Gartenwildnis
im späten September
Distelfresser
arbeiten sich
mit nachmittäglicher Sonnenkraft
zähneknirschend
in die Zeit hinein
(c) Cara
Distelfresser (früherer Titel:Spät und zäh)
Liebe Cara,
ich versuche, mich deinem Gedicht zu nähern und stelle fest, dass ich (noch) von den Disteln gehindert werde zu verstehen...
Die Gartenwildnis kann ich hier auch mit eigenen Augen vor meiner Haustüre betrachten, sicher keine Kunst das zu verstehen
, aber dann kommen die Distelfresser ins "Spiel"...
Das Gedicht bekommt eine andere Ebene, das spüre ich, aber tappe noch im Dunklen, oder in den Disteln.
Ich bin sehr gespannt, was andere herauslesen und was du dazu schreiben wirst.
Schade, dass Michael nicht ein wenig davon geschrieben hat, wie er denn den Text versteht.
Liebe Grüße
Gerda
ich versuche, mich deinem Gedicht zu nähern und stelle fest, dass ich (noch) von den Disteln gehindert werde zu verstehen...
Die Gartenwildnis kann ich hier auch mit eigenen Augen vor meiner Haustüre betrachten, sicher keine Kunst das zu verstehen
.gif)

Das Gedicht bekommt eine andere Ebene, das spüre ich, aber tappe noch im Dunklen, oder in den Disteln.
Ich bin sehr gespannt, was andere herauslesen und was du dazu schreiben wirst.
Schade, dass Michael nicht ein wenig davon geschrieben hat, wie er denn den Text versteht.
Liebe Grüße
Gerda
Für mich handelt es sich bei der gartenwildnis um gefühle die schon lange durcheinander sind.
ma ist auch nicht mehr ganz jung, darum wird der september angesprochen.
der distelfresser ist ein mensch, der diese wildnis wieder in ordnung bringt.
die disteln stehen für die verletzungen die man sich zugezogen hat bis der distelfresser kommt.
die sonnenkraft wird benötigt, damit unter den disteln, oder wenn diese weg sind, wieder die "blume der liebe " wachsen kann.
zähneknirschend bedeutet, das es natürlich ein schwerer weg ist, den man sich da gemeinsam vorgenommen hat.
in die zeit hinein ist für mich eine beschreibung dafür, das es natürlich dauert, bis wieder vertrauen, liebe und zukunft aufgebaut sind.
so sehe ich den text.
und er ist einfach klasse verschlüsselt.
aber auch wenn die interpretation eine andere sein sollte, hat mich der text begeistert.
michael
ma ist auch nicht mehr ganz jung, darum wird der september angesprochen.
der distelfresser ist ein mensch, der diese wildnis wieder in ordnung bringt.
die disteln stehen für die verletzungen die man sich zugezogen hat bis der distelfresser kommt.
die sonnenkraft wird benötigt, damit unter den disteln, oder wenn diese weg sind, wieder die "blume der liebe " wachsen kann.
zähneknirschend bedeutet, das es natürlich ein schwerer weg ist, den man sich da gemeinsam vorgenommen hat.
in die zeit hinein ist für mich eine beschreibung dafür, das es natürlich dauert, bis wieder vertrauen, liebe und zukunft aufgebaut sind.
so sehe ich den text.
und er ist einfach klasse verschlüsselt.
aber auch wenn die interpretation eine andere sein sollte, hat mich der text begeistert.
michael
Hallo Cara,
ich mag das Gedicht, auch wenn es sich mir noch nicht voll erschlossen hat, inuitiv fühel ich mich schon beim Text angekommen....
Allerdings kann ich M's Interpretation nicht folgen (obwohl sie möglich ist!? den ansatz finde ich interessant). Zwar herrscht eine auffällige Ruhe im Text, aber für mich mit "keinem guten Ausgang"...dafür ist für mich die Zeit am Ende zu unverhinderlich. Vielmehr scheint mir das lyr. Ich zum einen zu beobachten, was in der zeit passiert, zum anderen aber selbt eben in dieser zeit zu sein und beides in dem Moment als gleiches zu empfinden. Für mich ist das Gedicht eine Art (immer wiederkehrender) Entschluss in die Zeit zu gehen.
Zu sprachlichen Anmekrungen warte ich erst einmal auf deinen Kommentar, dazu bin ich noch zu unsicher.
Liebe Grüße,
Lisa
ich mag das Gedicht, auch wenn es sich mir noch nicht voll erschlossen hat, inuitiv fühel ich mich schon beim Text angekommen....
