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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 07.09.2006, 02:42

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carl
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Beitragvon carl » 08.09.2006, 10:04

Liebe Bea,

"ein Wort" gefällt mir sehr gut!
Raffiniert, wie der Lesefluss durch die Syntax gestaut wird und zurückgelenkt, weil man als Leser die Bezüge immer wieder neu ordnen muss: Heißt es nun "der Glanz verlässt die Iris" oder "die Iris ist verschlossen"? Dadurch bekommt das "nur" am Ende der 1. Strophe beim 2. Lesen auch die Bedeutung von "aber"...
Allerdings geht es in den letzten beiden Strophen so wie bisher nicht auf:
"doch klingt es nach das Wort" oder "das Wort verleiht das Zögern..."
Wäre hier nicht ein "dem" sinnvoller als ein "das"?
In Deiner Schreibweise kann man es zwar eindeutig zuordnen:
"doch klingt es nach das Wort" und weiter "verleiht das Zögern Hoffnung..."
Aber verleit das Zögern oder das Wort Hoffnung auf ein nächstes Mal?

Liebe Grüße, Carl

Gast

Beitragvon Gast » 09.09.2006, 01:47

dank dir carl fürs lesen und kommentieren, es ist das zögern, das die hoffnung verleiht. aber irgendwie finde ich schön, dass das für dich offen ist!

LG

Bea

scarlett

Beitragvon scarlett » 11.09.2006, 14:54

Hallo Bea,

ich habe dein Gedicht nun auch shcon etliche Male gelesen - es gefällt mir sehr gut, dieses Vorantreiben und dann wieder "Stauen" wie carl das formuliert hat.
Außerdem ist das so ganz meine Thematik - und es ist immer wieder interssant, zu sehen, was andere daraus machen.
Allerdings hab ich mit der letzten Strophe ein kleines Problem; auch wenn du erläutert hast, wie du sie verstanden haben willst, so drängt sich mir beim Lesen doch immer wieder die andere Lesart auf und dann hakt es am "das Zögern". Der Bezug bei deiner Schreibweise ist für mich nicht so eindeutig wie für carl. Schließlich denke ich, das "Wort" ist Dreh- und Angelpunkt des Gedichtes, warum dann nicht den Bezug dazu?

Fragende und doch anerkennende Grüße,

scarlett

Gast

Beitragvon Gast » 11.09.2006, 15:08

Hallo Bea,

ein interessantes Gedicht, aber ich denke der 2. Vers ist nicht ganz stimmig.
du schreibst:

Beatrix hat geschrieben:der Vorhang fällt
der Glanz verlässt
die Iris
ist verschlossen


Ist das nicht doppelt gemoppelt, der Vorhang fällt und die Iris ist verschlossen?
Was zuerst oder reicht nich eines zu beschreiben?

Beatrix hat geschrieben:doch klingt
es nach
das Wort
verleiht

dem
Zögern
Hoffnung
auf
das nächste Mal

Carl sprach es bereits an, es müsste auch m. E. "dem" Zögern heißen

Also ich habe auf Anhieb zwei Interpretationsmöglichkeiten beim Lesen entdeckt, ich könnte sowohl an Bühne und Theater denken als auch ein Abschied/ im Hinblick ein Wiedersehen zwischen Liebenden...

die hoffnung bleibt ;-)

Gern gelesen, Beatrix

Liebe Grüße
Gerda

Gast

Beitragvon Gast » 12.09.2006, 00:21

Beatrix hat geschrieben:ein Wort
ein Zögern
eine Sekunde
nur


einer spricht das Wort/der andere zögert kurz

Beatrix hat geschrieben:der Vorhang fällt
der Glanz verlässt
die Iris
ist verschlossen


der Vorhang fällt (der Moment/der Auftritt des einen ist vorbei)

Beatrix hat geschrieben:doch klingt
es nach
das Wort


das Wort klingt im Angesprochenen nach, verursacht das Zögern

Beatrix hat geschrieben:verleiht
das Zögern
Hoffnung
auf
das nächste Mal


und dieses Zögern des/der Angesprochenen verleiht dem, der das Wort aussprach, Hoffnung darauf, das nächste Mal vielleicht durchzudringen.

Ich mag Euch eine andere Lesart gern zugestehen, steht ein jeder Text doch der Interpretation frei gegenüber. "Dem Zögern" aber würde meine Intention kappen und dem mag ich nicht zustimmen.


Herzlichen Dank für Auseinandersetzung mit diesem Text.

LG

Bea


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