Brunnenworte -
hinein werfen,
aufprallen,
absinken.
Nachhall.
Schöpfen,
hinauf befördern,
im Licht
besehen
fallen Gedankentropfen (vorher: Gedankensamen)
auf deinen Nährboden.
Brunnenworte
Hallo resumee!
Ich finde die Brunnen (-worte) -beschreibung sehr trefflich formuliert. Dann bin ich ein bisschen verwirrt bei den letzten zwei Zeilen. Was hat der Brunnen mit Pflanzen und Nährböden zu tun? (-Ja, sicherlich: DIe Samen brauchen Wasser, um zu keimen...aber das ist so weit her geholt...)
Aber: Ich finde diese letzten zwei Zeilen am Besten! Sie sind wunderbar!
-Nur die Verbindung zwischen Brunnen und Landwirtschaft ist mir nicht ganz klar.
Grüßlein, louisa
Ich finde die Brunnen (-worte) -beschreibung sehr trefflich formuliert. Dann bin ich ein bisschen verwirrt bei den letzten zwei Zeilen. Was hat der Brunnen mit Pflanzen und Nährböden zu tun? (-Ja, sicherlich: DIe Samen brauchen Wasser, um zu keimen...aber das ist so weit her geholt...)
Aber: Ich finde diese letzten zwei Zeilen am Besten! Sie sind wunderbar!
-Nur die Verbindung zwischen Brunnen und Landwirtschaft ist mir nicht ganz klar.
Grüßlein, louisa
Lieber Wannendicht, liebe Louisa,
danke für Eure Kommentare.
Meine Worte werfe ich in einen Brunnen, in der Hoffnung, dass sie dort in der Tiefe nachhallen. Jemand anderes befördert sie heraus. Das, was bei ihm/ihr ankommt sind nichts als Samen, etwas, das wachsen kann und wird, oder aber verdorrt, je nachdem, wie der geistige Nährboden desjenigen, der die Worte hervorholt/liest, beschaffen ist.
Wenn ich mir einen Brunnen ansehe, dann steht er doch in der Regel auf einem Stück Boden. Wenn ich die Worte zu Tage fördere (im Licht besehen), sie also aus dem Brunnen nehme, treffen sie außerhalb doch auf ein Stück Natur...so dachte ich es. Es ging mir um die Dichter/Leser Beziehung.
Nochmals danke und einen schönen Sonntag,
resumee
danke für Eure Kommentare.
Meine Worte werfe ich in einen Brunnen, in der Hoffnung, dass sie dort in der Tiefe nachhallen. Jemand anderes befördert sie heraus. Das, was bei ihm/ihr ankommt sind nichts als Samen, etwas, das wachsen kann und wird, oder aber verdorrt, je nachdem, wie der geistige Nährboden desjenigen, der die Worte hervorholt/liest, beschaffen ist.
Wenn ich mir einen Brunnen ansehe, dann steht er doch in der Regel auf einem Stück Boden. Wenn ich die Worte zu Tage fördere (im Licht besehen), sie also aus dem Brunnen nehme, treffen sie außerhalb doch auf ein Stück Natur...so dachte ich es. Es ging mir um die Dichter/Leser Beziehung.
Nochmals danke und einen schönen Sonntag,
resumee
Hallo resumee!
Also ich stelle mir ja diese Worte vor und so wie Du es in diesem Bild beschreibst, können sie in den Brunnen geworfen und hinaus geholt werden... Aber ist das nicht eigentlich immer Wasser?
Ich verstehe das schon, aber es scheint mir etwas unnatürlich für einen Brunnen...ansonsten ist das mit dem Samen aber ein schönes Bild...nur kommt mir das Pflanzen-Schöpfen aus dem Brunnen etwas eigenartig vor...
Liebe Grüße, louisa
Also ich stelle mir ja diese Worte vor und so wie Du es in diesem Bild beschreibst, können sie in den Brunnen geworfen und hinaus geholt werden... Aber ist das nicht eigentlich immer Wasser?
Ich verstehe das schon, aber es scheint mir etwas unnatürlich für einen Brunnen...ansonsten ist das mit dem Samen aber ein schönes Bild...nur kommt mir das Pflanzen-Schöpfen aus dem Brunnen etwas eigenartig vor...