Allerdings kann ich M's Interpretation nicht folgen (obwohl sie möglich ist!? den ansatz finde ich interessant). Zwar herrscht eine auffällige Ruhe im Text, aber für mich mit "keinem guten Ausgang"...dafür ist für mich die Zeit am Ende zu unverhinderlich. Vielmehr scheint mir das lyr. Ich zum einen zu beobachten, was in der zeit passiert, zum anderen aber selbt eben in dieser zeit zu sein und beides in dem Moment als gleiches zu empfinden. Für mich ist das Gedicht eine Art (immer wiederkehrender) Entschluss in die Zeit zu gehen.
Zu sprachlichen Anmekrungen warte ich erst einmal auf deinen Kommentar, dazu bin ich noch zu unsicher.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Huhu,
und mir fällt gerade auf, dass der Titel doch in Ms Richtung gehen könnte?
(Nun brauche ich Hilfe)
Cara, du siehst, wir sind fasziniert.gif)
(unheimlich stimmt Gerda...)
und mir fällt gerade auf, dass der Titel doch in Ms Richtung gehen könnte?
(Nun brauche ich Hilfe)
Cara, du siehst, wir sind fasziniert
.gif)
(unheimlich stimmt Gerda...)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Michael, Gerda, Lisa,
habt vielen Dank für eure Kommentare, d.h. Bemühungen um das Gedicht.
zu DasM:
Danke für deine so sehr positive Rückmeldung, Michael!
Deine Interpretation stimmt weitestgehend mit meiner eigenen überein.
Man siehst natürlich fast immer sich selber in dem, was man außen( in einem fremden Text) sieht(das geht jedem so). Aber in diesem Falle kommst du mir sehr nahe.
Außer in dem, dass du in deinem Bild der Interpretation einen "gemeinsamen Weg" (eine Beziehung) siehst, ich dagegen mich ganz allein im Kampf mit den zähen Disteln sehe. Ich sehe mich und mein Lebensmuster. Ich sehe die anstrengende Arbeit an "alten", eingebranntenLebensrillen, die sehr schwierig nur veränderbar sind, fast aussichtslos, zumal die widerborstigen Disteln jedes Jahr nachwachsen.
So wächst mir der Distelbusch in meinem Garten jedes Jahr (zumindest alle 2 Jahre) mit steter Restistenz "über den Kopf" und muss, auch wenn es mir "den Rücken bricht", beschnitten werden. Es gibt nichts Ätzenderes, lach!
zu Gerda:
Lächel.....meine dir unverständlichen Gedichte vor meinem Rückzug hier (siehe "lebens-ton") scheinen bei dir bewirkt zu haben, dass du mich erst mal mit Vorsicht genießt. Du sagst häufiger, dass du dir erst mal bei meinen Sachen unsicher bist......*g*, .....vermute nicht zu viel Verborgenes!
Aber Danke für dein feed back.
Lisa:
Es stimmt alles so, wie du schreibst:
Da herrscht eine auffällige Ruhe (ein Warten....)mit keinem guten Ausgang.
Da ist die Zeit ein Balken (bestehend aus Disteln).
Das lyr. Ich (in dem Falle ich selber) schaut in die Zeit hinein, beobachtet, was passiert und ist selber in dieser Zeit. Es schaut also in sich selber hinein.
Das Gedicht ist ein Auflehnen gegen das Warten in der zähen Zeit.
So weit erst mal......
Liebe Grüße an euch alle
Cara
PS: Ich lese gerade Gerdas und Lisas zusätzliche Bemerkungen:
Ja, stimmt....unheimlich.....das Leben hat schon was "Unheimliches" an sich, manchmal....ist halt dazu da, entschlüsselt zu werden. Aber Quatsch, wenn ich das lese, was ich gerade schreibe: Es ist etwas "Heimliches".
Woher kommt eigentlich der Ausdruck "unheimlich"????? Von "Nicht-Heimelig", nicht "bequem".....ja, das trifft es.
habt vielen Dank für eure Kommentare, d.h. Bemühungen um das Gedicht.
zu DasM:
Danke für deine so sehr positive Rückmeldung, Michael!
Deine Interpretation stimmt weitestgehend mit meiner eigenen überein.
Man siehst natürlich fast immer sich selber in dem, was man außen( in einem fremden Text) sieht(das geht jedem so). Aber in diesem Falle kommst du mir sehr nahe.
Außer in dem, dass du in deinem Bild der Interpretation einen "gemeinsamen Weg" (eine Beziehung) siehst, ich dagegen mich ganz allein im Kampf mit den zähen Disteln sehe. Ich sehe mich und mein Lebensmuster. Ich sehe die anstrengende Arbeit an "alten", eingebranntenLebensrillen, die sehr schwierig nur veränderbar sind, fast aussichtslos, zumal die widerborstigen Disteln jedes Jahr nachwachsen.
