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Dein Atem
Verfasst: 12.08.2006, 23:24
von königindernacht
Dein Atem
haucht mir Wellen
auf die Haut
und ruft erhitzt
die Fingerspitzen
deiner Hand
zum Tanz
auf deren Kronen,
einer Brandung gleich
die sich
überschlägt und bricht
bis
ich für sie
zum Ufer werde
Verfasst: 13.08.2006, 10:31
von Thomas Milser
Hi Kö.
Wieder ein schönes Bildchen von dir. Komischerweise hatte ich nach der vorletzten Zeile innerlich mit dem Lesen schon aufgehört. Eigentlich schließt sich das Bild dort, es ließe Raum zum Weiterdenken; den Nachsatz empfinde ich wie ein Appendix. Könntest du dir vorstellen, ihn wegzulassen?
Tom
Verfasst: 13.08.2006, 10:46
von königindernacht
Guten Morgen Tom,
das kann ich mir sogar sehr gut vorstellen, denn der Text gewinnt an Intensität. Das war mir vorher gar nicht bewusst. Ich schicke dir ein dankbares Lächeln für deinen Vorschlag und setze ihn sofort um.
Herzlichst, Kö
Verfasst: 13.08.2006, 12:17
von Max
Liebe Kö.,
ein sehr sehr gutes Gedicht, wobei mir am meisten auffällt, dass der Rhythmus des Gedichts die dort beschriebene Brandung aufgreift, das finde ich wirklich hervorragend umegsetzt.
Liebe Grüße
max
Verfasst: 13.08.2006, 12:51
von Jürer trans Brauklin
Liebe Königin,
Du hast prickelnd und prägnant
ein sehr sinnliches Erlebnis in bilderreiche Worte gekleidet,
das Ein- und Ausatmen, die An- und Entspannung
ist auch in Deiner rhythmischen Gestaltung gut zu spüren,
gefällt mir sehr gut, auch die Schlußpointe.
Schöne Sonntagsgrüße
jürer
Verfasst: 13.08.2006, 16:16
von Louisa
Hallo Frau Königin (ich mache einen Knicks vor diesen Zeilen!)
Sie sind wunderschön und schwemmen mir auch eine kleine Flaschenpost voll Erotik zu. Ich habe das sehr gern gelesen! Auch die Wörter sind wunderbar gewählt!
Liebste Grüße (wo ist eigentlich Deine Krone?)
louisa
Verfasst: 13.08.2006, 17:20
von Pjotr
Feine Sinnlichkeit gepaart mit intellektueller Originalität. Und das ganze auch noch mit Brandung. Ahoi! Zeit zum Landgang ...
Pjotr
Verfasst: 13.08.2006, 22:27
von königindernacht
Liebe Louisa,
nun hast du die dritte Bedeutung meines Namens angesprochen (neben der Zuneigung zur Klassik und der Bewunderung für einen blühenden Kaktus): Manchmal möchte ich für den Einen für ein paar Stunden die Königin der Nacht sein- und er bringt dann vielleicht die sondt unsichtbare Krone zum Strahlen.
Wie freue ich mich, Max, Jürer und Pjotr, dass ihr die Brandung hört,
herzlichst, KÖ
Verfasst: 13.08.2006, 22:43
von Jürer trans Brauklin
Liebe Königin,
Dein intimer poetischer Akt aus der Quelle
der sinnlichen Liebeserfüllung,
die sich an der Brandung überschlägt und bricht
bis Du für sie zum empfangenden Ufer wirst,
ist eine Bereicherung für mein Gehirnkino
und stößt an die Grenze,
wo die Gefühle beginnen.
Sub rosa dictum
jürer
Verfasst: 13.08.2006, 22:49
von Gast
Sehr schön, königindernacht, besonders.
Fingerspitzen deiner Hand zum Tanz auf den Wellenkronen...
sehr erotisch und feinsinnig.
Liebe Grüße
Gerda
Verfasst: 14.08.2006, 10:17
von Lisa
Liebe Königin,
ja, nun, was soll ich da nur sagen? natürlich kann und will ich mich meinen Vorrednern nur anschließen...besonders die wendung, dass du dann das ufer bist ist gelungen und in eine schöne Sprache gehüllt...gefällt mir sehr!
Darf ich noch was winziges anmerken: Es ist immer ganz hilfreich, wenn du etwas an deinem Text änderst, wenn du das deutlich machst (*Anmerkung oder Erstfassung/Zweitfassung). Dann können nämlich andere immer in die Diskussion mit einsteigen. Danke

Liebe Grüße,
Lisa
Verfasst: 14.08.2006, 13:31
von moshe.c
Ich plätschere vor Genuß dieses Gedichtes.
moshe.c
Verfasst: 14.08.2006, 13:53
von pandora
liebe königin, ich kann mich meinen vorrednern nur anschließen, was die originalität des bildes betrifft.
ursprünglich hatte ich gelesen:
Dein Atem
haucht mir Wellen
auf die Haut
und ruft erhitzt
die Fingerspitzen
meiner Hand
zum Tanz
auf deren Kronen,
einer Brandung gleich
die sich
überschlägt und bricht
bis
ich für sie
zum Ufer werde
was wohl herr freud dazu sagen würde?
ansonsten brüte ich ehrlich gesagt über der komplizierten satzstruktur...bislang ohne ergebnis, ehrlich gesagt. ich bin mir nicht ganz sicher, ob die bezüge alle stimmen.
Dein Atem
haucht mir Wellen
auf die Haut
und ruft erhitzt
die Fingerspitzen
deiner Hand
zum Tanz,
auf deren Kronen (bezieht sich das nicht so, wie es jetzt hier steht, auf "fingerspitzen?),
einer Brandung gleich,
die sich
überschlägt und bricht,
bis
ich für sie
zum Ufer werde.
lg
p.
Verfasst: 14.08.2006, 14:05
von königindernacht
Liebe Pandora,
in meiner Les/Schreibart beziehen sich die Kronen auf die Wellen, die der erhitzte Atem mir auf die Haut zaubert und auf denen die Fingerspitzen tanzen.
Aber du hast recht, das "DEREN" könnte sich durch diese Versfolge auch auf die Fingerspitzen beziehen, das ist mir bisher gar nicht aufgefallen. Oh, was nun? *seufz*
Herzlichst, KÖ