Durst
Ihr sagt: Nein,
ich lasse mich nicht
beeinflussen.
Und euer Glas
wird halb voll oder leer
bleiben.
Ich sage: Ja,
ich lasse mich
begeistern.
Und werde
getrunken
haben.
[Edit]: Untertitel "Ein Kommen und Gehen" nach Lisas Vorschlag gestrichen.
Durst
Hallo Magic,
ich lese gerade deinen Kommentar...und muss mich grad noch einmal dazu äußern.
Deinen Vorschlag, das "bleiben" (der Gleichheit oder Symmetrie halber oder aus anderen Gründen) auch abzusetzen, so wie das "haben", das würde ich gerade nicht empfehlen, weil das meines Empfindens nach dem besonderen Kick mit dem abgesetzten "haben" den springenden Funken /Effekt nehmen würde. Es würde es harmonisieren. Das fände ich schade.
Mir hat speziell dieses abgesprungene "haben" so gut gefallen.
LG
Cara
ich lese gerade deinen Kommentar...und muss mich grad noch einmal dazu äußern.
Deinen Vorschlag, das "bleiben" (der Gleichheit oder Symmetrie halber oder aus anderen Gründen) auch abzusetzen, so wie das "haben", das würde ich gerade nicht empfehlen, weil das meines Empfindens nach dem besonderen Kick mit dem abgesetzten "haben" den springenden Funken /Effekt nehmen würde. Es würde es harmonisieren. Das fände ich schade.
Mir hat speziell dieses abgesprungene "haben" so gut gefallen.
LG
Cara
Lieber Last,
das ist mir zwar wieder im Grundton sehr moralisch (ihr/ich) - aber es hat trotzdem was....weil ich die Moral des lyr. Ich mag
...die erweiternde Analogie in der zweiten Strophe dann packt mich schon. Begeisterung für viele Dinge kostet zuviel, Wiederholungen solcher Versuche unangebracht, da viele nach einigen gescheiterten Versuchen das Glas nur noch halb voll sehen (oder immer schon) ...die gefahr wittern, aufs Trinken verzichten... Doch das Ich lässt es darauf ankommen, die Perspektive wechselt, es - der Mensch,der den Versuch (wieder und wieder) wagt, wird im Bild zur Flüssigkeit in dem Glas...die getrunken wird (ausgenutzt, benutzt, "unnütz" Energie verschwendet von anderen Menschen, Träumen, dem Leben) ...und dann doch wieder...wandelt sich dieses passive Ausnutzen in das aktive getrunken haben...mir gefällt diese Sicht auf das Leben...Begriffe wie "ordentlicher Beruf", "Familiengründung" etc erfahren so eine Realtivierung...
...auf andere Situationen bezogen, kann man das Gedicht allerdings auch wenden...denn das grenzenlose begeistern lassen, kann, bei der falschen Sache, natürlich auch gefährlich sein (nicht für einen selbst, sondern für andere)...nehmen wir politische Strömungen etc...
Sprachlich:
Ich würde auch das bleiben nicht absetzen, sondern es so lassen, wie es ist. Den Effekt braucht das halb voll/leer nicht, da ja jeder diesen Schluss/Spruch kennt..mit dem Absetzen nähme man nur die Energie des letzten Umbruchs.
Ich würde aber den Untertitel streichen....
Liebe Grüße,
Lisa
das ist mir zwar wieder im Grundton sehr moralisch (ihr/ich) - aber es hat trotzdem was....weil ich die Moral des lyr. Ich mag

