Für dich und die Fische

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
DasM

Beitragvon DasM » 02.10.2006, 20:21

Für dich und die Fische



Wir saßen
oft am See unserer
einzigartigen Liebe,
spiegelten unsere
Gefühle auf der
dunklen Oberfläche
und fütterten
die Fische
der Vergangenheit
mit unseren Tränen.

Zur
Laichzeit erfanden
wir Namen für die
Neugeborenen
und vergaßen es,
erwachsen zu werden.

Erinnerst du dich?

Ich habe dich lange
nicht gesehen,
und das Wasser
meines Lebens ist
trüb geworden.

Manchmal sitze
ich wieder hier,
und meine Tränen
fließen in das Wasser.
Fische habe
ich hier nie mehr
gesehen.

Cara

Beitragvon Cara » 02.10.2006, 20:51

Schön,
Michael,
da ist es ja,
das
Du.

(siehe mein Kommentar zum Gedicht "Persönliches Opfer")


LG
Cara
Zuletzt geändert von Cara am 02.10.2006, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.

DasM

Beitragvon DasM » 02.10.2006, 21:09

schön, das es angekommen ist, denn eigentlich bin ich in beziehungssachen alles andere als ein ichbezogener mensch.

ich habe gehofft, das dieser text die verbundenheit mit einem geliebten menschen
aufzeigen konnte.

ich hoffe aber auch das dir der text in seiner form und in seinem ausdruck gefallen konnte.


liebe grüße
michael

Cara

Beitragvon Cara » 02.10.2006, 21:16

Michael,

dieses Gedicht gefällt mir in Form und Ausdruck. Es ist ein schönes Bild, das du da entwirfst.

Ich frage mich:
Woher kamen eigentlich die Tränen in der ersten Strophe?



Cara

DasM

Beitragvon DasM » 12.10.2006, 17:24

OOOOOh, da hätte ich fast einen meiner lieblingstexte vergessen, wurde aber eben in einem anderen thread darauf aufmerksam gemacht, das ich ihn hier eingestellt hatte.

lieben dank für die guten kritiken bis hierher,
bei diesem text ist mir das sehr wichtig.


liebe grüße
michael

Perry

Beitragvon Perry » 12.10.2006, 17:56

Hallo DasM,
den Titel finde ich sehr gut gesetzt. Das Gedicht erzählt mit wehmütigen Bildern von einer vergangenen Liebe. Ich könnte mir den Text mit etwas weniger Adjektiven und Pathos noch wirkungsvoller vorstellen, weil dann die Fantasie des Lesers mehr Raum hätte.
Vorschlag:

Wir saßen oft am See
spiegelten unsere Gefühle
und fütterten
die Fische.

Zur Laichzeit
erfanden wir Namen
für die Neugeborenen
vergaßen erwachsen zu werden.

Ich habe dich
lange nicht gesehen
und das Wasser ist
längst trüb geworden.

Meine Gedanken
fließen in den Teich.
Fische habe ich
nie mehr gesehen.

LG
Perry

PS: Entschuldige, jetzt habe ich mehr geändert, als ich eigentlich wollte.

DasM

Beitragvon DasM » 13.10.2006, 11:38

Ja,
das hast du.
Trotzdem erstmal danke für deine Idee.
Muss aber sagen das du durch deine Textarbeit den Text etwas in Telegrammstil gebracht hast, und das ich finde er hat dadurch an Gefühl verloren. Bin mir ziemilch sicher, das du das so nicht wolltest.


Aber wie gesagt, es freut mich trotzdem, das du dir Gedanken gemacht hast.

Michael


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