
wenn das roulette heraus soll/muss
ein bescheidener vorschlag:
Falsch spielt ihr
mit mir nicht
sogar die Karten
auf dem Tisch
sind gezinkt
zu hoch ist der Einsatz
beim Royal Flush
eurer Eitelkeiten
ist Ehrlichkeit nur
ein Katzengoldlächeln
vielleicht dir nicht gelungen
weildein titel dann...
Verfasst: 19.11.2006, 15:12
von Sabine
Max, ich denke schon, dass es ein Unterschied ist, ob ich Plural oder Singular benutze. Und Noels Antwort zeigt mir ja auch, dass der Plural stimmiger scheint (gerade im Bezug auf das Glücksspiel), also schon ein merklicher Unterschied vorhanden ist.
Der Änderungsvorschlag sollte das "euer" aus dem Text nehmen, welches beim Lesen hier einen Verallgemeinerungscharakter erweckte, den ich nicht beabsichtigt hatte.
@Noel
Dein Vorschlag hat etwas. Ich werde darüber nachdenken. Wobei ich mir noch nicht schlüssig bin, ob ich auf das Roulette wirklich verzichten möchte...allerdings nicht wegen des Titels.
LG Sabine
Verfasst: 19.11.2006, 17:15
von Max
Liebe Sabine,
nun ja, aber auf den Hauptkritikpunkt hat die Änderung eben keinen Einfluss - was das betrifft ist sie zumindest marginal ...
Liebe Grüße
max