So wächst mir der Distelbusch in meinem Garten jedes Jahr (zumindest alle 2 Jahre) mit steter Restistenz "über den Kopf" und muss, auch wenn es mir "den Rücken bricht", beschnitten werden. Es gibt nichts Ätzenderes, lach!
zu Gerda:
Lächel.....meine dir unverständlichen Gedichte vor meinem Rückzug hier (siehe "lebens-ton") scheinen bei dir bewirkt zu haben, dass du mich erst mal mit Vorsicht genießt. Du sagst häufiger, dass du dir erst mal bei meinen Sachen unsicher bist......*g*, .....vermute nicht zu viel Verborgenes!
Aber Danke für dein feed back.
Lisa:
Es stimmt alles so, wie du schreibst:
Da herrscht eine auffällige Ruhe (ein Warten....)mit keinem guten Ausgang.
Da ist die Zeit ein Balken (bestehend aus Disteln).
Das lyr. Ich (in dem Falle ich selber) schaut in die Zeit hinein, beobachtet, was passiert und ist selber in dieser Zeit. Es schaut also in sich selber hinein.
Das Gedicht ist ein Auflehnen gegen das Warten in der zähen Zeit.
So weit erst mal......
Liebe Grüße an euch alle
Cara
PS: Ich lese gerade Gerdas und Lisas zusätzliche Bemerkungen:
Ja, stimmt....unheimlich.....das Leben hat schon was "Unheimliches" an sich, manchmal....ist halt dazu da, entschlüsselt zu werden. Aber Quatsch, wenn ich das lese, was ich gerade schreibe: Es ist etwas "Heimliches".
Woher kommt eigentlich der Ausdruck "unheimlich"????? Von "Nicht-Heimelig", nicht "bequem".....ja, das trifft es.
Liebe Cara,
ich habe gelesen, welche Intention dich zu diesem Text inspiriert hat.
Danke, nun verstehe ich auch.
Bleibt de Frage: Ist die Jahreszeit auch Teil dieser Intention... "Herbst des Lebens" und immer noch "Beim Auf - Räumen"?
Bezüglich des "Unheimlich", bin ich mir nicht sicher, denn die Ergebnisse meiner Suche sind nicht eindeutig. Allerdings habe ich nichts gefunden, was auf eine Wortverwandschaft zwischen heimelig und (un) heimlich hindeutet.
Heimlich ist etwas, das im Verborgenen geschieht, etwas Unheimliches kommt aus dem Verborgenen, man sieht es noch nicht, man fühlt oder riecht es aber schon...
(ungeuerlich, unvorstellbar, im Duden fand ich: finster, dämonisch, beklemmend, anrüchig), wird aber auch gebracucht zur Verstärkung von Adjektiven, unheimlich groß z. B.
Liebe Grüße
Gerda
Vielleicht gibt es unter uns jemanden, der sich mit Sprachwissemnschaft beschäftigt und um die Wortherkunft mehr weiß, als meine Duden...
ich habe gelesen, welche Intention dich zu diesem Text inspiriert hat.
Danke, nun verstehe ich auch.
Bleibt de Frage: Ist die Jahreszeit auch Teil dieser Intention... "Herbst des Lebens" und immer noch "Beim Auf - Räumen"?
Bezüglich des "Unheimlich", bin ich mir nicht sicher, denn die Ergebnisse meiner Suche sind nicht eindeutig. Allerdings habe ich nichts gefunden, was auf eine Wortverwandschaft zwischen heimelig und (un) heimlich hindeutet.
Heimlich ist etwas, das im Verborgenen geschieht, etwas Unheimliches kommt aus dem Verborgenen, man sieht es noch nicht, man fühlt oder riecht es aber schon...
(ungeuerlich, unvorstellbar, im Duden fand ich: finster, dämonisch, beklemmend, anrüchig), wird aber auch gebracucht zur Verstärkung von Adjektiven, unheimlich groß z. B.
Liebe Grüße
Gerda
Vielleicht gibt es unter uns jemanden, der sich mit Sprachwissemnschaft beschäftigt und um die Wortherkunft mehr weiß, als meine Duden...
Ach, das erinnerte mich an die letzten paar Wochen vor dem fiesen Teil des Herbstes....