...die erweiternde Analogie in der zweiten Strophe dann packt mich schon. Begeisterung für viele Dinge kostet zuviel, Wiederholungen solcher Versuche unangebracht, da viele nach einigen gescheiterten Versuchen das Glas nur noch halb voll sehen (oder immer schon) ...die gefahr wittern, aufs Trinken verzichten... Doch das Ich lässt es darauf ankommen, die Perspektive wechselt, es - der Mensch,der den Versuch (wieder und wieder) wagt, wird im Bild zur Flüssigkeit in dem Glas...die getrunken wird (ausgenutzt, benutzt, "unnütz" Energie verschwendet von anderen Menschen, Träumen, dem Leben) ...und dann doch wieder...wandelt sich dieses passive Ausnutzen in das aktive getrunken haben...mir gefällt diese Sicht auf das Leben...Begriffe wie "ordentlicher Beruf", "Familiengründung" etc erfahren so eine Realtivierung...
...auf andere Situationen bezogen, kann man das Gedicht allerdings auch wenden...denn das grenzenlose begeistern lassen, kann, bei der falschen Sache, natürlich auch gefährlich sein (nicht für einen selbst, sondern für andere)...nehmen wir politische Strömungen etc...
Sprachlich:
Ich würde auch das bleiben nicht absetzen, sondern es so lassen, wie es ist. Den Effekt braucht das halb voll/leer nicht, da ja jeder diesen Schluss/Spruch kennt..mit dem Absetzen nähme man nur die Energie des letzten Umbruchs.
Ich würde aber den Untertitel streichen....
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo last,
diesen Text habe ich schon oft aufgerufen. Zunächst scheint ja die „Moral“ (ich empfinde es bei Dir wie Lisa nicht negativ) einfach zu sein: Lass Dich begeistern, beeinflussen. Spannend finde ich dann den letzten Satz. Denn wenn Du trinkst, verändert sich ja auch etwas im Glas. Und es scheint mir so, als wenn sich gerade durch das Sich-Einlassen und die Bereitschaft, sich selbst zu verändern das Glas auch immer wieder füllt. Es wir eben nie „halb voll“ oder „halb leer“ (also festgelegt) sein.
Wieder mal ein spannender Text von Dir.
Liebe Grüße
leonie
P.S. Ich kann allerdings mit dem Untertitel auch nicht soviel anfangen
diesen Text habe ich schon oft aufgerufen. Zunächst scheint ja die „Moral“ (ich empfinde es bei Dir wie Lisa nicht negativ) einfach zu sein: Lass Dich begeistern, beeinflussen. Spannend finde ich dann den letzten Satz. Denn wenn Du trinkst, verändert sich ja auch etwas im Glas. Und es scheint mir so, als wenn sich gerade durch das Sich-Einlassen und die Bereitschaft, sich selbst zu verändern das Glas auch immer wieder füllt. Es wir eben nie „halb voll“ oder „halb leer“ (also festgelegt) sein.
Wieder mal ein spannender Text von Dir.
Liebe Grüße
leonie
P.S. Ich kann allerdings mit dem Untertitel auch nicht soviel anfangen
Lieber Last,
das Moralische, ich würde sogar sagen, ein wenig Moralisierende deines Textes, ist ja auch schon anderen hier aufgefallen. Für mich bedeutet es automatisch, dass ich innerlich auf Distanz gehe, denn ich lasse mir die Quintessenz ungern vor-schreiben, selbst wenn ich inhaltlich voll mit ihr übereinstimme.
Skeptisch bin ich auch bei dem Bild dem halb vollen/halb leeren Glas, das so oft gebraucht wird, dass es sogar als Zitat schon verbraucht scheint ....
Liebe Grüße
max
das Moralische, ich würde sogar sagen, ein wenig Moralisierende deines Textes, ist ja auch schon anderen hier aufgefallen. Für mich bedeutet es automatisch, dass ich innerlich auf Distanz gehe, denn ich lasse mir die Quintessenz ungern vor-schreiben, selbst wenn ich inhaltlich voll mit ihr übereinstimme.
Skeptisch bin ich auch bei dem Bild dem halb vollen/halb leeren Glas, das so oft gebraucht wird, dass es sogar als Zitat schon verbraucht scheint ....
Liebe Grüße
max
Hallo zusammen,
zuerst einmal freut es mich, dass es den meisten gefällt
Ich meine Magics Vorschlag ganz gut zu verstehen, denn mit den Wörtern "bleiben" und "haben" spiele ich ja schon, gerade hinsichtlich des Untertitels, auch sprachmelodisch ist das überlegenswert. Umsetzen werde ich diesen Tipp aber nicht, aus den bereits von Lisa und Cara genannten Gründen, in der zweiten Strophe werden durch den Absatz auch die vorangehenden Zeilen verändert, dieser Effekt würde verloren gehen oder zumindest geschwächt werden, wenn ich auch in der ersten Strophe so einen Umbruch setzen würde.
Der Kompromiss ist es dann den Untertitel zu streichen, das nimmt den beiden Wörtern m.E. etwas die Betonung, außerdem befürchte ich, dass mein Gedicht deshalb etwas überladen wurde, anfangen konnte damit ja auch nicht jeder etwas (ich befürchte sogar allein Magic).gif)
Interessant finde ich jetzt den Aspekt, dass dieses "Moralisiernde" wie ihr es nennt euch, besonders Max, stört, abstößt. Zitat:
Denn genau diesen (m.E.) Makel spreche ich ja an, wenn ich schreibe: "Ihr sagt: Nein,/ ich lasse mich nicht/ beeinflussen."
Im Übrigen war es mir völlig bewusst, dass das halbvolle/leere Glas so sehr abgelutscht ist, genau deshalb eignet sich das Bild hier auch bestens um diesen "spießigen"(?) Charakterzug zu beschreiben
LG
Last
zuerst einmal freut es mich, dass es den meisten gefällt

