April

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
DasM

Beitragvon DasM » 19.09.2006, 18:40

April



Wie ein Ornithologe
erzählst du vom Akt,
flach mit den Händen die Kurven
der Ladys nachzeichnend,
Speichel
leicht aus den Mundwinkeln tropfend,
die Augen geweitet wie auf Säure.
Bleibst Minuten in deiner
Saftwelt stecken,
pulsierst am pickligen Körper,
und regnest Worte aus Erfahrung,
die sich zu Schnee im Raum
verbinden.
Bestimmungsbücher über große
braune Höhlenbewohner willst du schreiben
und zierst den Einband mit
Bereitschaft.
Paarungszeit.
es ist April,
und der Himmel ist noch trüb.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 23.09.2006, 10:10

Hallo M!

Irgendwie habe ich Probleme mich der gezeichneten Person zu nähern und frage mich auch: Warum hast du es in diese Kategorie gestellt.

moshe.c

DasM

Beitragvon DasM » 24.09.2006, 17:03

erstmal danke, das du diesen text von mir überhaupt beachtest.
er gehört zu meinen lieblingstexten und zu den erfolgreichsten.
tja, ich dachte der text passt hier rein, das war der grund.

der genäherten person kann man sich auch nicht nähern, da sie ein autonomes leben ausserhalb der gesellschaft führt.
sie ist nicht geeignet sich ihr anzunehmen.
sie ist eher geeignet beschrieben zu werden.

die person ist ein mann.
sie ist reduziert auf einige wesentlich sachen für sein leben.
aber er ist nicht gesallschaftsfähig.
er lebt die wichtigen sachen nicht wirklich.

aber er hält sich für fähig.
er hält sich für erfahren.
er denkt er könnte beschreiben was andere wissen möchten.
er lebt in einer traumwelt.


ein schwieriger text, ich weiss, aber ich liebe ihn.
der text ist so tief in meinem herzen, das ich mich freue über ihn zu schreiben.


danke
michael

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 24.09.2006, 17:41

M,
ich werde darüber brüten.

moshe

P.S. Kannst du mir noch einen Hinweis darauf geben, warum dir dieser Text so wichtig ist?

DasM

Beitragvon DasM » 26.09.2006, 18:56

der text bedeutet mir in so weit viel, das ich mit diesem text seinerzeit meinen stil gefunden hatte.
davor war ich über wirklich schöne poetische liebesgedichte auf der suche nach dem sinn des schreibens für mich.
was wollte ich eigentlich bezwecken?
eigentlich ging es mir darum grenzbereiche aufzuzeigen. aber viele dagten immer:
toll, micha, du kannst soooo toll schreiben.
darum habe ich meinen stil nicht öffentlich geschrieben und mich hinter der fassade eines "schöngeistes" versteckt.

mit dem text habe ich dann ( für mich ) erstmalig trefflich über das schreiben können, was mir wichtig ist.
ich bin seitdem noch auf der suche nach dem letztendlichen stil, nach dem allerletzten schliff.
aber der kommt nicht, oder nur langsam.
an manchen tagen schreibe ich fünfzig gedichte, aber keines ist geeignet.
manche von denen stelle ich in foren, bekomme aber auch (natürlich ) die quittung!!!!!!!!


wenige texte bleiben übrig, die ich dann eigentlich nie in foren einstelle.

zwei ausnahme gibt es hier: "Die Frau mit den dunklen Augen" und "Die Lust dich zu..."

das ist der stil den ich mag.
ausgelöst vor langer zeit durch "April"


liebe grüße
michael


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