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Ein Baum
Verfasst: 19.08.2006, 16:03
von Last
Ein Baum
Die Gelehrten
sehen ihn,
die Bauern
säen ihn.
Die mit Brille schreien:
„Dichter, tiefer“,
die ohne rufen:
„Höher, weiter.“
Seine Wurzeln sprießen
in viele Richtungen
durch die Hoffnung
auf Zeit.
Verfasst: 19.08.2006, 16:08
von moshe.c
Ganz kurz: sähen oder säen?
Säen Bauern Bäume?
moshe.c
Verfasst: 19.08.2006, 16:09
von Last
Verfasst: 19.08.2006, 17:23
von aram
hallo last!
hm, ich finde auch, dass man einen baum nicht säen kann...
die zweite strophe gefällt mir, inhaltlich!
"Die mit Brille" / "die ohne" kommt allerdings etwas plump ... vielleicht "die bebrillten" und "die anderen"?
erste strophe ohne artikel (2x 'die'...) fände ich schlanker
"durch die Hoffnung" gefällt mir nicht - falls "hoffend" oder "in hoffnung" inhaltlich nicht passt, würde ich eine neukonstruktion überlegen, der satz ist 'geschraubt'.
liebe grüße, aram
Verfasst: 19.08.2006, 18:14
von steyk
Hallo Last,
wenn ich mich recht erinnere wird Baumsaat gesetzt (machen aber nur Baumschulen und Waldbauern), ausgetriebene Baumpflanzen werden gesteckt und größere gepflanzt.
"Die mit Brille" finde ich auch nicht so überzeugend. Da könnte ich mich arams Vorschlag anschließen.
Wurzeln sprießen nicht, sie treiben aus. Laß das "Seine " weg und beginne die Zeile mit "Wurzeln..."
Vielleicht konnte ich ein wenig helfen.
Gruß
steyk
Verfasst: 19.08.2006, 20:29
von Max
Lieber Last,
das mit dem säen steht ja schon oben mehrfach, ich hätte "gesetzt" oder "gepflanzt" gesagt, aber dann verliert natürlich das Gedicht ;-(
Ansonsten fiel mir dazu spontan ein, dass Baum auch ein mathematischer Begriff ist (ein kreisloser, zusammenhängender Graph) und diese zeichnen ihn - typischerweise - mit der Wurzel oben!
Liebe Grüße
max