Machen wir es mal andersherum: http://germazope.uni-trier.de/Projects/ ... id=GU06975
http://de.wikipedia.org/wiki/Unheimlich
Unheimlich kommt durchaus von "Heim" her. "Heimlich" ist dabei als "im Haus" zu verstehen, also sowohl in der Bedeutung von "vertraut" (heute würde wir "heimelig" sagen), als auch von "verborgen".
"Unheimlich" negiert wohl den ersten Aspekt, ist also alles das, was uns befremdet. Im Wikipedia-Artikel kann man zwei interessante Deutungen nachlesen; einmal Freud, der meint, das "Unheimliche" wäre einstmals das Vertraute gewesen, was dann aber verdrängt wurde (das eigentlich ja absolute "un-" deutet er als Anzeichen für eine Verleungung dieser ehemaligen Vertrautheit.
Interessant auch (er kommt hier recht häufig zu Wort finde ich, aber nun) Heidegger, der das Unheimliche als "Nicht-zuhause-Sein" in der Welt begreift, welches aus der Angst vor dem Tod resultiert (also der Konfrontation "mit dem Nichts und Nirgends seines Daseinsgrundes").
Ich denke, das hat schon auch etwas mit dem Gedicht zu tun. Mir gefällt zunächst die Zeit hier - "später September", aber noch besser, "mit nachmittäglicher Sonnenkraft" - "Herbst" oder "Nachmittag" werden ja oft bemüht, aber in diesem Gedicht ist das für mich sehr wichtig präzisiert - auf den Moment, wo Vergänglichkeit durchscheint, ohne klar oder gegenwärtig zu werden (das waren eben diese letzten Septembertage z.B. wo der Sommer scheinbar fortleben wollte, man aber den Herbst schon im Sonnenlicht ahnte... jedenfalls ging es mir so). (Mich persönlich stört daher das "spät" im Titel, da es für mich bestenfalls redundant, eher aber verschleiernd ist. "Zäh" allein fände ich als Titel allerdings auch nicht gut.)
"Wuchernde Welt" und "Arbeit daran" treffen sich also an diesem Punkt, aber auch in/mit dieser Stimmung eines Horizontes, eines Endes (das wie gesagt noch fern ist). Genau in diesem Moment muss die Reflexion darüber stattfinden (also dieses Gedicht geschrieben werden)... für mich ist das "in die Zeit hinein arbeiten" so seltsam doppeldeutig und verschränkt - ich lese es primär als steten Versuch, sich in der Welt zu halten, im Kampf mit den Disteln... letztlich ist diese Arbeit sinnlos, und doch, gerade, weil daraus das Gedicht resultiert (sie also einen Erkenntnisgewinn liefert, platt gesagt), weil man in diesem Arbeiten sich aufreiben kann... müssen die Distelfresser weiter arbeiten...
Du sagst, du siehst es als Kampf mit den Gewohnheiten an... warum aber sträubt man sich gegen diese? Bei mir war es (und ich sage das nur, weil der unausweichliche Zusatz impliziert wird, nämlich: sie wachsen immer nach) wegen der Angst. Gleichzeitig bedingten sie aber auch diese. (Sehr gut möglich, dass ich gerade schlimmen Schabernack mit deinem Gedicht treibe, aber du hast es ja selbst so schön gesagt: "Man siehst natürlich fast immer sich selber in dem, was man außen( in einem fremden Text) sieht")
Außer dem Titel mag ich dieses Gedicht sehr (wie man lesen konnte, aus narzistischen Gründen, aber das macht ja nichts
)
Liebe Grüße,
lichelzauch
Machen wir es mal andersherum: http://germazope.uni-trier.de/Projects/ ... id=GU06975
http://de.wikipedia.org/wiki/Unheimlich
Unheimlich kommt durchaus von "Heim" her. "Heimlich" ist dabei als "im Haus" zu verstehen, also sowohl in der Bedeutung von "vertraut" (heute würde wir "heimelig" sagen), als auch von "verborgen".
"Unheimlich" negiert wohl den ersten Aspekt, ist also alles das, was uns befremdet. Im Wikipedia-Artikel kann man zwei interessante Deutungen nachlesen; einmal Freud, der meint, das "Unheimliche" wäre einstmals das Vertraute gewesen, was dann aber verdrängt wurde (das eigentlich ja absolute "un-" deutet er als Anzeichen für eine Verleungung dieser ehemaligen Vertrautheit.
Interessant auch (er kommt hier recht häufig zu Wort finde ich, aber nun) Heidegger, der das Unheimliche als "Nicht-zuhause-Sein" in der Welt begreift, welches aus der Angst vor dem Tod resultiert (also der Konfrontation "mit dem Nichts und Nirgends seines Daseinsgrundes").