Liebe Grüße, louisa
Liebe resumee,
du versuchst durch Aufzählung von Verben, die du in ungewöhnlichem Zusammenhang setztst einen Lyr. Text zu machen...
M. E. ist der Text in seinem jetzigen Zustand, weder ein Gedicht noch Kurzlyrik.
Es sind Gedankensplitter aus denen sich etwas wirken lassen würde, wenn du dir selbst einen Beschränkung auflegen könntest deine Intention lesbar zu machen - ohne den Raum fürs eigene Interpretieren des Lesers einzuengen, natürlich.
Was in einen Brunnen hinabsinkt kommt nicht hoch, es gibt höchstens ein Echo.
Der Brunnen speist sich ja auch eher selten von oben, denn über eine Zisterne , in der Regel aus dem Erdinneren.
Da wackelt dein Bild sehr.
Es würde sich lohnen aus dem Bild des Wasserschöpfens heraus weiter zu spinnen... über den Brunnenrand.gif)
Liebe Grüße
Gerda
du versuchst durch Aufzählung von Verben, die du in ungewöhnlichem Zusammenhang setztst einen Lyr. Text zu machen...
M. E. ist der Text in seinem jetzigen Zustand, weder ein Gedicht noch Kurzlyrik.
Es sind Gedankensplitter aus denen sich etwas wirken lassen würde, wenn du dir selbst einen Beschränkung auflegen könntest deine Intention lesbar zu machen - ohne den Raum fürs eigene Interpretieren des Lesers einzuengen, natürlich.
Was in einen Brunnen hinabsinkt kommt nicht hoch, es gibt höchstens ein Echo.
Der Brunnen speist sich ja auch eher selten von oben, denn über eine Zisterne , in der Regel aus dem Erdinneren.
Da wackelt dein Bild sehr.
Es würde sich lohnen aus dem Bild des Wasserschöpfens heraus weiter zu spinnen... über den Brunnenrand
.gif)
Liebe Grüße
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 28.08.2006, 00:10, insgesamt 1-mal geändert.
Was in eine Brunnen sinkt, ob von oben, oder der Seite, kommt sehr wohl wieder hoch, aktiv und passiv. denn dazu ist ein Brunnen ja wohl da,
und wenn man erst in ihn heineinschaut, anstatt in einen tröpfelnden Wasserhahn.........,
und dann das Spiegelbild sieht, das heraufkommt......
Die Intention ist deutlich erkennbar: Gedankensamen.
Wasserschöpfen, Gefühle- und Gedankenschöpfen, oder.....,ach jeh...., wie wäre es schön Poesie zu begreifen,
und über den eigenen Rand zu schauen...., und ein Gedicht zu erkennen.....
Das wäre schön.
moshe.c
und wenn man erst in ihn heineinschaut, anstatt in einen tröpfelnden Wasserhahn.........,
und dann das Spiegelbild sieht, das heraufkommt......
Die Intention ist deutlich erkennbar: Gedankensamen.
Wasserschöpfen, Gefühle- und Gedankenschöpfen, oder.....,ach jeh...., wie wäre es schön Poesie zu begreifen,
und über den eigenen Rand zu schauen...., und ein Gedicht zu erkennen.....
Das wäre schön.
moshe.c
Liebe Louisa,
ja, in einem Brunnen ist Wasser, daher auch in der zweiten Strophe das Wort "schöpfen".
Liebe kö,
Das Aufprallen habe ich so verstanden, dass wenn ich aus einer bestimmten Höhe etwas in einen Brunnen werfe, es aus meiner Sicht immer irgendwo aufprallt. Aber vielleicht irre ich hier...sollte es vielleicht besser ankommen heißen, was meinst Du?
Liebe Gerda Jäger,
"...Man muss sich allerdings entschließen, die üblichen Klassifikationen beiseite zu lassen, mit denen Kritik und Literaturwissenschaft die europäische Lyrik der letzten hundert Jahre unterteilt haben. Und man muss sich weiterhin entschließen, die Beschränkung des Blickfelds auf jeweils nur einen Autor oder einen Stiltyp preiszugeben. Erst dann wird die Sicht frei für jene gegenseitige Erhellung und damit für die Struktureinheit der europäischen Lyrik."
(aus: Friedrich, Moderne Lyrik, 1985)
""..Schon dieser kleine Überblick zeigt, dass es die moderne Lyrik oder die Struktur der modernen Lyrik nicht gibt."