Ich meine Magics Vorschlag ganz gut zu verstehen, denn mit den Wörtern "bleiben" und "haben" spiele ich ja schon, gerade hinsichtlich des Untertitels, auch sprachmelodisch ist das überlegenswert. Umsetzen werde ich diesen Tipp aber nicht, aus den bereits von Lisa und Cara genannten Gründen, in der zweiten Strophe werden durch den Absatz auch die vorangehenden Zeilen verändert, dieser Effekt würde verloren gehen oder zumindest geschwächt werden, wenn ich auch in der ersten Strophe so einen Umbruch setzen würde.
Der Kompromiss ist es dann den Untertitel zu streichen, das nimmt den beiden Wörtern m.E. etwas die Betonung, außerdem befürchte ich, dass mein Gedicht deshalb etwas überladen wurde, anfangen konnte damit ja auch nicht jeder etwas (ich befürchte sogar allein Magic)
.gif)
Interessant finde ich jetzt den Aspekt, dass dieses "Moralisiernde" wie ihr es nennt euch, besonders Max, stört, abstößt. Zitat:
das Moralische, ich würde sogar sagen, ein wenig Moralisierende deines Textes, ist ja auch schon anderen hier aufgefallen. Für mich bedeutet es automatisch, dass ich innerlich auf Distanz gehe, denn ich lasse mir die Quintessenz ungern vor-schreiben, selbst wenn ich inhaltlich voll mit ihr übereinstimme.
Denn genau diesen (m.E.) Makel spreche ich ja an, wenn ich schreibe: "Ihr sagt: Nein,/ ich lasse mich nicht/ beeinflussen."

Im Übrigen war es mir völlig bewusst, dass das halbvolle/leere Glas so sehr abgelutscht ist, genau deshalb eignet sich das Bild hier auch bestens um diesen "spießigen"(?) Charakterzug zu beschreiben

LG
Last
Lieber Last,
als expliziz angesprochener muss ich dann noch einmal nachhaken: es ist nicht wahr, dassich mich nicht beeifnlussen ließe - nur ungern von etwas oder jemandem, das oder der daher kommt, als wüsste er schon alles über die Welt ... genau das nenne ich danna uch moralisieren
Liebe Grüße
max
als expliziz angesprochener muss ich dann noch einmal nachhaken: es ist nicht wahr, dassich mich nicht beeifnlussen ließe - nur ungern von etwas oder jemandem, das oder der daher kommt, als wüsste er schon alles über die Welt ... genau das nenne ich danna uch moralisieren


Liebe Grüße
max
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