Tee Genuss

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
königindernacht

Beitragvon königindernacht » 22.09.2006, 22:41

TEE

Wissende Hände
pflücken Sibernadeln
zarte Knospen
flaumumhüllt
ihren Duft erahnend
wenn sie aufblühen
und
alles Laute
zum Flüstern wird
die Welt sich
zurücklehnt
für einen langen Atemzug

GENUSS

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 22.09.2006, 23:32

Liebe Königin der Nacht,

ein schöner Gedanke, dem First Flush ein Gedicht zu widmen. Ein wenig betroffen macht mich jedoch die romantische Darstellung des Jobs der Tee-Pflücker. Ich befürchte, selbst bei meinem Teekampagnen-Tee müssen die Leute, die mir den Genuss ermöglichen, ganz schön hart arbeiten.

Ich trinke jetzt erstmal eine Tasse Tee.

Grüße

Paul Ost

cali

Beitragvon cali » 23.09.2006, 03:02

königindernacht

gut nachfühlbar... meine Favoriten der zarten Bilder:

"wissende Hände"...&
"die Welt sich
zurücklehnt
für einen langen Atemzug "

Genuss treffsicher bebildert!


LG
charlotta

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 23.09.2006, 08:22

Liebr Paul,

als auch Teekampagnen- Tee- Trinkerin wollte ich nicht unbedingt die Teepflücker romantisieren. Ihre Hände sind aber sehr wissend und wissen auch um den Geschmack und die Wirkung ihres Tees. Einfangen wollte ich eher den Moment des Genusses, wenn wir den Tee trinken.
Mal sehen, woran es liegt, dass du dies nicht so liest.. Hhmm.

Charlotta, ich freue mich, dass du dies so gelesempfunden hast. Ein Gedicht übers Tee- Trinken- ist halt etwas ungewöhnlich. *lächel*

Ich wünsche euch eine gute Tasse Tee am Wochenende, herzlichst, KÖ

Max

Beitragvon Max » 23.09.2006, 15:22

Liebe Kö,

ich kann den Genuss auch als Kaffeetrinker nachvollziehen - das will schon was heißen ;-). Ebenso nachvollziehen kann ich aber Pauls Einwand, der Anfang klingt mir ein wenig nach Werbetext für eine Teesorte (ich versteh schon, dass es zum genuss gehört, dass man sich in dem Moment des Genießens nicht über die harte Arbeit Gedanken macht ....)

Liebe Grüße
max

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 24.09.2006, 08:19

Dankeschön, lieber Max, für deinen Tee- Kommentar und ich freue mich über unser beider Genussfähigkeit. Natürlich war das Gedicht nicht als Werbetext gedacht. Aber wenn ich genau hinschaue, könnte man ihn als diesen tatsächlich benutzen. Ich werde ihn mal der Teekampagne anbieten...*sss*

Herzlichst, KÖ

Bloodbrother

Beitragvon Bloodbrother » 24.09.2006, 10:09

Liebe KÖ,
als Liebehaber von grünem Tee (Gunpowder) habe ich deinen Text
genossen.
Sehr interessant die Aufteilung von Tee-Genuss am Anfang und
am Ende des Textes.

LG Michael

Gast

Beitragvon Gast » 24.09.2006, 10:15

Liebe KÖ, ich liebe Tee, ohne eine Kanne am Morgen, sei es ein first oder second flush eines Darjeelings, oder auch ein grüner Darjeling, werde ich nicht munter.
Nun ist das ja so eine Sache bei allen Produkten, die wird aus "Dritteweltländern" einführen...
Vileleicht versuchst du den Aspekt der wissenden Hände so zu verlagern, dass der Teetrinker in deinem Gedicht um dieses Hände, die hart für seinen Genuss arbeiten müssen weiß, wenn du den sozialkritischen Aspekt unterschwellig einfließen lassen willst.
Ich finde die Idee dem Tee zu huldigen schön...
Die Achtung vor der Arbeit des Pflückens mit einfließen zu lassen, fände ich überdenkenswert.
Es gäbe dem Gedicht mehr Tiefe.

Sonntagsgrüße
Gerda Tee trinkend
Bild

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 24.09.2006, 19:31

Liebe Gerda,

hab Dank für deine Anregung, vielleicht kannst du eine Idee mitentwickeln- ich denke ernsthaft darüber nach,

zum Wohl, Tee, herzlichst, KÖ

Gast

Beitragvon Gast » 25.09.2006, 22:44

Liebe KÖ ich werde es versuchen, ich fürchte nur, das würde ein völlig anderes Gedicht werden. :rolleyes:

Liebe Grüße
Gerda

... was macht denn dein "Vierzehn"

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 26.09.2006, 23:01

Liebe Gerda,

am "Vierzehn" konnte ich nur wenig arbeiten, da die realen Vierzehnjährigen in meinem Umfeld mich momentan viel Kraft kosten und der Kopf nicht frei ist für den Text- Da weiche ich in die Natur aus, zum Herbstmeer.
Dort werde ich mich in Kürze für etwa drei Wochen aufhalten und ich versichere dir, dann wird genug Muße auch für das Tee- Gedicht sein.

Wie immer bin ich für alle Anregungen sehr dankbar, besonders auch dir, herzlichst, KÖ


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