Blauer Salon

1. Fassung

Warum das Hausschwein...

Einst war es das Hausschwein Leid
denn es sah oft voller Neid

wie manches Tier im Pelz flanierte,
der es putzte und auch zierte.

Es fühlte sich so dick und hässlich,
und dazu nackt, es fand sich grässlich.

Der dünne Schwanz war kurz und glatt
kein Härchen wuchs, es war es satt!

So wünschte es sich ein Toupet
von seinem Schöpfer, doch ohjee..

Kein Tier schenkte sein Haar dafür,
vergeblich hoffte es auf Zier.

So bekam es auf die Schnelle
in seinen Schwanz‚ ’ne Dauerwelle.


© Eliane


***

2. Fassung



Warum das Hausschwein...

Einst war es das Hausschwein Leid
denn es sah oft voller Neid

wie manches Tier im Pelz flanierte,
der es putzte und auch zierte.

Es fühlte sich so dick und hässlich,
und dazu nackt, es fand sich grässlich.

Der dünne Schwanz war kurz und glatt
kein Härchen wuchs, es war sich satt!

So wünschte es sich ein Toupet
von seinem Schöpfer, doch ohjee..

Denn der entschied in seiner Größe:
Das Schwein behalte seine Blöße!

Als Trost bekam es auf die Schnelle,
in seinen Schwanz ’ne Dauerwelle.


© Eliane

Eliane, köstlich!

Es freut mich sehr, daß wieder da bist und so produktiv.

Hm.

Wozu eine operative Auszeit nicht alles gut ist?

Vielleicht sollte ich mal meinen Arzt aufsuchen.



Moshe

lieber moshe,

dieses Gedicht ist schon älter und gehört in die Rubrik "Putzgedicht" so wie das " Duschlotion/Seifen-Dinggedicht"

Als geistige Beschäftigung während unliebsamer Tätigkeit sind sie ideal, leicht zu merken, weil gereimt, so dass sie auch später noch in die Tasten gehauen werden können.

es grüßt dich

:eusa_angel: Eliane

Hast du noch mehr davon?

Ich lese das sehr gern !!!!!

Mein Onkel war der größte Anhänger von solchen Texten, den ich kannte (Er konnte hunderte solcher Texte auswenig rezitieren) und so berührt es mich sehr, macht mich lachen, auch im dunkelsten Wald.

Schön

Moshe

Liebe eliane,

ich find den Bogen auch lustig, ich würde sagen, der text reiht sich in die Tradition der Ringelschwanz-erklärer ein . ich hab das ganz gern gelesen.

Zwei Stellen sind für mich sprachlich noch nicht ganz rund:

wie manches Tier im Pelz flanierte,
der es putzte und auch zierte.

hier stört mich das der...es müsste doch eigentlich den es putze heißen, oder? Daher würde ich den Satz etwas umstellen...oder ich verstehe nicht, wie du es meinst

Kein Tier schenkte sein Haar dafür,
vergeblich hoffte es auf Zier.

hier find ich wirkt der Inhalt etwas zu hiningepresst in die zeilen...zudem würde ich vielleicht einen anderen Grund nehmen, denn warum sollte der Schöpfer nicht neue haare herstellen können? Vielleicht sowas wie, dass der Schöpfer die letzten haare bei einem besonderen Tier verbraucht hat und nun sind keine mehr da...oder sowas...wenn du den grund nciht änderst, würde ich aber trotzdem die Formulierung dieser beiden Zeilen ändern...die wirken zu gepresst...

Ansonsten fand ich das witzig

Liebe Grüße,
lisa

Liebe Lisa,

danke für's Lesen, Gefallen und deinen gewohnt kritischen Blick!

zur Zeile

dass manches Tier im Fell flanierte,
der es putzte und auch zierte


mit "putzen" meine ich "herausputzen", also durch sein Fell wirkt das Tier "herausgeputzt" , wobei "heraus" in dem Fall wegfallen kann. Es ist vielleicht nicht mehr im allgemeinen Sprachgebrauch, dass man beispielsweise sagt: "Der Hut "putzt" dich".

Nun ist mir aber der FATALE Fehler aufgefallen : es heißt ja DAS Fell, sodass es heißen muss "das es putzte und auch zierte" und deshalb werde ich das mal schnell abändern

Ist es damit klargestellt?

Die "Sache mit den Haaren" werde ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen.

liebe Grüße
Eliane

liebe eliane,

manchmal ist das leben offenbar etwas verwirrend -

nun steht da "das pelz" - "der pelz" hatte mich eigentlich nicht gestört .-)

grüße,
aram

menno...

bin ich denn heute soooo wurres???

nun hatte ich "das Fell" im Kopf!!

Ich glaube, das sind die "Narkose-Nachwirkungen" von letzter Woche!

grrrr...

DANKE, aram!

lG,

Eliane

Liebe Eliane!

Köstliche Schweinerei

Orit

Liebe Eliane,

Dein Gedicht hat mich an eine Tiergeschichte erinnert, die in einem meiner Kinderbücher stand. Da hieß es, dass Gott zunächst alle Tier nackt erschuf und ihnen erst später ihr Fell schenkte, dick oder dünn, einfarbig, fleckig, streifig, wie sie es sich halt wünschten. Nur das dumme Schwein kam zu spät, weil es zu lang gefressen hatte, und Gott hatte keine Haare mehr. Also brannte er dem Schwein ein Löckchen in den Schwanz.

Da hattest Du beinahe dieselbe köstliche Idee ... natürlich war die Geschichte auch nicht so schön gereimt

Was ich beim Lesen etwas sperrig fand, war das "es war es satt" - könnte man das nicht anders formulieren, z.B. "es war sich satt"?

Das Komma in der letzten Zeile ist übrigens überzählig.

Ansonsten bleibt mir auch nur, ein "mehr davon!" zu rufen ...

Schweinchengrüße
Zefira

:eusa_angel: @ Orit

hallo Zefira,

also DIE Geschichte kannte ich nicht! Aber eigentlich nicht verwunderlich, dass ähnliche Gedanken schon mal geschmiedet wurden.

Danke für den guten Tipp, "es" durch "sich" zu ersetzen! (gefiel mir eigentlich auch nicht)

Werde ich gleich abändern.

hallo Lisa,

In Sachen "Haarersatz" fiel mir auch eine Alternative ein. Ich werde also die neue Version im Eingangsposting druntersetzen

liebe Grüße
Eliane

Liebe eliane,

nicht nur, dass ich dir danke, einen neuen Ausdrukc kennen gelernt zu haben @putze , nein ich find jetzt fließt auch die umgearbeitete Stelle serh schön......ich find nicht nur dem Schweinchen hat der Friseurtermin gut getan .

Ist toll geworden...

Liebe grüße,
Lisa

Spätlese ...

ge(schm | gr)unzelt beim Lesen ))

Ich schließe mich dem moshe an, ... 'hast Du noch mehr?'

Lg
Hoedur