Gut... der Titel ist schonmal angekommen (aber auf "von der Liebe über den Alltag mit seinen Misslichkeiten hinweg" getragen, wäre ich nie gekommen. Denn das Gedicht endet ja mit dem Alltag und es finden sich auch keine Anzeichen dafür, dass das lyr. Ich diesen jetzt irgendwie besser erträgt. Ironisch find ich's gut.)
Die Zeitangaben stören mich ja auch nicht, nur ihre Positionierung - beim ersten Lesen waren das für mich keine Zäsuren, sondern neue Anfänge. Das heißt, ich dachte bei "Schlag sieben" das nun
Folgende würde um sieben passieren, und eben nicht das Räkeln im Bett. Erst, als nach "Schlag acht" nichts mehr kam, wurde mir klar, dass die Zeitangaben Abschlüsse waren. Irgendwie ist das für mich die natürliche Lesart: Zeitangabe - Handlung. Ob man das nun ändern kann, bezweifle ich auch.
Auch bei dem Ausgang, kann ich nur auf meinen subjektiven Eindruck verweisen, mir fehlt da einfach was, ein Fazit, ein persönlicher Eindruck von der Fahrt, der das ganze abrundet.
Ich wollte nicht beschreiben, wie die Arbeit beginnt, sondern nur die Zeit davor und dieses Ankommen in der Realität...
"mit" laptops auf knien drängeln geht aber nicht , das sind zwei verschieden Verse.
Öhmm... versteh ich nicht. Dass die Arbeit beginnt, davon redet ja keiner, und mein Vorschlag war der folgende:
(Sie) drängeln nach Sitzplätzen.
Mit Laptops auf den Knien ruhen sie sich aus. (als Lesart, "lyrisch" in meiner ersten Antwort zu finden). Ich will also die 2 Verse auch 2 Verse sein lassen (obwohl man sie, wie gesagt, auch mit einem "um zu" verbinden könnte).
Andererseits, auch wie gesagt, es ist ja ein Stimmungsbild, und da ist es für mich keine Schwäche, wenn das Ende etwas in der Luft hängt - wie gesagt, das war mein Eindruck, dass da noch was kommen sollte. (Vielleicht auch, wegen der ersten Strophe?? Da ist es ja das "Verlangen bis in die Fingerspitzen" und dieses richtet sich auf den geliebten Menschen; in der U-Bahn ist es das Drängeln... und das richtet sich worauf? Symmetrischerweise fände ich einen
Zweck hier ganz gut, andererseits sollte man sich nicht von der Form bestimmen lassen... )
(Nichtsdestotrotz ein stimmiges Gedicht, das dem Leser die Situation klar vor Augen führt! Das sind ja nur Details hier.)
Gruß,
l