Hallo scarlett!
Ich gebe zu, als ich die Diskussion gelesen habe, war ich eher skeptisch was das "hastig" anbelangte... ich dachte, gerade hier läge der Charakter dieses "sich Versteckens" - dabei steckt der vielmehr im ganzen Bild von Sommer - Herbst, Hand und Nebel; aber ohne das "hastig" wird der Vorgang jetzt wirklich vom Bild getragen und dadurch in all den Nuancen geschildert, die es birgt, die von dem "hastig" verdeckt worden wären. Finde ich unglaublich, wie es sich jetzt liest...
Im Übrigen ist das Gedicht ein Paradebeispiel für ein durchgehaltenes und sich wunderbar formendes Bild, wie ich finde (Haarknoten lösen --> kämmen --> Hand) - überhaupt, "Haarknoten lösen", da steckt schon das ganze Gedicht drin!
Eine Sache, die ich mich noch frage, ist, ob man für "Kerne" nicht auch "Samen" sagen könnte (weiß es aber selbst nicht: einerseits wird für mich dadurch das Ambivalente, was man vom Sommer behält, noch deutlicher; du sagst: "
was es vom Sommer zu retten gibt - einerseits, andrerseits sind die Kerne "schwarz und schwer" - bedeutsam zwar, aber nicht unbedingt nur positiv besetzt" - "Kern" ist
für mich schon an sich nicht positiv; andererseits ist ja der Samen meist im Kern eingeschlossen, insofern wäre "Samen" botanisch auch nicht ganz korrekt. Ist nur so eine Überlegung von mir, die auch nicht auf eine Änderung hinauswill - aber würde es gehen?)
Ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich diesen Thread mal kurz für einen weiteren Zweck missbrauche. Ich möchte mich dazu an
bloodbrother wenden, könnte das aber auch auf einige weitere Nutzer beziehen.
Hallo bloodbrother,
grundsätzlich habe ich nichts dagegen, dass man mal eben seine Meinung zu einem Gedicht kundtut, das einen berührt hat. Das freut den Autor natürlich immer, und oft ist eine Diskussion schon so weit fortgeschritten, dass es wirklich kaum noch etwas zu sagen gibt, außer eben: "ein schönes Gedicht". Aber dies sollte nicht der Regelfall werden. Es gibt viele Literaturforen, in denen Textarbeit fast nur noch sporadisch ausfällt, und in denen fast nur noch lapidar Geschmacksurteile ausgetauscht werden.
Wie gesagt, das betrifft nicht nur dich, aber meinem Empfinden nach trifft auf so gut wie
jeden deiner Kommentare das zu, was an den folgenden Stellen angeprangert wurde:
1. Regelwerk, Punkt 2:
http://www.blauersalon.net/online-liter ... .php?t=163 Es geht also um eine Kritik, die auf mehr hinauswill als „Super, hat Spaß gemacht, diesen Text zu lesen!“ oder „Ich kann mit deinem Text nichts anfangen“. Ein zumindest kurzes „warum“ sollte immer mitgedacht und somit mitgeschrieben werden.
2. Thread am Blauen Brett: "Der Salon wächst", Eröffnungspost von Lisa, 6. Absatz
http://www.blauersalon.net/online-liter ... php?t=2962Dabei ist auch manchmal die Art & Weise der Kritik zu beachten (und wieder nehme ich mich nicht aus). [...]Wenig hilfreich sind auch ausschließlich lapidare Kommentare, Geplänkel oder hingeworfene Bemerkungen, ganz gleich, ob sie nun für den Text sprechen oder dagegen. Für den Autor, der seinen Text einstellt, ist es wichtig, ein umfassenderes Feedback zu bekommen.
Außerdem hat Lisa dich glaube ich auch auf diesen Punkt schonmal angesprochen:
http://www.blauersalon.net/online-liter ... 6571#16571Ich bin mir sicher, dass du fundierte Kritik zu einem Gedicht geben kannst, denn du bist ja selbst ein Dichter, und dein letztes Gedicht "Am See" gefiel mir zum Beispiel sehr gut! Ich möchte dich also nicht vertreiben oder so etwas. Aber bis jetzt war eigentlich fast jeder deiner Kommentare substanzlos und es würde mich sehr freuen, wenn sich das ändern würde.
So, entschuldige noch einmal, scarlett, und alle anderen Leser, dass ich deinen Thread hier so gekidnappt habe. Hoffe, das geht in Ordnung.
Liebe Grüße euch beiden,
lichelzauch