Ich denke, das hat schon auch etwas mit dem Gedicht zu tun. Mir gefällt zunächst die Zeit hier - "später September", aber noch besser, "mit nachmittäglicher Sonnenkraft" - "Herbst" oder "Nachmittag" werden ja oft bemüht, aber in diesem Gedicht ist das für mich sehr wichtig präzisiert - auf den Moment, wo Vergänglichkeit durchscheint, ohne klar oder gegenwärtig zu werden (das waren eben diese letzten Septembertage z.B. wo der Sommer scheinbar fortleben wollte, man aber den Herbst schon im Sonnenlicht ahnte... jedenfalls ging es mir so). (Mich persönlich stört daher das "spät" im Titel, da es für mich bestenfalls redundant, eher aber verschleiernd ist. "Zäh" allein fände ich als Titel allerdings auch nicht gut.)
"Wuchernde Welt" und "Arbeit daran" treffen sich also an diesem Punkt, aber auch in/mit dieser Stimmung eines Horizontes, eines Endes (das wie gesagt noch fern ist). Genau in diesem Moment muss die Reflexion darüber stattfinden (also dieses Gedicht geschrieben werden)... für mich ist das "in die Zeit hinein arbeiten" so seltsam doppeldeutig und verschränkt - ich lese es primär als steten Versuch, sich in der Welt zu halten, im Kampf mit den Disteln... letztlich ist diese Arbeit sinnlos, und doch, gerade, weil daraus das Gedicht resultiert (sie also einen Erkenntnisgewinn liefert, platt gesagt), weil man in diesem Arbeiten sich aufreiben kann... müssen die Distelfresser weiter arbeiten...
Du sagst, du siehst es als Kampf mit den Gewohnheiten an... warum aber sträubt man sich gegen diese? Bei mir war es (und ich sage das nur, weil der unausweichliche Zusatz impliziert wird, nämlich: sie wachsen immer nach) wegen der Angst. Gleichzeitig bedingten sie aber auch diese. (Sehr gut möglich, dass ich gerade schlimmen Schabernack mit deinem Gedicht treibe, aber du hast es ja selbst so schön gesagt: "Man siehst natürlich fast immer sich selber in dem, was man außen( in einem fremden Text) sieht")
Außer dem Titel mag ich dieses Gedicht sehr (wie man lesen konnte, aus narzistischen Gründen, aber das macht ja nichts

Liebe Grüße,
lichelzauch
Hallo Gerda und lichelzauch,
Gerda, Du fragst:
"Bleibt de Frage: Ist die Jahreszeit auch Teil dieser Intention... "Herbst des Lebens" und immer noch "Beim Auf - Räumen"
Kurze Antwort *s*
Ja, sicher, auf jeden Fall.
lichelzauch:
Das Einstellen dieses Gedichtes liegt ja nun schon einige Zeit zurück. Es freut mich sehr, dass Du es für Dich noch einmal hervorgekramt und besprochen hast. Danke Dir dafür!
Was den Titel angeht, so habe ich ihn inzwischen für mich selber bereits verworfen gehabt. Ich nahm für meine eigenen Unterlagen den Titel "Distelfresser". Das finde ich prägnanter und "wohlklingender" als die beiden Adjektive.
Da sind wir uns also völlig einig, lächel.
Danke auch für dein Nachforschen bzgl. des ja so häufig benutzten Wörtchens "unheimlich".
Das finde ich "unheimlich" interessant, was da so hintersteckt und wer sich alles schon mit dem Adjektiv beschäftigt hat.
Ich grüße euch
Cara
Gerda, Du fragst:
"Bleibt de Frage: Ist die Jahreszeit auch Teil dieser Intention... "Herbst des Lebens" und immer noch "Beim Auf - Räumen"
Kurze Antwort *s*
Ja, sicher, auf jeden Fall.
lichelzauch:
Das Einstellen dieses Gedichtes liegt ja nun schon einige Zeit zurück. Es freut mich sehr, dass Du es für Dich noch einmal hervorgekramt und besprochen hast. Danke Dir dafür!
Was den Titel angeht, so habe ich ihn inzwischen für mich selber bereits verworfen gehabt. Ich nahm für meine eigenen Unterlagen den Titel "Distelfresser". Das finde ich prägnanter und "wohlklingender" als die beiden Adjektive.
Da sind wir uns also völlig einig, lächel.
Danke auch für dein Nachforschen bzgl. des ja so häufig benutzten Wörtchens "unheimlich".
Das finde ich "unheimlich" interessant, was da so hintersteckt und wer sich alles schon mit dem Adjektiv beschäftigt hat.
Ich grüße euch
Cara
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