Zirkusluft

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
maxl

Beitragvon maxl » 16.10.2006, 20:18

Version II

Weißgesicht mit
schwarzer Träne

- lache Bajazzo -

schlägt rote Nase
aus dem Riesenschuh

- schubididudu -

Jahrelang dieselbe
Chose –weiß und rot

- sei immer vergnügt -




Version I

Weißgesicht mit schwarzer
Träne, überheblich
singt, dreht brokatbehost

den Arenakreis

schlägt mit Wortwitz
rote Nase, der im
Riesenschuh

schubididudu

aneinander sind gekettet
sie oft lebenslang
Komikqual

by maxl
Zuletzt geändert von maxl am 19.10.2006, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 16.10.2006, 20:41

Lieber maxl,
die Idee finde ich gut!
Mir scheinen die Formulierungen zu Beginn sehr bemüht, da würde ich vorschlagen zu kürzen, zum Beispiel:
Weißgesicht mit schwarzer
Träne(, überheblich)
singt, dreht (brokatbehost, stattdessen vielleicht: beschwingt )

den (Arena)kreis

Ich weiß, dass da vielleicht was fehlt, ich würde vorschlagen, da etwas „leichtere Formulierungen“ zu suchen, s.o.
Dann würde ich auf jeden Fall das „Komikqual“ streichen, das ist ja eine Art Fazit. Meiner Meinung nach zieht der Leser das selber. Wenn Du es unbedingt brauchst, würde ich vorschlagen, es als Titel zu wählen, das Weißgesicht und rote Nase ja auch im text vorkommen.
Liebe Grüße
leonie

maxl

Beitragvon maxl » 18.10.2006, 15:41

Liebe Leonie,

danke, dass du dich annimmst. Ich überarbeite mal.


lg
maxl

Max

Beitragvon Max » 18.10.2006, 20:15

Lieber Maxl,

ich frage mich nach der Lektüre der Zeilen ein wenig, was denn die Aussage des ganzen sein soll, worauf läuft das Gedicht hinaus? Mir scheint, dass die dritte Strophe, wenn sie die Quintessenz enthält, relativ wenig mit den vorhergehenden Strophen zu tun hat, oder?

Liebe Grüße
max

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 18.10.2006, 20:29

Hallo,

ich glaube Maxl nimmt hier Bezug auf die beiden gegensätzlichen Clowntypen - die eben sehr verschieden sind, aber wie es sich eben so verschieden sind, dass sie sich komplementär verhalten - also auf einer anderen Abstraktionsebene wieder dasselbe sind. Wie man zum Beispiel den typischen Schneewitchenapfel (halb rot/halb grün) auf einem Schwarzweißphoto als einen einheitlich grauen Apfel sieht....(weil KOmplementärfarben = gleicher Helligkeitswert...)..auf einer Seite also wirkt alles komplementär, auf einer anderen ist dieser gegensatz eben das gemeinsame...

...ebenso hier die beiden....tragisch gegensätzlich, aber wie zwei seiten einer münze nicht trennbar...

Zum Text: Mir scheint er noch nicht genügend ausgearbeitet oder - wenn das nicht zutrifft, dann schließe ich mich leonies "zu bemüht" an...vielleicht, weil du nicht ganz genau weißt, wie viel Andeutung nötig wie viel zu viel wäre? Die Bilder an sich tragen - aber das Arrangement ist noch etwas stoßend im Klang...

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 18.10.2006, 20:40

Liebe Lisa,

ja, sicher, das mit den Clowntypen ist mir auch aufgefallen, aber dennoch fällt es mir schwer, von den ersten beiden Strophen auf die dritte zu kommen.

Liebe Grüße
max

maxl

Beitragvon maxl » 18.10.2006, 21:13

Hallo Lisa, hallo Max,

ich wollte gern die Gegensätzlichkeit zeigen und zugleich
in Strophe 3 die Unmöglichkeit, allein in der Arena zu bestehen.

Die Zuschauer erwarten ja, dass das vornehme Wißgesicht den dummen August
auflaufen lässt.

So sind sie eben nur miteinander möglich.

Ich muss das auf die Reihe kriegen.
Danke sehr für die Gedanken,

lg
maxl

Max

Beitragvon Max » 18.10.2006, 21:32

Lieber Maxl,

es stimmt schon, die beiden bedingen sich, wobei mir der August unabhängiger zu sein scheint als der Pierrot.
Ich finde das Thema allerdings problematisch - schwer nicht Klischees zu assoziieren,

Liebe Grüße
Max

maxl

Beitragvon maxl » 19.10.2006, 12:29

Hallo und danke für die Anregungen,

Max: ich weiß nicht, ob jetzt weniger Klischee drin ist, hoffentlich.

lg
maxl

PS: Ich würde gern im Austausch mehr zu euren Gedichten sagen, aber dazu fehlt mir noch das Wissen.

Max

Beitragvon Max » 19.10.2006, 20:09

Lieber Maxl,

nicht einfach, dass klischeefrei zu schreiben, schätze ich ...

was ich auf jeden Fall retten würde, ist das"lebenslang" aus der ersten Version:

sei lebenslang vergnügt

würde mir z.b. besser gefallen, was denkst du?
Liebe Grüße
max


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