Blauer Salon

Morgenmond


Noch laufen wir
freudig über Wiesen
auf der Suche
nach vierblättrigem Glück

bemerken viel zu spät
dass wir bereits Herbstzeitlose
in den Händen halten
deren Gift uns beschleicht

Noch glauben wir am Horizont
die Sonne aufsteigen zu sehen
aber es ist längst der frühe Mond
der uns den Weg weist

Ach, ein Gedicht, das mich so ganz verständnisvoll lächeln lässt, Perry.

Die leichte Melancholie, die aus seinen Bildern spricht, berührt mich. Das Schöne ist, dass der Text vielfältig auslegbar ist und dadurch persönliche Interpretationen fördert.
Nur das Gift, das uns beschleicht, will mir zu hart erscheinen in der Wortwahl.

Herzlichst, KÖ

Hallo KÖ,
danke für dein Stimmungsbild zu dem Text. Das "Altersgift" wirkt sicher unterschiedlich, deshalb scheint mir "schleichend" durchaus passend.
LG
Manfred

Lieber Manfred,

mir gefällt das sehr gut - auch, dass Herbstzeitlose (wie ich gerade gelesen habe- ihr bildet mich noch zum Botaniker weiter) wirklich giftig sind ist gut - nur stirbt man wenn binnen einiger Stunden am Gift - aber dafür kann ja die Herbstzeitlose nix ...

Liebe Grüße
max

Hallo Max,
danke für deine positive Einschätzung und den Hinweis auf die Giftwirkung der Herbstzeitlose. In diesem Fall war mir die Kombination Herbst (des Lebens) und das (Wehmuts)Gift wichtiger, als die genaue biologische Wirkung.
LG
Manfred

Lieber Manfred,

ich finde dein Gedicht einfach schön. Voller Wehmut und gelungenen Worten, die man verschieden deuten kann! Du hast ein Bild gemalt. Solche Gedichte mag ich sehr.
Saludos
Gabriella

Hallo Gabriella,
freut mich, dass dir mein "lebensherbstliches" Wortgemälde gefallen hat.
Danke für deine Einschätzung und LG
Manfred

Lieber Manfred,

Du schreibst:

In diesem Fall war mir die Kombination Herbst (des Lebens) und das (Wehmuts)Gift wichtiger, als die genaue biologische Wirkung.

das verstehe ich schon: aber, wenn es die entsprechende biologische Wirkung gar nicht gäbe, hätte ich gemeckert

Liebe Grüße
max