Liebe Charlotta,
auch von mir ein Willkommen im Salon.
Dein Erstling hier hinterlässt bei mir noch einen etwas zwiespältigen Eindruck. Den Teil
auf der Zunge
süß und bitter
öffnet sich der Mund
schreit saure Löcher
tränenloses Bekenntnis
in schwerer Luft
wiegt sich tröstende Musik
finde ich als Beschreibung ganz treffend. Skeptisch bin ich da nur, weil Du es in deinem Posting oben so 1:1 erklärst, denn dann bräuchte es in meinen Augen die Bilder nicht - aber vermutlich meinst Du es auch gar nicht so 1:1. Verwirrend an der Beschreibung finde ich, dass nicht klar wird, wer oder was schreit und woher denn nun plötzlich die Musik kommt.
Im zweiten Teil führst Du dann ein Kind ein und ich habe zunächst gedacht es sei dasjenige, das schreit, aber das kannst Du ja mit den "zarten ersten Worten" kaum gemeint haben. Dann dachte ich, hinter "ehrlich" könnte ein Doppelpunkt stehen, aber dann ist das Kind ein Wunderkind, weil es gleich in ganzen Sätzen zu sprechen beginnt. Die offenen Augen, die unschlagbar ehrlich blicken, muss ich noch ein wenig in meinem Kopf bewegen, ich bin noch nicht sicher, was ich von ihnen halt - einerseits nicht schlecht, andererseits ist es schon dicht dran an den großen runden Kinderaugen.
Insgesamt siehst Du, dass ich ein wenig überfordert bin, aus den Beschreibungen ein Bild zu gewinnen, was schade ist, denn die letzten beiden Zeilen, finde ich sehr genau beobachtet und sehr gut beschrieben in ihrer Einfachheit.
Liebe Grüße
max