hallo scarlett!
gefällt mir auch. eine wirklich schöne betrachtungsweise. zwei dinge waren mir aufgefallen. "vom mittag in die ersten schatten" auch der morgen hat seine schatten
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natürlich verstehe ich, was du damit ausdrücken willst, aber "erste" schatten sind die schatten nach mittag nicht...
zum zweiten benutzt du fast durchgängig 7 hebiges versmaß (nach meiner rechnung, zeilenübergreifend in phrasen gelesen. ich schreibe mal meine lesart, was nicht heißt, dass ich die zeilenbrüche nicht gut finde:
1)Mein Haar wird grau vor Alter kaum, nur von den Sorgen.
6 hebungen2)Doch lebt in meiner Seele Raum noch heut wie einst der Mut zum Morgen.
7 hebungenLiebst du mich noch?
3)Ich trat schon leis vom hohen Mittag in die ersten Schatten.
7 hebungen4)Das Leben reift, es naht der Schnitt. Bald stehn leergefegt die Matten.
8 hebungen5)Ich warte noch, ob du nicht kommst, daß wir dem Herbst entgegen
7 hebungen6)beide schreiten, damit wir dann, wenn´s Abend wird,
6 hebungen7)nicht einsam gehn durch Dunkelheiten.
4 hebungendie 4 hebungen am schluss sind völlig ok, finde ich, aber vor allem die so von mir genannten zeilen 4 und 6 empfinde ich als etwas holprig. und ich habe das hier aufgedröselt, nicht weil ich nach etwas suchen wollte, sondern weil ich am ende deines gedichtes immer über den stockenden lesefluss stolperte. ich finde, dein gedicht ist so wunderschön, dass du unbedingt versuchen solltest, diese stellen (ich hoffe, ich empfinde das nicht als einziger so!) nochmal zu überarbeiten. dann wäre es ein traum von gedicht. denn dieser text lebt zum einen von dem geschriebenen, zum anderen aber auch durch die schwingungen, die du mit dem versmaß mitgibst. und dieses versmaß (das zeigen dir ja auch die obigen kommentare) ist absolut gut gewählt.
ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. aber: es ist ja eh alles "subjektive sichtweise".
trotz allem FÜR MICH holprigen übernehme ich mal den ausdruck einer kollegin und sage:
*chapeau*
lieben gruß: Niko
Nachtrag: man solls ja besser machen, wenn man den mund so voll nimmt.

ich versuchs hiermit mal:
Mein Haar wird grau
vor Alter kaum,
viel mehr noch
von den Sorgen.
Doch lebt in meiner Seele Raum
noch stets der Mut
zum Morgen.
Liebst du mich noch?
Ich trat schon leis
vom hohen Mittag
in die langen Schatten.
Das Leben reift,
es naht der Schnitt
und leergefegte Matten.
Ich warte noch,
ob du nicht kommst,
daß wir dem Herbst entgegen
wir beide schreiten, um sodann,
wenn sich der abend naht,
nicht einsam gehn
durch Dunkelheiten.
.........nur so als versuch...