Loreley

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Trixie

Beitragvon Trixie » 11.08.2006, 12:48

Lauernd liegt sie
auf dem Stein
voll Silbertang das Haar
Mysterien der
Sieben Meere
schillern grün
durch ihre Haut

Sie hält die Muschel
in der Hand
das Zepter
einer Königin
so thronte sie schon
in den Sagen
die uns warnen
einmal mehr

Doch die Felsen
werden weich
auch die Strömung
Algen gleich
Wenn die Winde
Grausig heulen
Und die Wellen
Sich verbeugen
Vor dem Lied der
Loreley
Zuletzt geändert von Trixie am 14.08.2006, 20:12, insgesamt 2-mal geändert.

Degenhardt

Beitragvon Degenhardt » 11.08.2006, 12:56

(Vorsicht Off-Topic: Kennst du das Lied Loreley von Blackmore's Night?)

Trixie

Beitragvon Trixie » 11.08.2006, 13:18

(genau darauf basiert dieses Gedicht ;-) )

steyk

Beitragvon steyk » 11.08.2006, 13:21

(ist trotzdem schön) ;-)


gruß stefan

ps. habe extra vorsichtig den 2.finger benutzt.

Trixie

Beitragvon Trixie » 11.08.2006, 13:24

Oh, ich fühle mich geehrt!!! Und das ohne Klammern! Danke, Stefan!!

Degenhardt

Beitragvon Degenhardt » 11.08.2006, 14:01

Hast du denn schon mal diesen schönen Fleck am Vater Rhein besucht?

Trixie

Beitragvon Trixie » 11.08.2006, 17:35

Ja, vor langer langer Zeit. Da hab ich mir auch 'ne Postkarte gekauft, wo eine Zeichnung von der Dame drauf war und naja, dann das Lied noch dazu... Da konnte nur dieses Gedicht raus kommen!

Degenhardt

Beitragvon Degenhardt » 11.08.2006, 17:39

Ist ja geradezu rheinromantisch. ;)

Louisa

Beitragvon Louisa » 11.08.2006, 21:22

Hallo Madame Trixie!

Ich finde es interessant dieses häufig benutzte Motiv wieder zu verwenden! -Obwohl ich eine ganz, neue, moderne Loreley...(neulich habe ich gelernt, dass das "Lores Felsen" bedeutet) noch spannender gefunden hätte! Lore von heute, sozusagen...

Trotzdem ist das sehr schön!

Besonders diese Zeilen haben mir sehr gefallen:

Doch die Felsen
werden weich
auch die Strömung
Algen gleich
Wenn die Winde
Grausig heulen
Und die Wellen
Sich verbeugen
Vor dem Lied der
Loreley


Viel Spaß auf dem Felsen! louisa

scarlett

Beitragvon scarlett » 11.08.2006, 21:54

Schön, Trixie- auch wenn ich das Lied nicht kenne, finde ich, tut das dem Gedicht und seinem Verständnis keinen Abbruch.
Die letzte Strophe mag ich besonders: die fließt so wunderbar...

P.S. warnen uns die Sagen denn nicht mehr? :12:

Spiegelnde Grüße,

scarlett

Trixie

Beitragvon Trixie » 11.08.2006, 22:11

Hallo Louisalein!

Ich weiß, es ist schon viel beschrieben, aber ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, denn es ist nun mal ein interessantes Thema! Danke für deinen Kommentar, das freut mich sehr! Ich dachte schon, der letzte Teil wäre vielleicht zu gereimt....

Und Scarlett!

auch schön, dich hier zu lesen! Ja, du hast recht, es müsste "warnen" heißen... Das ganze Gedicht war vorher in der Vergangenheit geschrieben und das hatte ich wohl überlesen... Das mit dem Fließen...wie gesagt, ich hatte schon ein wenig befürchtet, da wären zu viele abgenutzte Reime enthalten.

Wenn es gefällt, umso schöner! Danke euch!!!

singende Grüße, Trixie

PS: Das Lied muss man auch nicht kennen, es ist eigentlich nur das alte Thema, welches auch ich in meinem Gedicht beschrieben habe. Ich habe nur ein paar kleine Ausdrücke ein wenig übernommen und abgeändert, wie "Mysteries of the seas in her eyes of gold" oder "In a shade of mossy green, seashell in her hand, she was born the river-queen, ne'r to grace the land" und den Refrain: "and the winds would cry and many men would die and all the waves would bow down to the Loreley". Aber ich finde nicht, dass ich das zu arg jetzt geklaut hätte... Oder was meinst du, Degenhardt?! Du kennst das Lied doch auch?

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 11.08.2006, 22:31

Liebe Trixie,
obwohl ich den Song von Blackmore's Night leider nicht kenne,
finde ich, das ist ja soooohh schööön,
das schlage ich als Gedicht des Monats vor!
Vielleicht könnte man aber statt "warnen", waren "einmal mehr"schreiben?
Denn wer macht sich unter den Ottonormalverbrauchern
heute noch was aus Sagen und dergleichen, geschweige denn,
beachte sie irgendwie und ließe sich von ihnen warnen?
Dann müßte man den Schluß auch geringfügig ändern.
Mitschwingende Grüße
jürer

Trixie

Beitragvon Trixie » 11.08.2006, 22:40

Hallo Jürer!

Danke für deinen Kommentar!! Zu dem warnen: Es ist ja eigentlich nur eine Handvoll Menschen angesprochen, nämlich "uns", also diejenige, die sich wohl damit auch beschäftigt haben, davon gehört haben. Es schwingt ja auch dieses Opfer-Täter Verhalten mit und dieses "Es war nicht meine Schuld", was ich immer sehr spannend finde, denn in diesem Fall sind die Wellen schuld und der Wind und nicht wir selbst, obwohl wir doch wussten, was auf uns zukommen müsste. Also auch irgendwo dieses "eigene Erfahrungen sammeln" und am Ende, wenn es schief geht, waren dann die anderen Schuld.

Huch, hab ich es jetzt zerredet?!

Jedenfalls danke für die schwingenden Grüße!!

schwimmende Grüße, Trixie :cool: ;-)

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 11.08.2006, 23:12

Liebe Trixie,
wie können wir uns denn warnen lassen,
zum Thema Schuld und Schicksal
will ich nur Fontane zitieren:

"Nichts ist vorher zu berechnen,
alles ist Bestimmung, Glück
oder, richtiger ausgedrückt
Gottes Wille."

Ich wünsche Dir eine geruhsame, friedvolle, gute Nacht,
oder wie wir im Schwabenlande sagen:
Guats Nächtle
jürer :bussi:


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