(aus: Lampert, Moderne Lyrik, 1991)
Lieber moshe,
danke für Deine natürlich völlig richtige Erklärung.
ja, in einem Brunnen ist Wasser, daher auch in der zweiten Strophe das Wort "schöpfen".
Liebe kö,
Das Aufprallen habe ich so verstanden, dass wenn ich aus einer bestimmten Höhe etwas in einen Brunnen werfe, es aus meiner Sicht immer irgendwo aufprallt. Aber vielleicht irre ich hier...sollte es vielleicht besser ankommen heißen, was meinst Du?
Liebe Gerda Jäger,
"...Man muss sich allerdings entschließen, die üblichen Klassifikationen beiseite zu lassen, mit denen Kritik und Literaturwissenschaft die europäische Lyrik der letzten hundert Jahre unterteilt haben. Und man muss sich weiterhin entschließen, die Beschränkung des Blickfelds auf jeweils nur einen Autor oder einen Stiltyp preiszugeben. Erst dann wird die Sicht frei für jene gegenseitige Erhellung und damit für die Struktureinheit der europäischen Lyrik."
(aus: Friedrich, Moderne Lyrik, 1985)
""..Schon dieser kleine Überblick zeigt, dass es die moderne Lyrik oder die Struktur der modernen Lyrik nicht gibt."
(aus: Lampert, Moderne Lyrik, 1991)
Lieber moshe,
danke für Deine natürlich völlig richtige Erklärung.
Hallo resumee!
Vielleicht verstehst Du mein Problem, wenn ich ein Beispiel anfüge...
Also es geht um das Wasser schöpfen aus dem Brunnen und was zieht man heraus?
Moshe schreibt:
-Und ich finde das nicht, ab da stimmt das Bild für mich nicht mehr. Wenn Du es innerhalb des Gedichtes erklärt hättest, Dir sozusagen Deine eigene Logik, eigene Welt aufbaust, kann ich auch verstehen, woher plötzlich die "Samen" kommen, aber so weiß ich nicht, wo wir sind: Am Brunnen oder am Gewächshaus?
(Nochmals: Die "Samen" sind fabelhaft! Aber für mich passen sie einfach nicht zum Geschöpften aus einem Brunnen.)
Wenn es "Gedankentropfen" wären, würde ich es schon eher verstehen. Oder (wie gesagt) Du erläuterst diese schöne Samen-Idee innerhalb des Gedichts!
Verstehst Du das (es ist nur mein) Problem?
Liebe Grüße, louisa
Vielleicht verstehst Du mein Problem, wenn ich ein Beispiel anfüge...
Also es geht um das Wasser schöpfen aus dem Brunnen und was zieht man heraus?
Moshe schreibt:
Die Intention ist deutlich erkennbar: Gedankensamen.
-Und ich finde das nicht, ab da stimmt das Bild für mich nicht mehr. Wenn Du es innerhalb des Gedichtes erklärt hättest, Dir sozusagen Deine eigene Logik, eigene Welt aufbaust, kann ich auch verstehen, woher plötzlich die "Samen" kommen, aber so weiß ich nicht, wo wir sind: Am Brunnen oder am Gewächshaus?
(Nochmals: Die "Samen" sind fabelhaft! Aber für mich passen sie einfach nicht zum Geschöpften aus einem Brunnen.)
Wenn es "Gedankentropfen" wären, würde ich es schon eher verstehen. Oder (wie gesagt) Du erläuterst diese schöne Samen-Idee innerhalb des Gedichts!
Verstehst Du das (es ist nur mein) Problem?
Liebe Grüße, louisa
Hallo resumee,
Brunnenworte als Titel gefällt mir gut, dazu passt auch der Nachhall.
Ich spreche Worte/Gedanken in den Brunnenschacht, lasse sie fallen, aufprallen und absinken (Reihenfolge beachten!). Soweit okay, aber dann wirds problematisch. Wer schöpft? Durstige Leser und was bekommen sie zu sehen im Lichte? Im Wasser schwimmende Gedankensamen? Hier fehlt die Bildlinie, wie wird aus den abgesunkenen Worten ein Gedankensame, der geschöpft, getrunken(?) und der im (geistigen)Nährboden dann Frucht treibt. Es gibt für den inhaltlich guten Gedankengang keinen passenden bildlichen Hintergrund.
Muss ja auch nicht unbedingt sein, aber dann würde ich das Gedicht insgesamt abstrakter anlegen.
LG
Manfred
Brunnenworte als Titel gefällt mir gut, dazu passt auch der Nachhall.
Ich spreche Worte/Gedanken in den Brunnenschacht, lasse sie fallen, aufprallen und absinken (Reihenfolge beachten!). Soweit okay, aber dann wirds problematisch. Wer schöpft? Durstige Leser und was bekommen sie zu sehen im Lichte? Im Wasser schwimmende Gedankensamen? Hier fehlt die Bildlinie, wie wird aus den abgesunkenen Worten ein Gedankensame, der geschöpft, getrunken(?) und der im (geistigen)Nährboden dann Frucht treibt. Es gibt für den inhaltlich guten Gedankengang keinen passenden bildlichen Hintergrund.
Muss ja auch nicht unbedingt sein, aber dann würde ich das Gedicht insgesamt abstrakter anlegen.
LG
Manfred
Liebe Louisa,
Dein Problem habe ich schon längst verstanden, Dich stört, dass ich nicht in einem Bild bleibe.
Für mich sind es zwei Handlungsabschnitte..einmal das Erschaffen eines Wortbrunnens, zum anderen an der Oberfläche der Prozess des Verstehens und aufnehmenden Verarbeitens. Daher fand ich es nicht so notwendig, in ein und demselbsen Bild zu bleiben. Aber Deine Gedankentropfen gefallen mir auch sehr gut! Ich stelle die beiden Versionen mal parallel oben ein, einverstanden?
Danke dafür, dass Du Dir den Kopf gemacht hast, und diese Lösung gefunden hast!
Ganz lieb,
resumee
Liebe Gerda Jäger,
"m.E. ist dieser Text in seinem jetzigen Zustand weder ein Gedicht noch Kurzlyrik."
Das war Deine Aussage. Ich habe daraufhin ohne irgendeinen persönlichen Kommentar Sachinformationen gepostet, um eine Argumentations- und Diskussionsgrundlage anzubieten, und somit eine sachliche Auseinandersetzung auf den Weg zu bringen.
"..denn es hat niemand behauptet, dass es die Lyrik gibt."
Wenn Du behauptest, dieses Gedicht sei keines, so bedeutet das implizit, dass es einen Maßstab geben muss, an dem man fest machen kann, was ein Gedicht ist und was nicht.
Ansonsten bleibt Dir Deine persönliche Meinung natürlich unbenommen.
"fallen Gedankensamen
auf Deinen Nährboden." Ein schönes Beispiel.
Mit freundlichem Gruß an Dich,
resumee
Dein Problem habe ich schon längst verstanden, Dich stört, dass ich nicht in einem Bild bleibe.
Für mich sind es zwei Handlungsabschnitte..einmal das Erschaffen eines Wortbrunnens, zum anderen an der Oberfläche der Prozess des Verstehens und aufnehmenden Verarbeitens. Daher fand ich es nicht so notwendig, in ein und demselbsen Bild zu bleiben. Aber Deine Gedankentropfen gefallen mir auch sehr gut! Ich stelle die beiden Versionen mal parallel oben ein, einverstanden?
Danke dafür, dass Du Dir den Kopf gemacht hast, und diese Lösung gefunden hast!
Ganz lieb,
resumee
Liebe Gerda Jäger,
"m.E. ist dieser Text in seinem jetzigen Zustand weder ein Gedicht noch Kurzlyrik."
Das war Deine Aussage. Ich habe daraufhin ohne irgendeinen persönlichen Kommentar Sachinformationen gepostet, um eine Argumentations- und Diskussionsgrundlage anzubieten, und somit eine sachliche Auseinandersetzung auf den Weg zu bringen.
"..denn es hat niemand behauptet, dass es die Lyrik gibt."
Wenn Du behauptest, dieses Gedicht sei keines, so bedeutet das implizit, dass es einen Maßstab geben muss, an dem man fest machen kann, was ein Gedicht ist und was nicht.
Ansonsten bleibt Dir Deine persönliche Meinung natürlich unbenommen.
"fallen Gedankensamen
auf Deinen Nährboden." Ein schönes Beispiel.
Mit freundlichem Gruß an Dich,
resumee
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